Antibiotikum-Prophylaxe und Nebenwirkungen

Dr. med. Andreas Busse Frage an Dr. med. Andreas Busse Kinderarzt
Antwortet von Samstag - Mittwoch

Frage: Antibiotikum-Prophylaxe und Nebenwirkungen

Hallo, Mein Sohn (7 Monate) hat einen Nierenreflux 2./3. Grades und bekam seit 6 Monaten Infectotrimed zur Prophylaxe. Den Saft hat er super akzeptiert und vertragen. Nun hatte er einen weiteren Harnwegsinfekt. 3 Tage vor der Einweisung ins Krankenhaus aufgrund des Infektes (er hatte nur erhöhte Temperatur und Leukozyten im Urin, sonst war er fit wie immer). waren wir zur ersten Verlaufskontrolle ambulant in der Klinik: Katheter legen, Ultraschall mit Kontrastmittel, Nierenszintigraphie. Der Reflux bestand unverändert im Vergleich zur Erstinfektion mit 4 Wochen, aber die Nieren funktionieren einwandfrei und er hatte zwischenzeitlich auch keinen Harnwegsinfekt bis zur Kontrolle kürzlich. Nun bekommt er ein anderes Prophylaxe-Antibiotikum namens Nitrofurantoin. Das gibt es leider nur in Tablettenform, die Apotheke muss einen Saft darauf herstellen, der ihm aber scheinbar nicht schmeckt. Er wehrt sich, würgt und spuckt dabei. Außerdem hat er weniger Appetit als sonst und verweigert seinen Brei, hat ständig einen Blähbauch und entsprechend Bauchschmerzen. Meine Fragen dazu sind Folgende: Kann die Infektion durch die Untersuchungen kürzlich ausgelöst worden sein? Können seine Beschwerden vom neuen Antibiotikum kommen (er ist frei von Erkältungssymptomen und Fieber und auch sonst fit und trinkt ausreichend)? Wie lange halten diese Beschwerden im Schnitt an? Bessern sie sich oder sollten wir besser nach einem anderen Antibiotikum fragen da er es ja auch nur sehr widerwillig nimmt? Bis zu welchem Alter müsste ein Harnwegsinfekt noch stationär in der Klinik behandelt werden? Eine OP statt Antibiotika steht aktuell noch nicht zur Debatte und man würde trotz wiederholter Infektionen abwarten ob es sich nicht doch noch verwächst. Bis zu welchem Alter würden sie raten, eine OP aufzuschieben? In der Klinik hieß es, man könne sogar bis ins Grundschulater warten, online lese ich oft dass man nur bis zum 2. Geburtstag abwarten würde. Vielen Dank im Voraus

von fiZilein am 08.01.2023, 21:16



Antwort auf: Antibiotikum-Prophylaxe und Nebenwirkungen

Liebe F., der Verlauf klingt ja eher positiv und Sie dürfen zuversichtlich sein, dass sich das Problem mit der Zeit erledigt. Jede Katheteruntersuchung kann ein Risiko für einen Harnwegsinfekt bedeuten, das ist leider nicht immer zu vermeiden. Warum das Antibiotikum zur Prophylaxe gewechselt wurde und ob man ein anderes geben kann, besprechen Sie bitte vor Ort mit Ihrem Kinderarzt. Alles Gute!

von Dr. med. Andreas Busse am 09.01.2023



Antwort auf: Antibiotikum-Prophylaxe und Nebenwirkungen

Meine Tochter hat einen reflux 2. Grades und hatte 2 fieberhafte Hwi, sie bekommt Ospexin als Prophylaxe und ist damit leidlich gut eingestellt, seit der Prophylaxe ist Gottseidank kein hwi mehr aufgetreten. Eine stationäre Behandlung eines hwi war bei uns nie erforderlich, wenn rechtzeitig diagnostiziert kann das per os auch daheim gegeben werden. Das die Untersuchungen den blähbauch auslösen, kann nicht sein, evtl hat seine darmflora mit dem Antibiotikum zu kämpfen, vielleicht gibt es eine andere Option der Prophylaxe . Prinzipiell ist nitrofurandatin als Wirkstoff gut verträglich. (Bin neben Betroffener Mutter auch Ärztin ) Meine Tochter bekommt eine unterspritzung, und darf eine Woche danach die Prophylaxe absetzen.

von camelia14 am 09.01.2023, 08:19



Antwort auf: Antibiotikum-Prophylaxe und Nebenwirkungen

Hallo Camelia, Danke für deine Erfahrung. Ich habe mich vielleicht falsch ausgedrückt: ich denke, dass das Antibiotikum womöglich die Blähungen verursacht. Wir werden morgen aber auch zum Osteopathen gehen und checken lassen, ob er Blockaden hat. Das hatte er vor einigen Wochen schon mal und mit 3 Sitzungen war es so gut wie weg, das mag eine andere Baustelle sein. Was den erneuten HWI angeht dachte ich, dass die Vorsorge in der Klinik einige Tage zuvor womöglich Auslöser war? Da wurde schließlich ein Katheter gelegt und die Blase „manuell“ befüllt mit Kontrastmittel. Das hat eventuell vorhandene Bakterien vielleicht ja hochgespült. Von einer OP oder auch nur Unterspritzung möchte noch kein Arzt sprechen, wir sollen abwarten. Die Frage ist nur, wie lange. VG

von fiZilein am 09.01.2023, 08:54



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