Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

E Zigarette

Dr. med. Andreas Busse

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Frage: E Zigarette

Neri123

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Ich muss sie noch mal belästigen, mein mann raucht e Zigarette mit 2 mg nikotin ist das genauso schädlich wie zigaretten für unseren kleinen ( 10 Wochen) natürlich macht er das auf dem balkon Und wie sieht es aus wenn man das nikotin frei macht... ich hab bedenken wegen dem kindstot


Dr. med. Andreas Busse

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Liebe N., Kinder reagieren besonders empfindlich auf die Giftstoffe im Tabakrauch. Ihr Körper befindet sich noch in der Entwicklung und ihre Organe, zum Beispiel die Lunge, können schnell schwer geschädigt werden. Kinder haben eine höhere Atemfrequenz und ihr Körper ist noch nicht genügend ausgereift, um Giftstoffe abzubauen; infolgedessen nehmen sie beim Passivrauchen die Schadstoffe des Tabakqualms in deutlich höherer Konzentration auf als Erwachsene. So atmet ein Kind in einem verqualmten Raum pro Stunde so viele Schadstoffe ein, als würde es selber eine Zigarette rauchen. Würde es täglich mitrauchen, nähme sein Körper in kurzer Zeit das Gift von einigen hundert Zigaretten auf. Bei jedem Kind, das in einem Raucherhaushalt aufwächst, lassen sich die entsprechenden Schadstoffe im Blut nachweisen. Da sich diese Schadstoffe in Tapeten, Teppichen, Vorhängen und Möbeln festsetzen, bleiben sie auch nach intensivem Lüften noch lange in der Luft und werden eingeatmet. Dies gilt umso mehr, wenn auf kleinem Raum, zum Beispiel im Auto, geraucht wird. Hier ist die Konzentration der Schadstoffe aus dem Tabakqualm besonders hoch. Passivrauchen erhöht eine Reihe gesundheitlicher Risiken für Ihr Kind In vielen Untersuchungen konnte nachgewiesen werden, dass nicht nur Rauchen während der Schwangerschaft bestimmte Risiken für das Kind erhöht, sondern auch das Passivrauchen nach der Geburt. Dabei gilt auch väterliches Rauchen als Risikofaktor. So geht man davon aus, dass das Risiko des plötzlichen Säuglingstodes (SIDS) durch elterliches Rauchen zwei- bis vierfach höher ist als in einem rauchfreien Zuhause. Wie stark sich das Risiko erhöht, hängt unter anderem davon ab, wie viele Zigaretten geraucht werden und wie lange das Kind dem Passivrauchen ausgesetzt ist. Auch das Risiko des Kindes, an einer Allergie, insbesondere an allergischem Asthma bronchiale, zu erkranken, ist in Raucherhaushalten deutlich höher. Dazu kommt vor allem auch das "schlechte Beispiel" in späteren Jahren. Es lohnt sich also, die Ankunft eines Kinds zum Anlass zu nehmen, sich beim Entwöhnen von der Zigarette helfen zu lassen. Alles Gute!


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