Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

Bindung

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Frage: Bindung

Gryxxel

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Sehr geehrter Herr Dr. Busse, aufgrund einer anderen Frage, die vor ein paar Tagen von einer Userin gestellt wurde, habe ich mal das Thema Bindung gegoogelt. Dabei bin ich auf den "Fremde-Situation-Test" von Ainsworth und Wittig gestossen. Ohne jetzt groß drauf einzugehen, ist für mich die Quintessenz dabei, dass ein "gut gebundenes" Kind sofort weint, wenn die Bezugsperson den Raum verlässt, ein "ungebundenes" Kind zeigt keine Reaktion. Jetzt ist es bei uns so, dass unsere einjährige Tochter ein total aufgewecktes und neugieriges Kind ist und sie in so einer Situation bisher noch nie geweint hat (wir haben auch gerade Eingewöhnung bei der Tagesmutter und das klappt ohne Probleme). Bisher dachte ich immer, dass so Situationen für sie okay sind, DA sie so gut gebunden ist und weiß, dass Mama oder Papa wiederkommen. Sie hatte auch bisher noch keine typische Fremdelphase, außer mal ein paar Tage, während eines Schubes. Aber sie ist auch viele Leute um ich herum schon von Anfang an gewöhnt, da wir beide (Eltern) jeweils eine Großfamilie haben. Ansonsten versuchen wir alles sehr bedürfnisorientiert zu gestalten, auch weil es für undenkbar wäre, z.B. ein Kind alleine weinen zu lassen. (Kind wird viel getragen, schläft noch im Beistellbett usw.) Als Resultat haben wir ein total fröhliches, neugieriges, aufgewecktes kleines Mädchen, das auch in der Spielgruppe sofort loskrabbelt und alles endecken will. Bisher dachte ich, weil sie die Sicherheit hat, dass wir immer für sie da sind. Jetzt bin ich etwas verunsichert. Ist das aber nicht auch einfach charakterabhänging? Ihr Papa z. B. ist auch so ein offener Charakter der sehr leicht mit fremde Personen ins Gespräch kommt. Ich denke, das bekommt sie ja auch mit und merkt, dass man da keine Angst haben muss. Ich würde mich über eine kurze Rückmeldung von Ihnen freuen. Viele Grüße.


Dr. med. Andreas Busse

Dr. med. Andreas Busse

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Liebe G., das mit dem Test ist zumindest als einzelnes Kriterium Unsinn. Und ja, Ihre Tochter kann nur so offen sein für Neues und andere Menschen, weil sie das Urvertrauen zu Ihnen hat. Was Sie berichten ist wunderbar. Alles Gute!


gemref76

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Ich finde, du hast völlig recht. Ein sicher gebundenes Kind muss in diesen Situationen nicht unbedingt weinen, da es ja das Vertrauen hat, dass ihr wieder kommt.


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