Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

Am Rande der Verzweiflung

Dr. med. Andreas Busse

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Kinderarzt
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Frage: Am Rande der Verzweiflung

User-1730729037

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Guten Tag und danke imVorraus für Ihre Hilfe, Eckdaten: Maus ist 12 Monate alt. Wird gestillt (eign aktuell noch voll komme gleich dazu) Wiegt ca. 11,5 kg Ich stehe am Rande der Verzweiflung. Die Nächte sind hart, stündlich Stillen oder Dauernuckeln (mit weinen) dazwischen. Also Maus weint auf wenn die Brust nicht mehr im Mund ist. Oder Stündlich um die Brust zu bekommen. Hier ware dann das erste Problem. Seit Monaten komme ich so nur zu einer Stunde Schlaf am Stück (wenn man großzügig ist) Die Maus ist kaum bis keine Beikost. Wir hatten schon bessere Tage aber aktuell (heute ca 2 Spagetti zum Mittag)... Vor 2 Monaten waren wir bei kia wegen dem Problem, er meinte das würde mit einem Jahr kommen und wir sollen alles so weiter machen wie bisher. Hat in die Augen geschaut und meinte er geht nicht von irgendwelchen Mängeln aus.  Aber es hat sich nichts getan. Wie gesagt es gab bessere Tage aber keine konstante Verbesserung. Aktuell kommt auch ein Backenzahn also er ist schon zum Teil raus. Vilt liegt es daran? Sonst merkt man nichts weiteres. Ich möchte gerne bald abstillen. Aber noch sehe ich das nicht bei so wenig Beikost.  Haben  Sie Erfahrung damit? Sollte ich irgendwelche Untersuchungen veranlassen? Sonst geht es der Maus prächtig, läuft, steht selbständig auf. Kann alle möglichen Tiergeräusche usw.


Dr. med. Andreas Busse

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Liebe P., Ihrer Tochter scheint es ja bestens zu gehen, sie ist für das Alter eher übergewichtig und leidet sicher nicht an zu wenig Kalorien. Wenn, dann fehlen z.B. Nährstoffe wie Eisen und Jodid, die normal mit der Beikost zugeführt werden.  Leiden tun aber nur Sie, weil Sie sich von Ihrer Tochter als "Schnuller" missbrauchen lassen. Das hat nichts mit normalem Stillen zu tun, und Sie haben es zunächst in gutem Glauben, dass Sie Ihrer Tochter etwas gutes tun, zugelassen, dass Ihre Tochter ständig an Ihrer Brust hängt. Bitte trauen  Sie sich, ihr endlich Grenzen zu setzen, denn auch die braucht Ihre Tochter!!! Und machen sich bitte frei von der Sorge, Ihre Tochter könnte "verhungern", wenn sie nicht ständig die Brust bekommt. 2 bis 3 mal Stillen am Tag mit entsprechenden Pausen ist völlig ausreichend. Und ansonsten setzen Sie ihre Tochter bitte zu 3 Haupt- und 2 Zwischenmahlzeiten an den Familientisch und bieten ihr dort die empfohlene Beikost plus alles vom Familientisch an. Nicht drängen, sie darf selber entscheiden wie viel oder wenig oder gar nichts sie davon nimmt. Es gibt dann aber nichts anstatt oder die Brust. Den zu erwartenden heftigen Protest müssen Sie leider geduldig und gelassen aushalten. Und sich am besten Hilfe vor Ort bei Ihrem Kinderarzt und oder in einer Elternberatung holen, um durchhalten zu können. Alles Gute!


3wildehühner

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Dein Kind ist nun ein Kleinkind. Das nächtliche Stillen ist für die Ernährung in der westlichen Gesellschaft mit den uns zur Verfügung stehenden Nahrungsmitteln nicht mehr notwendig und lediglich ist Stillen ein Zeichen der Verbundenheit. Das Stillen sollte positiv besetzt sein und nicht in Stress ausarten. Um die Situation zu ändern, musst du ab nun konsequent sein. Dein Kind wird an den Familientisch gesetzt und bekommt dort drei Hauptmahlzeiten und zwei Zwischenmahlzeiten, von denen es essen darf, so viel es möchte. Stillen kannst du vor dem Bettfertigmachen oder, wenn du abstillen möchtest, gar nicht mehr. Es kann sinnvoll sein, dass der Vater das Insbettbringen übernimmt, weil er nicht mit der Brust in Verbindung gebracht wird. Weint das Kind, kannst du oder der Vater zu ihm gehen und es ruhig streicheln. Das kann am Anfang auf Widerstand stoßen, aber auch wenn das Kind weint, ist es ja nicht alleine. Wenn es in der Nacht keine Nahrung mehr bekommt, wird auch der Hunger auf Lebensmittel vom Familientisch dazukommen. Wichtig ist das gute Vorbild-also dass ihr gemeinsam esst und das Essen in guter Stimmung geschieht.


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