Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

Diagnose erklären

Frage: Diagnose erklären

clarenchens-mom

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Sehr geehrter Herr Dr. Busse, es gibt bereits vom Kinderarzt eine Diagnose, ich würde mich aber sehr freuen, wenn Sie mir das genauer erklären könnten, da in der Praxis so wenig Zeit für die Erklärung da war: Meine Tochter ist 20 Wochen alt. Als sie neun Wochen alt war, hatte sie das erste mal Blut im Stuhl. Meine Hebamme meinte damals, das kann nach der Geburt schon mal vorkommen. Sollte es nicht noch einmal vorkommen, ist es nicht weiter tragisch. Nun, letzte Woche Dienstag hatte sie wieder enorm Stuhl im Blut. Ich habe direkt den Kinderarzt konsultiert und der verordnete mir, als voll stillende Mama, nun ein striktes Milchprodukte verbot, denn er vermutet, dass meine Tochter das milcheiweiß nicht verträgt, welches ich zu mir nehme. In den kommenden zwei Wochen könnte immer mal wieder Blut vorkommen, aber sollte nach den zwei Wochen und das obwohl ich strikt die Milchprodukte weglasse, weiterhin Blut im Stuhl auftauchen, müsste ich abstillen. Dann bekommt meine Tochter eine Spezial-Nahrung.    meine erste Frage: wie kann es sein, dass meine Muttermilch anscheinend so "schlecht" ist, dass sie für mein Baby nicht gut genug ist? Muttermilch, so heißt es, ist doch das Nonplusultra... und die zweite: ist das wirklich die einzige Erklärung? Meine Sorge ist, ich stille ab, meine Tochter bekommt diese spezielle Nahrung und am Ende lag es gar nicht daran. Ich bin sehr froh darüber stillen zu können und würde das sehr bedauern, wenn ich abstillen müsste. Noch mehr, wenn es gar nicht die Ursache für das Blut im Stuhl meiner Tochter ist. ich freue mich über Ihre Nachricht und danke bereits jetzt schon! viele Grüße   


Dr. med. Andreas Busse

Dr. med. Andreas Busse

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Liebe C., das bedeutet keineswegs, dass Ihre Muttermilch in irgendeiner Form "schlecht" ist. Allergische Reaktionen gegen Nahrungsmittelbestandteile treten mit besonders großer Häufigkeit im Säuglings- und Kleinkindesalter auf. Eine Sensibilisierung gegen mit der Nahrung zugeführte Fremdeiweiße ist im frühen Säuglingsalter besonders leicht möglich, da nach der rGeburt noch eine erhöhte Durchlässigkeit der Darm-Schleimhaut für intakte Eiweißmoleküle gegeben ist, die eine Sensibilisierung hervorrufen können.  Dadurch kommt es zu einer Enrtzündung im Darm und zu kleinen Blutungen. Als erste Maßnahme auch zur Bestätigung der Diagnose sollte konsequent Kuhmilcheiweiß in der Ernährung des Babys bzw. der stillenden Mutter vermieden werden. Das Ganze erledigt sich in den nächsten Monaten dann in der Regel von alleine, sodass später meistens wieder alles vertragen wird. Alles Gute!


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