Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

Defensives Verhalten

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Frage: Defensives Verhalten

Sunny5555

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Hallo Dr. Busse, meine Tochter ist 20 Monate alt. Ich gehe in Vollzeit arbeiten und meine Tochter ist bei einer Tagesmutter. Bei der ersten Tagesmutter schien es mir nicht all zu gut zu laufen. Ich hörte, dass der 2 1/2 jährige Sohn schon mal gerne bei den kleinen Tageskindern austeilte. Ob meine Tochter dabei war weiß ich nicht. Sie zeigte aber ansich kein Problem zu der Tagesmutter zu gehen. Seit Oktober 2011 ist sie bei einer neuen Tagesmutter, die meine Tochter geradezu liebt. Sie fühlt sich sehr wohl dort und hat viel Spaß. Jetzt ist es so, dass sie seit Monaten sehr sensibel reagiert. Sie ist eigentlich robust und versucht sich bei meinem Mann und mir auch durchzusetzen, ansonsten ist sie aber meist lieb und tut auch oft was man ihr sagt (obwohl sie noch klein ist). Will sie ihren Kopf aber durchsetzen ist sie sehr ausdauernd :-) Es gibt außer bei der Tagesmutter zwei Kinder aus dem Bekanntenkreis, die meine Tochter regelmäßig 1 bis 3 Mal in der Woche sieht. Beides sind Mädchen. Ein Kind ist im gleichen Alter wie meine Tochter und hat vor einiger Zeit angefangen ihr Spielzeug zu verteidigen, indem sie meiner Tochter immer wieder das Teil aus der Hand riss oder sie gehauten, geschubst oder an den Haaren gezogen hat. Meine Tochter hat Anfangs immer aufgegeben und sich was neues gesucht. Das andere Kind wurde von der Mutter ermahnt. Mittlerweile ist es seit ca. 3 Monaten so, dass meine Tochter überhaupt nicht mehr mit mir dort hin möchte. Sobald das Kind in ihre Nähe kommt, läuft sie zu mir. Nimmt das Mädchen meiner Tochter Dinge weg (hauen kommt eigentlich so gut wie nicht mehr vor) bricht meine Tochter in Tränen aus und scheint völlig aufgelöst, vergräbt sich bei mir und will unbedingt in meinen Arm. Jetzt gibt es noch ein weiteres Mädchen, welches 5 Monate jünger ist und nichts schlimmes macht, außer dass sie immer mitspielen möchte, wenn meine Tochter mit etwas spielt. Sobald das Mädchen in ihre Nähe kommt, bricht sie wieder in Tränen aus und sucht Schutz und Trost bei mir. Es scheint mir mittlerweile so, als hätte sie fürchterliche Angst vor anderen Kindern (gerade aber vor Kindern in ihrem Alter). Sie beruhigt sich kaum und weicht mir nicht mehr von der Seite. Draußen fährt sie gerne auf ihrem Laufrad, ist jemand dabei will sie nicht mehr fahren und auch nicht mehr laufen sondern nur noch getragen werden. Bei der Tagesmutter hat sie komischerweise keine Angst vor den anderen Kindern und kann mit ihnen wunderbar im selben Raum spielen. Nur mit ihnen zusammen möchte sie nicht spielen. Mit mir meinem Mann oder der Tagesmutter will sie spielen, singen, tanzen, kommunizieren usw. Nur Kinder meidet sie aus mir unerklärlichen Gründen. Seit ca. 1 Woche zeigt sie auf Bilder wo sie drauf ist sagt ihren Namen und zeigt ganz aufgeregt auf sich selbst. Ihr eigenes Spielzeug mag sie scheinbar auch seit ca. 1 Woche nicht mehr teilen. Sie weint sobald irgend ein Kind etwas von ihr nimmt auch wenn es nur ihr Pulli oder ihre Schuhe sind. Ansonsten zeigt sie uns gegenüber sowie Menschen, denen sie vertraut schon ein gutes soziales Verhalten. Sie reagiert immer wenn man sie anspricht. Befolgt Dinge, die man ihr sagt und kommuniziert, lacht spielt etc. mit uns. Meine Fragen sind ob es normal ist, dass Kinder auch schon mal in diesem Alter lieber ihr eigenes Ding machen und direktes Spielen mit anderen Kindern meiden und wie kann ich mich denn am besten verhalten, wenn wir Besuch von anderen Kindern haben? Können Sie sich ihr Verhalten erklären? Vielen Dank dass es dieses Forum gibt. :-) VG


Dr. med. Andreas Busse

Dr. med. Andreas Busse

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Liebe S., so weit ich das aus der Ferne beurteilen kann, ist das ein normale Entwicklungsphase, der SIe nicht allzu viel Bedeutung zumessen müssen. Und vor allem auch dann, wenn Ihre Tochter ängstlich auf andere Kinder reagiert, nicht die Angst verstärken, indem SIe selber ängstlich und sehr besorgt reagieren. Nur kurz beruhigen und sie dann ermuntern, wieder mitzuspielen und sie dabei unterstützen. Alles Gute!


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