Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

Frage Risiken Saugglocke

Dr. med. Andreas Busse

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Frage: Frage Risiken Saugglocke

cw23

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Sehr geehrter Herr Dr. Busse, ich habe mich bereits vor knapp zwei Wochen in ihrem Forum mit einer Frage zu Risiken einer Saugglocken-Geburt an das Kinderarzt-Team gewandt und eine kompetente Antwort von Herrn Dr. Brügel erhalten. Es ging darum, dass unser Sohn vor nunmehr ca. 4 Wochen per Saugglocke als Sternengucker in der 40+2 SSW zur Welt kam. Die Saugglocke (Kiwi) wurde eingesetzt, da die Werte im CTG länger um 100 und letztlich noch bei 60 lagen. Leider wurde hierbei die große Fontanelle gestriffen laut Auskunft der Ärztin, die die Geburt begleitet hat. Ich finde allerdings, dass es etwas mehr als nur 'gestriffen' war. Zudem hatte unser Kind stärkere Hautabschürfungen am Kopf.  Der ph-Wert der Nabelarterie und der APGAR-Wert waren nach der Geburt in Ordnung. Unser Kind hat zudem sofort geschrien. Weitere Untersuchungen, wie z.B. ein Ultraschall des Kopfes, wurden nicht gemacht. Ich bin auf der einen Seite sehr dankbar, dass so schnell reagiert wurde und versucht wurde einen Schaden vom Kind abzuwenden indem die Saugglocke eingesetzt wurde, jedoch bin ich nun im Nachhinein sehr, sehr nachdenklich geworden und habe große Angst, dass unserem Kind damit doch auf längere Sicht geschadet wurde. Ich habe mich (leider) sehr viel im Internet belesen und bin meistens auf sehr kritische Berichte gestoßen.  Ein Bericht über eine Studie aus Athen (https://m.faz.net/aktuell/wissen/medizin-ernaehrung/hirntumore-und-nervenschaeden-nach-saugglockengeburten-16119961.html) wurde immer wieder aufgegriffen und ließ mir wirklich den Atem stocken, dass ich nun an nichts anderes mehr denken kann. Ich habe solche Angst, dass wir unserem Kind geschadet haben.  Vorgestern wurde die U3 beim Kinderarzt vorgenommen. Die Ärztin war absolut zufrieden mit der Entwicklung unseres Kindes, aber auch sehr irritiert darüber, dass im Krankenhaus keine Sonographie des Kopfes gemacht wurde. Sie bot uns an den Ultraschall beim nächsten Termin in 4 Wochen in ihrer Praxis nachzuholen. Ich bin sehr dankbar über das Angebot und wir werden diesen Ultraschall machen lassen, aber ich zerbreche mir wirklich den Kopf, dass wir auch das im Krankenhaus verpasst/nicht angeboten bekommen haben. Wie ist Ihre Einschätzung zu der Studie aus Athen, wonach das Risiko für Hirntumore nach Saugglocken-Geburten deutlich erhöht ist und wie schätzen Sie es ein, dass eventuell, trotz bisher unauffälliger Untersuchungen, doch noch direkt unter der Geburt ein Hirnschaden oder ähnliches verursacht wurde? Ich danke Ihnen bereits jetzt vielmals für Ihre Antwort.


Dr. med. Andreas Busse

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Liebe C., erst mal herzlichen Glückwunsch zu Ihrem gesunden Sohn. Es geht ihm offensichtlich bestens und die Entscheidung, bei der Geburt "nachzuhelfen", war sicher begründet und richtig. Es besteht meines Erachtens - und ich bin sicher, mein Kollege sah das genauso - kein Anlass, sich irgendwelche Sorgen nachträglich zu machen. Natürlich kann man noch eine Ultraschalluntersuchung des Schädels nachholen, einfach um damit noch einen weiteren Baustein zu haben, der Ihnen Sicherheit gibt, dass nichts passiert ist. Es wäre schade, wenn Ihre unbegründeten Ängste die Freude an Ihrem Kind überschatten würden. Alles Gute!


cw23

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Vielen Dank, Herr Dr. Busse. Mich macht es wirklich traurig, dass ich mich von solchen Sorgen plagen lasse, anstatt einfach nur froh und dankbar zu sein. Aber man möchte einfach nur das Beste für sein Kind und wenn man dann mit solchen Dingen konfrontiert wird, ist es schon schwierig entspannt zu bleiben. Ich würde gerne noch wissen, wie Sie zu dieser Studie aus Athen stehen? Halten Sie die Ergebnisse wirklich für plausibel? 


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