Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

Blockaden im Kopfgelenk

Dr. med. Andreas Busse

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Kinderarzt
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Frage: Blockaden im Kopfgelenk

MissM87

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Hallo, mein Sohn ist jetzt genau 8 Monate (geb. 27.05.15) alt. Er hatte eine nicht ganz so leichte Geburt, aber er ist auf normalem Weg geboren worden. Er hang aber wohl mit seinem Kopf einige Stunden bei mir im Becken fest. Am Ende seines 3. Lebensmonats oder Mitte des 4. Lebensmonats stellten wir dann fest, dass er seinen Kopf immer nur nach links gedreht hat, wenn er auf dem Arm war oder auf dem Bauch lag. Bei der U4 hat die Kinderärztin festgestellt, dass er wohl Blockaden im Kopfgelenk hat. Wir sollten schauen, dass wir schnellstmöglich einen Termin beim Osteopathen bekommen. Leider konnten wir den Termin für den 14.10.15 beim Osteopathen nicht vorziehen. Also hat die Kinderärztin am 04.09.15 einen chirotherapeutischen Eingriff an der Wirbelsäule gemacht und die Diagnose lautete: Kopfgelenksblockade; Plagiozephalus Seitdem konnte mein Sohn seinen Kopf auch zur rechten Seite drehen. Am 14.10.15 war dann die erste Untersuchung beim Osteopathen. Aufgrund der folgenden Diagnosen wurde dann ein zweiter Termin vereinbart. Am 30.11.15 lautete die Diagnose: segmentale Kopfgelenkhypomobilität mit craniocervicaler Dysfunktion, monosegmentale BWS-Hypomobilität BWK behandelt Am 14.01.16 hat die Kinderärztin nochmal eine neurologische Untersuchung gemacht. Es ist soweit alles in Ordnung, bis auf die Vorzugshaltung zur linken Seite. Mein Sohn dreht sich bis heute vom Rücken nur von der linken Seite aus auf den Bauch. Er dreht sich auch vom Bauch nicht zurück auf den Rücken. Mittlerweile robbt er aber auch schon ab und zu vorwärts. Aber nur wenn er wirklich etwas interessant findet. Er zieht sich dann allerdings mit seinem rechten Arm und winkelt sein rechtes Bein an. Also dabei nicht mit links. Am 20.01.16 hatte ich erneut einen Termin beim Osteopathen. Dort sagte man mir ich müsse mir keine Sorgen machen. Die Entwicklung meines Sohnes würde etwas dauern aber er wird auch bald krabbeln und ich soll wieder kommen, wenn er laufen kann. Dann würde man ihn nochmal untersuchen. Am 28.01.16 sollte ich erneut bei der Kinderärztin vorsprechen. Sie führte nochmal eine neurologische Untersuchung durch, denn sie sagte in zwei Wochen könne ja noch einiges passieren, sprich mein Sohn könnte sich doch endlich auch zur rechten Seite auf den Bauch drehen. Aber so war es nicht. Also hat sie mir geraten, dass ich einen Termin bei einem Kinderneurologen vereinbare. Dies habe ich auch getan. Den Termin habe ich dort in zwei Wochen. Des Weiteren sollte ich den Kopf meines Sohnes röntgen lassen, um auszuschließen, dass es etwas mit dem Gehirn zu tun hat. Den Termin habe ich kommenden Dienstag dann schon. Die Kinderärztin aber geht davon aus, dass es Blockaden sind. Ich mache mir wirklich Sorgen, obwohl man mir sagte, ich bräuchte mir keine Sorgen machen. Die ersten drei Monate habe ich ihn auch leider kaum auf den Bauch gelegt. Ich denke, dass das vielleicht auch ein Auslöser für die Entwicklungsverzögerung ist. Was meinen Sie?


Dr. med. Andreas Busse

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Liebe M., ehrlich gesagt verstehe ich die ganze Aufregung nicht. Abgesehen davon, dass dieses ganze "Modell" mit vermeintlichen Blockaden an der Wirbelsäule nicht wissenschaftlich anerkannt ist, kann es natürlich sein, dass Neugeborene eine einseitige Haltung zeigen, z.B. weil der Kopfdrehermuskel auf einer Seite bei der Geburt maltraitiert wurde. Oder einfach weil ein Kind lange einseitig in der Gebärmutter lag. Je nach Befund lässt sich dies entweder nur mit konsequenter Lagerung und Locken auf die ungeliebte Seite oder mit Krankengymnastik beheben. Vor allem der Sinn einer Röntgenaufnahme des Schädels erschließt sich mir nicht, und ich kann Ihnen nur dringend raten, jetzt erst mal die Untersuchung durch einen kompetenten Kinderneurologen in Ruhe abzuwarten. Alles Gute!


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