Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Ralf Brügel:

Ausnahmesituationen, wie sie es früher nicht gab

Dr. med. Ralf Brügel

Dr. med. Ralf Brügel
Kinderarzt
Antwortet am Freitag

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Frage: Ausnahmesituationen, wie sie es früher nicht gab

Zwillingsmama1986

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Guten Tag Ich würde gerne wissen, was Sie Familien raten, deren Kinder 2 Jahre lang ca. 14 Infekte pro Jahr hatten, wo keine Besserung bzw. Minimierung der Infekte in Aussicht ist, deren Eltern aufgrund der hohen Belastung selbst jedesmal erkranken und sich auch nicht mehr regenerieren können. Was raten Sie diesen Familien, die kein Auffangnetz haben, weil Bekannte die ständig kranken Kinder nicht betreuen möchten, deren Kinderarzt nur für Notfälle Zeit hat? Wo kann man sich Hilfe holen, was hilft, wenn ein Durchhalten nicht mehr möglich ist?


Dr. med. Ralf Brügel

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Hallo Zwillingsmama, puh, das ist eine wirklich gute und schwer zu beantwortende Frage. Zunächst einmal kommt leider auch von mir die Platitüde, die sie wahrscheinlich schon zu oft gehört haben: im Kleinkindesalter können 10-12 Infekte pro Jahr normal sein und sind kein Hinweis darauf,dass etwas mit der Immunabwehr nicht stimmt. Und je mehr kleine Kinder man eng aufeinander hat, in Ihrem Fall ja offenbar Zwillinge, umso eher trifft dieser Satz auch zu, da eben Infektionen unter den Kindern noch schneller ausgetauscht werden. Ohne Ihnen falsche Hoffnungen machen zu wollen: das Gute ist, dass diese Kinder sehr oft später im Kindesalter tiptop dastehen und sehr resistent gegen Krankheiten sind. Mir ist aber auch klar, dass Ihnen dies im Moment wenig hilft. Was kann daher helfen? Ich denke hauptsächlich wäre es wichtig zu schauen, dass Helfer/Unterstützersystem so gut es geht aus zu bauen: Frühe Hilfen (falls die Kinder noch keine 3 Jahre als sind), wellcome (falls es noch ein Kind unter einem Jahr gibt) und falls die eigene Erschöpfung - verständlicherweise - zu groß wird auch Unterstützung über das Jugendamt. Ich persönlich plädiere ja auch immer sehr dafür, dass man Bekannten, Freunden auch mal ein nicht ganz fittes Kind zum Babysitten zumuten kann. Leider hat sich da seit Corona der gesunde Maßstab in meinen Augen ein wenig verschoben. Sie sehen: ich habe leider auch keine bahnbrechenden Tipps, kann  Ihre Thematik voll verstehen, aber muss unterm Strich auch darauf hinweisen, dass es leider immer wieder diese Phasen gibt und ein richtiges Kraut noch nicht dagegen gewachsen ist. Herzliche Grüße und gutes Durchhalten Ralf Brügel


Steffi1234567

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Ich kann dir nicht helfen, aber ich fühle aus vollem Herzen mit dir und habe schon oft überlegt, hier die selbe Frage zu stellen. Dazu kommt noch dass man beim Kinderarzt oftmals belächelt wird und einem gesagt wird, ist halt so. Die einen kriegens's mehr, die anderen weniger war die Aussage. Wir sind auch echt am Limit. Das einzige was hilft, den Kindergarten meiden. Aber ich schätze das ist keine Option für euch. Ich drück euch aus der Ferne. 


maga2810

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Hey, Herr Doktor Brügel hat total recht.. ich habe vier Kids innerhalb 5 Jahre.. als die Erstgeborene in den Kindi kam, war hier die Hölle los! Und es ist wahr, es wird immer schöner und besser! halte durch! 


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