Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

Ergotherapie? Krankengymnastik? Was hilft?

Dr. med. Andreas Busse

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Frage: Ergotherapie? Krankengymnastik? Was hilft?

März07

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Hallo Herr Dr. Busse, mein Sohn wird im April 6 und soll im September eingeschult werden. In seinem gewohnten Umfeld erlebe ich ihn als fröhlich, ausgeglichen, manchmal draufgängerisch. Neue Situationen bereiten ihm jedoch Probleme, er reagiert dann oft panisch oder ängstlich, mag zum Beispiel auch nicht gerne kurz allein bleiben wenn ich z. B. den Müll rausbringe. Im Kindergarten fiel letzten Sommer auf, dass er oft sehr gehemmt und blockiert wirkt, gerade wenn er das Gefühl hat, beobachtet zu werden. Auf Anraten der Kindergärtnerin stimmte ich zu, dass er zusammen mit anderen Kindern Heilpädagogik bekommt. Die Diagnose der Heilpädagogin war nun, was den Schuleintritt angeht, niederschmetternd. Mein Sohn habe noch einen nicht integrierten Furcht-Lähmungs-Reflex und eine auditive Wahrnehmungstörung, er würde oft nicht reagieren wenn Anweisungen beispielsweise an alle Vorschulkinder gegeben würden. Ihre Empfehlung war die Förderschule bzw. wenn überhaupt eine normale Schule, dann die Inklusionsklasse. Das würde einen sehr weiten Schulweg bedeuten. Ich bin alleinerziehend und habe kein Auto, Busse fahren soweit ich weiß nur morgens dort hin. Wenn ich zu Hause mit ihm Vorschulübungen mache, kann ich diese Problematik überhaupt nicht feststellen. Vieles macht er freiwillig, malt zunehmend gerne, übt erste Zahlen und Buchstaben, sucht Reimwörter, schafft auch problemlos die Konzentrationsübungen mit dem LÜK-Kasten. Wir spielen viele Gesellschaftsspiele, die uns die Pädagogin empfohlen hat, er spielt leidenschaftlich gerne Schach. Manchmal muss ich ihn öfter ansprechen wenn ich etwas von ihm will, aber ich dachte bisher immer, das ist ganz normal wenn ein Kind in ein Spiel vertieft ist. Ich hatte mich eigentlich für eine Kombiklasse entschieden, in der nur 10 Erstklässler unterrichtet werden weil ich schon auch denke, eine zu große Klasse wäre für ihn nicht so gut. Aber dass er gleich auf die Förderschule soll, wo er doch wirklich fast alles prima kann (wenn auch vielleicht nicht unter Druck oder immerzu), sehe ich irgendwie nicht ein. Vieles von ihm erinnert mich an meine eigene Kinderheit, doch mich hat es schulisch nicht beeinflusst, ich war trotzdem in der Schule sehr gut. Bei der U9 empfahl uns der Kinderarzt lediglich, mit ihm etwas mehr Ball zu spielen, weil das Fangen noch nicht so gut klappte. Das funktioniert nun wesentlich besser. Sonst war immer alles normal. Ich habe nun vor, ihn auf die normale Schule zu schicken und vielleicht privat noch die ein oder andere Förderung zu machen. Was wäre da sinnvoll? Ergotherapie, Osteopathie?


Dr. med. Andreas Busse

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Liebe M., ich kann Ihren Sohn leider aus der Ferne nicht beurteilen, die Aussage, dass er nicht mal Minuten alleine bleiben kann und die Diagnosen der Heilpädagogin sind aber sicher Alarmzeichen, dass Ihr Sohn gezielte Hilfe braucht. Weder Ergotherapie noch Osteopathie können das Problem lösen und am Anfang sollte zunächst noch einmal eine ausführliche Untersuchung bei Ihrem Kinderarzt, einem sozialpädiatrischen Zentrum oder einem Kinderpsychiater stehen. Erst dann kann man entscheiden, was man bezüglich seiner schulischen Laufbahn unternehmen sollte. ALles Gute!


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