Antibiotikum in Muttermilch "zerstört" Nestschutz?

Dr. med. Andreas Busse Frage an Dr. med. Andreas Busse Kinderarzt
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Frage: Antibiotikum in Muttermilch "zerstört" Nestschutz?

Guten Tag Herr Busse, ich war heute beim HNO Arzt und da ich eine eitrige Mittelohrentzündung habe, hat dieser mit Cefaclor aufgeschrieben. Ich habe nun im Internet etwas recherchiert und Cefaclor zählt wohl zu den Antibiotika, die man auch in der Stillzeit nehmen kann. Aber auf einer anderen Seite habe ich nun gelesen, dass man dennoch über den Wechsel auf Pre Nahrung nachdenken sollte, egal welches Antibiotikum man nimmt. Hintergrund ist wohl der, dass durch das Antibiotikum in der Muttermilch das Immunsystem des Säuglings - welches sich ja gerade erst aufbaut - direkt einen Dämpfer bekäme, so dass der bereits aufgebaute "Nestschutz" dadurch zerstört würde. Demnach wäre der Nutzen für das Baby höher, wenn man abstillen würde. Desweiteren soll für Neugeborene durch Antibiotika wohl die Gefahr bestehen, dass die Darmflora angegriffen wird. Unser Kleiner (3 Wochen) hat ohnehin schon Probleme mit Koliken und Blähungen - ich möchte diese ungerne noch verstärken. Was sagen Sie zu diesen Aussagen? Bringt es unserem Sohn mehr, wenn er jetzt von dem Nestschutz profitiert und ich jetzt auf Flaschennahrung umsteige? Oder sollte ich vielleicht während der Antibiotikaeinnahme abpumpen und danach weiter stillen? Ich bin etwas verunsichert, ich möchte für unseren Kleinen ja das Beste.

von Ashey am 13.07.2017, 11:50



Antwort auf: Antibiotikum in Muttermilch "zerstört" Nestschutz?

Liebe A., der "Nestschutz" hat nichts mit Stillen zu tun sondern beruht auf den Antikörpern, die ein Kind in den letzten Wochen der Schwangerschaft von der Mutter übertragen bekommen hat. Und auch sonst ist nichts einzuwenden gegen die Einnahme eines Antibiotikums, das ausdrücklich für Stillende zugelassen ist. Alles Gute!

von Dr. med. Andreas Busse am 13.07.2017



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