Mitglied inaktiv
Hallo, unser Sohn wird im Sommer 4 Jahre alt und er hat in den letzten 2,5 Jahren sehr einseitig und ungesund gegessen. Warmes essen und Obst überhaupt nicht, auch nicht im Kindergarten. Er ist ca. 1,00 m groß und wog ca.17,00 kg, also eigentlich normal.Aber in den letzten Jahren bestimmte das Thema Essen unser Leben, es wurden nur noch Diskussionen geführt und er tanzte uns auch auf der Nase rum (in jeder Beziehung). Da sich alle schon Sorgen machten (Kindergarten und auch die Familie) und die Fronten zwischen uns Eltern und unserem Kind einfach total verhärtet sind und wir keinen Erfolg mit all unseren Bemühungen hatten, entschlossen wir uns in die Kinderklinik Gelsenkirchen zufahren, die sich auf Kinder mit solchen Problemen spezialisiert hat. Er ist jetzt seit Sonntag dort und er hat auch seitdem nichts mehr gegessen, im Gegenteil seit zwei Tagen bricht er und er ist auch total entkräftet (er bricht aber nur im Beisein seiner Mutter-Taktik?). Dieser Zustand macht uns große Sorgen. Was halten sie von solchen Programmen und wie gefährlich können sie sein? Wir hoffen das sich sein Verhalten (gegenüber Essen)nicht noch mehr verstärkt und das er keine psychischen oder physischen Schäden davon trägt. Wir würden uns freuen ihre Meinung dazu zu hören. Vielen Dank
Liebe E., es ist ausgesprochen sinnvoll gewesen, das Problem, das ja das Leben der Familie vergiften kann, jetzt endgültig anzugehen. Ihr Sohn muss lernen, dass Essen ein freundliches Angebot ist und er das essen darf, was auf den Tisch kommt. Dass er jetzt erst mal "bockt" ist ein normaler Prozess, den er braucht, um zu einem normalen Essverhalten zu finden. Keine Sorge, es kann nichts passieren, wenn er erst mal hungert. Alles Gute!
Mitglied inaktiv
Wir haben auch ein ambulantes Essverhaltenstraining gemacht da Steve beim Essen gespuckt hat. Nachdem wir alles organische Ausgeschlossen haben und er es trotzdem weitergemacht hat haben bei uns die Ärzte gesagt das er es aus Trotz bzw das er die Aufmerksamkeit bekommt ( bei seiner Oma hat er es nicht gemacht) :wir haben es komplett durchgezogen und jetzt ißt er zwar nicht gut aber er isst. Julia
Mitglied inaktiv
Hallo, das klingt ja ziemlich furchtbar. Essen soll ja eigentlich etwas schönes sein, man trifft sich zwei oder dreimal in der Familie und sitzt beisammen. Wie kommt es, dass wegen des Essens "Fronten" entstanden sind? Essen zu einem Machtkampf zu machen, zieht doch nur Verlierer nach sich. Den Kampf kann keiner gewinnen. Ich war eine sehr schlechte ESserin und bin heute dankbar dass ich das letzte von vielen Kindern war (meine Eltern gelassener und weniger aufmerksam) und dass meine Mutter selbst so ein Spatzenesser war und mich nie, wirklich nie genötigt hat, irgendetwas zu essen. Und wenn jemand danach fragte oder der Satz kam "aber sie muss doch mal was essen", sagte meine Mutter "nein, muss sie nicht, sie wird von Luft und Liebe groß" - natürlich habe ich gegessen und es gab auch kaum Süßigkeiten, aber keiner hat nachgezählt, wie viel ich gegessen hatte, ob eine halbe oder zwei Kartoffeln. Ich bin ihr wirklcih heute sehr dankbar dafür, denn bei meiner Oma musste der Teller immer leer gegessen werden und das fand ich fürchterlich und habe Essen dann auch als Mittel eingesetzt (ich konnte ziemlich lange vor dem Teller sitzen und nach 2 oder 3 Stunden wurde er dann weggeräumt) Ich kann nichts dazu sagen, was es mit dem Erbrechen auf sich hat, wenn das wirklich rein psychologisch ist, seid Ihr in der Spirale ja schon richtig tief drin. Bei Kliniken bin ich ohnehin sehr skeptisch. Dort ist eine ganz andere Atmosphäre, Ärzte und Schwestern kennen Euren Sohn nur aus Diagnosebögen aber nicht über die Dauer. So etwas ist ja eigentlich auch etwas, da müsste die ganze Familie mit einbezogen werden Eltern und Kinde - das Problem liegt ja bei beiden und ist nicht etwa das Kind. Frag doch auch nochmal bei Frau Schuster im Erziehungsforum nach, sie hilft auch oft mit Adressen weiter. Alles Gute und Gesundheit und vor allem ein unverkrampftes Verhältnis zum Essen. Tina
Mitglied inaktiv
Vielen Dank für ihre Antwort. Heute ist Dienstag und er hat schon 9 Tage nichts gegessen und morgen bekommt er eine Ernährungssonde. Wir machen uns Sorgen, daß er sich an die Sonde gewöhnt (er soll sie zwei Wochen behalten) und dann gar nichts mehr Essen möchte bzw. vielleicht soger psychischen Schaden nehmen kann. Was denken sie darüber.