Katinka26
Sehr geehrter Dr. Busse, bei einer Blutabnahme (aus anderem Grund) wurden bei meinen Kindern (4 und 7 J.) erhöhte Cholesterinwerte festgestellt. Das LDL lag bei beiden bei 155 mg/dl (Referenzbereich < 115), das HDL um die 100 mg/dl. Wir waren auch schon in einer Stoffwechselambulanz und hatten eine Ernährungsberatung. Beide Kinder sind sehr schlank und wir ernähren uns schon ziemlich gut, viel kann man da nicht mehr ändern. Die Ärztin fragte nach Krankheiten in der Familie etc. - Fakt ist, dass mein Mann und ich normale Werte haben, sowie unsere Eltern bis auf meinen Vater, der etwas erhöhte Werte hat, wobei bei ihm zum ersten Mal überhaupt mit über 60 J. das Cholesterin bestimmt wurde, wie es in jungen Jahren bei ihm war, weiß keiner. Im Internet steht zur familiären Hypercholesterinämie immer, dass es "autosomal-domninant" vererbbar ist, d.h. dass mind. ein Elternteil die Störung selbst haben muss, was aber nicht der Fall ist. Die Ärztin in der Ambulanz sagte aber, es könne nur das sein, andere Gründe gäbe es nicht. Unsere Kinderärztin ist etwas gelassener und sagte, das ist für sie nicht gleich eine Erbkrankheit. Aber natürlich sollen wir die Ernährung anpassen und jährlich die Werte bestimmen. Ich bin jedenfalls sehr verwirrt und verstehe nicht, was meine Kinder nun haben bzw. wo das her kommt. Im Internet finde ich auch wenig Informationen, außer dass überall was von massivem, extremen Risiko für Herzkreislauferkrankungen steht, was mich natürlich besorgt. Nur 1 o. 2 Seiten fand ich, wo auch stand, dass die Cholesterinwerte sich manchmal in der Pubertät erst einpendeln. Haben Sie dazu noch mehr Informationen oder Erfahrungen? Herzlichen Dank.
Liebe K., die Fettstoffwechselstörung im Kindesalter ist ein sehr komplexes Thema und Sie sollten unbedingt den Rat eines kompetenten Kollegen in einer Stoffwechselsprechstunde für Kinder in Anspruch nehmen. Erhöhte Cholesterinwerte beruhen häufig nicht nur auf einem Gen sondern auf vielen genetischen Faktoren, und die fehlende Cholesterinerhöhung schließt eine solche bei Ihren Kindern nicht aus, spricht aber eher für eine gute Prognose bezüglich Herzkreislauferkrankungen. Für eine Diagnose sollten unbedingt mindestens 2 Untersuchungen beim nüchternen Patienten erfolgen im Abstand von etwa 2 Monaten. Auffällig ist bei Ihren Angaben der hohe Wert des HDL-Cholesterins, das ja eine "Schutzfunktion" hat und deshalb bei der Beurteilung ob überhaupt eine behandlungbedürftige Störung vorliegt, eine große Rolle spielt. Alles Gute!
Katinka26
Es gibt keine Häufung von frühen Herzinfarkten in der Familie.