Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

Angst vor verzerrten Gesichtern

Dr. med. Andreas Busse

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Kinderarzt
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Frage: Angst vor verzerrten Gesichtern

Tobinambur

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Guten Tag Herr Dr. Busse,  meine Tochter ist fast 2 Jahre und 10 Monate alt. Sie bekommt regelmäßig Angst bis panische Angst mit Weinen, wenn der Papa seine Brille abzieht oder ich auf sie aus einer anderen Perspektive blicke (bspw. nah über sie gebeugt beim Wickeln oder von unten beim Spielen) oder sie "zu lange" angucke (bspw. wenn ich mir ihr Gesicht bewusst angucke, sie irgendwie studiere - vielleicht habe ich dann einen unbeweglichen Gesichtsausdruck) oder wenn ich spielerisch mein Gesicht verziehe und ihr zu nahe komme (vor allem bei aufgerissenen Augen). Sie erstarrt, ihre Augen werden groß, sie versucht ihen Mund/Stimme unter Kontrolle zu halten, um nicht loszuheulen und sagt laut u schon etwas panisch: "Nein! Nicht das machen!" (Sie spricht sonst sehr gut.) Und wenn man nicht sofort aufhört oder die Situation von anfang an gleich so war, dass man mit dem "fremden Gesicht" zu nahe kam, dann bebt u schüttelt sie sich u drückt sich bspw. in eine Ecke und heult laut panisch auf und man muss sie ganz schnell an sich reißen, um sie zu beruhigen, während sie sichan einem festklammert. Ist das entwicklungsbedingt normal??? Ist das eine Herausforderung auf emotioner Ebene (Sicherheit, Bindung)? Oder packt ihr Gehirn die Reizverarbeitung nicht? Sie trägt seit vielen Monaten auch Augenpflaster (6 h täglich), um die Sehstärke auf dem anderen Auge zu trainieren (damit sie dieses später im Fall, dass mit dem anderen etwas ist, auch benutzen kann; diese Therapie wird bis zur Einschulung andauern) Diese Ängste dauern schon sehr lange. Sie hatte vor einigen Monaten auch extreme Ängste vor Figuren (Krokodil), die gefährlich gucken, auch Dinge wie der Staubsauger scheinen für sie lebendig und machen ihr manchmal Angst oder sind ihr zumindest suspekt. Sie hat auch schon panisch Gegenstände fallen lassen, nachdem sie genauer betrachtet hatte u sie ihr plötzlich scheinbar wie lebendig schienen. Manchmal will sie Brotreste nicht aufessen, weil ihre Bissform sie an einTier erinnert. Ich bin dankbar für einen Rat.  Herzliche Grüße


Dr. med. Andreas Busse

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Liebe T., es ist schwer, solche Dinge aus der Ferne zu beurteilen, ohne alle Umstände zu kennen. Wichtig finde ich deshalb die demnächst anstehende Vorsorgeuntersuchung U7a mit 3 Jahren, bei der Ihr Kinderarzt die Gesamtentwicklung beurteilen kann, und bei der Sie Ihre Sorgen ansprechen können.  Auf jeden Fall ist es sicher etwas Neues, Ungewohntes, was Ihre Tochter erst mal verarbeiten muss. Sinnvoll fände ich z.B., wenn Sie viel Bilderbücher anschauen, in denen Sie Sachen erklären können, gemeinsam "Monster" malen,..... Alles Gute!


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