Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

Festhaltetherapie???? - vorsicht sehr lang ;o)

Dr. med. Andreas Busse

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Kinderarzt
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Frage: Festhaltetherapie???? - vorsicht sehr lang ;o)

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Ich brauche eure Hilfe. Ich gehe mit meinem Sohn 2 1/2 Monate zur Physiotherapie. Er hat immer nach links geschaut und die Kinderärztin meinte, es wäre gut zur Physiotherapie zu gehen um zu lernen ihm auch die rechte Seite schmackhaft zu machen. Fand ich auch ganz gut, noch ein bisschen darüber zu erfahren, wie man sein Baby hält und diesbezüglich etwas fördert. Die Therapeutin sagte mir gleich zuerst, Spielzeug NEIN, das Kind soll lernen sich zu fühlen und seinen Körper zu erkunden, und nicht laufend von Spielzeug abgelenkt sein. Irgendwo leuchtet mir das etwas ein, doch finde ich es ziehmlich hart. Babys sollen von Anfang nur auf dem Boden liegen und den normalen TAgesablauf beobachten und sich dabei erkunden. Doch muß doch auch ein BAby auch die Möglichkeit haben, Gegenstände (Rassel, Nuckeltuch) in den Mund zu stecken und damit zu fühlen oder???? Als nächstes zeigte sie mir die Colonmassage, gegen Verstopfung. DAfür bin ich ihr sehr dankbar. Denn das ist wirklich eine Erleichterung für uns. Dann kam, als wir darüber sprachen, das Baby nicht nach Bedarf anlegen, sondern feste Mahlzeiten einrichten. Stillen nach Bedarf wird doch sehr angepriesen. Was ist nun gut???? Philipp kommt in letzter Zeit laufend und will an die Brust. Klar ist das für mich nervend, wenn er alle halbe Stunde an die Brust will und dann einschläft. Doch ist das nicht immer so. Was nun??? Und dann kam sie mir mit der Festhaltetherapie (unter der Voraussetzung er ist satt und gewickelt). Leuchtet mir erst auch ein, ihn zu halten um sein "innerliches Chaos" (wie sie es nennt) zu ordnen, indem er sich in meinen Armen ausschreit und merkt Mama ist für mich und hält mich bis es mir besser geht. Ich habe eben im Netz darüber gelesen, doch es gibt darüber mehr negative Meinungen als positive. Und das es eine Therapieform für autistische Kinder ist, doch das ist Philipp doch nicht! Was soll ich nun davon halten???? Bin ziehmlich verwirrt deswegen. Ich fand diese Therapieform des Festhaltens erst gut, doch nun nicht mehr. Ich will ihm doch nicht schaden, in dem ich ihn gegen seinen Willen festhalte und gewalt gegenüber einem unterlegenen ausübe. Und das tu ich, denn der Fluchtreflex (strampeln etc.) ist groß. Ich möchte auch nicht, das er sich später zurückzieht von mir oder ein Problem damit hat, im Arm gehalten zu werden. Habt ihr Erfahrung damit? Was soll ich tun? Eine ziemlich ratlose Mimi :o(


Dr. med. Andreas Busse

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Liebe Mimi, sprechen Sie doch bitte mit ihrem Kinderarzt über die RAtschläge ihrer Krankengymnastin. Ich finde das milde gesagt nicht gut, dass sie so ideologisch fixierte Dinge empfiehlt, die wirklich nicht den Bedürfnissen eines Babys entsprechen. Stillen nach Bedarf und angemessene Reaktion auf sein Melden oder Weinen sind absolut richtig, das gilt auch für einfaches Spielzeug zum Greifen und Anschauen. Alles Gute!


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