Kekskopf
Sehr geehrter Dr. Busse, heute habe ich eine etwas heikle Frage an Sie. Ich bin selbst geprägt durch eine schwierige Kindheit; allein erziehende Mutter, kein Kontakt zum Vater, große Armut, psychische Überforderung meiner Mutter, Parentifizierung. Oft komme ich bei der Erziehung meiner Kinder an meine Grenzen, bin erschöpft und leicht reizbar. Geschlagen werden meine Kinder nie, wohl aber werde ich manchmal laut oder bin ungerecht. Es fällt mir schwer, zu unterscheiden, ob es normal ist, mal laut zu werden, oder ob da bei mir ein Problem besteht. Folgende Situationen: Durch Unachtsamkeit meiner Tochter, knapp 4, fällt mein Sohn, 15 Monate, von einem kleinen Treppchen. Meine Tochter tut mir weh, weil sie beim Spielen oft total "durchdreht" und dann sehr aufgedreht und ruppig ist. Beispielsweise springt sie mich an und knallt mir mit dem Kopf auf die Nase. Ist es in solchen und ähnlichen Situationen normal, dass man als Mutter die Nerven verliert und das Kind anschreit? Oder geht das bereits zu weit und ich sollte mir Hilfe suchen? Meine eigene Kindheit wurde bereits in einer Therapie aufgearbeitet, aber ich habe Angst, dass meine Kinder seelischen Schaden nehmen, wenn ich sie etwa einmal die Woche anschreie. Ansonsten bin ich sehr liebevoll und geduldig, denke ich. Ich danke Ihnen sehr für Ihre tolle Arbeit!
Liebe K., es ist gut, wenn Sie sich selber eingestehen können, dass sie oft überfordert sind, und ich kann Ihnen nur raten, sich Hilfe bei einer Familienberatungsstelle zu suchen. Auch Ihr Kinderarzt kann Ihnen bestimmt helfen und Ihnen auch sagen, welche Hilfen vor Ort möglich sind. Alles Gute!