Maikäferchen2018
Hallo Dr. Busse, bei meinem 5. jährigen Sohn wurde eine Farbsinnstörung diagnostiziert. Er kann die Farbtafeln mit grün und rot nicht erkennen. Im Alltag verwechselt er jedoch niemals die Farben, er kann Lego problemlos nach Farben sortieren. Auch Spiele mit Farben spielt er problemlos. Es heißt ja das die Krankheit über das X-Chromosom vererbt wird. In meiner Familie finde ich bis hin zu Oma und Opa niemanden der eine solche Störung hat. Mein Vater ist Malermeister und hat täglich mit Farben zu tun. Auch mein Bruder hat eine solche Störung nicht. Nun hab ich Sorge das diese Störung bei meinem Sohn durch eine Krankheit anstatt einer Vererbung hervorgerufen wurde. Kann dies mit 5 Jahren möglich sein? Sonst trägt er eine Brille und hat eine Hornhautverkrümmung, wir sind also in Augenärztlich in Behandlung. Vielen Dank für Ihre Antwort.
Liebe M., auch ein genetischer "Webfehler" kann neu entstehen oder bisher mit Glück einfach nicht aufgetreten sein. Grund zur Sorge gibt es nicht. Alles Gute!
Berlin!
Die Rot-Grün-Schwäche ist genetisch und damit immer angeboren. Sie muss aber nicht vererbt sein, sie kann schlicht bei deinem Sohn das erste mal aufgetreten sein. Frauen sind ganz selten betroffen, weil sie zwei x-Chrmosome haben und auf das nicht betroffene "ausweichen". Menschen mit rot-grün-Schwäche erkennen dennoch unterschiedliche Farbtöne und Schattierungen, daher ist es erklärbar, dass Dein Sohn zB Lego unterscheiden kann. Und er kann ja mit den Farben, die er sehen kann, vergleichen.
Pino
Wenn dein Sohn das X-Chromosom deiner Oma mütterlicherseits hat, kann es sein, muss keiner aus den Generationen vor ihm eine Rot-Grün-Schwäche haben. Beim X-chromosomalen Erbgang sind die Frauen ja in der Regel nicht betroffen, sondern nur Trägerinnen. Möglicherweise sind die Legosteine unterschiedlich hell. Du könntest ein schwarz-weiß Foto davon machen, um das zu überprüfen.