blablug
Hallo Herr Dr. Busse, mein Sohn ist 5 Jahre alt und einsprachig (Muttersprache Deutsch). Seine Sprachentwicklung war eigentlich immer ziemlich gut, wobei er noch lispelt - was man allerdings nur am Zungenbild und kaum am Klang erkennt. Allerdings entwickelt er immer wieder grammatische Fehler, die zum Teil persistieren, zum Teil auch wieder weggehen. Beispielsweise falsche Perfektbildung von manchen Bewegungsverben mit "haben", falsches Genus, falsches Partizip Perfekt von starken Verben, falscher/fehlender Dativ. "Deswegen" wird konsequent falsch als "daswegen" ausgesprochen. Seit kurzem sagt er "seien" statt "sein" und "ich mage" statt "ich mag", was bereits über ein paar Tage persistiert. Die Satzstruktur inklusive Nebensätze ist aber korrekt. Dazu muss man sagen, dass er einer der wenigen deutschen Muttersprachler in seinem Kindergarten ist, die anderen Kinder sprechen alle zuhause kein Deutsch, seine besten Freunde lernen es auch gerade noch. Auch die Erzieher:innen und die Großeltern sind nur zum Teil Muttersprachler. Dementsprechend frage ich mich, ob die Grammatikfehler noch normal sind und sich spätestens mit dem Lesen verwachsen werden, oder ob wir eine Therapie anstreben sollten. Am meisten Sorge bereitet mir die Persistenz von "seien", "daswegen" und "ich mage", bei anderen Fehlern lässt er sich korrigieren. Vielen Dank und viele Grüße blablug
Liebe B., ich nehme mal an, dass Ihr Sohn einfach immer wieder seine Kameraden und deren "Sprache" imitiert und das interessant findet. Wenn er zuhause die korrekte Sprache hört - bitte ohne dass Sie ihn ernsthaf korrigieren und nur den Satz korrekt wiederholen ohne Ermahnung - und sie viel vorlesen, singen, reimen,....... darf man davon ausgehen, dass Ihr Sohn wieder zur normalen Sprechweise findet. Sollte sich nichts ändern, dann bitte mit dem Kinderarzt vor Ort sprechen, der sich die Sprache anhören kann. Alles Gute!