Frage im Expertenforum Kinderarzt an Miriam Althoff:

Allergie?

Frage: Allergie?

Kolibri1993

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Hallo Frau Althoff,   Wie ist das übliche Vorgehen, wenn eine Allergie vermutet wird? Unser Sohn ist jetzt 15 Monate alt und ich vermute seit dem er 8/9 Monate alt ist, dass er eine Hühnerei Allergie haben könnte. Er hat damals sehr stark auf Ei reagiert (gerötetes Gesicht, tränende rote Augen, Gesicht gerieben). Seitdem habe ich ihm kein Ei mehr gegeben, in keiner Form. Unser Kinderarzt hat das lange einfach "abgenickt". Erst als ich das Ganze jetzt nochmal angesprochen habe, hat er geraten, das abklären zu lassen und eine Überweisung zur Allergologie ausgestellt. Dort habe ich nun angerufen und dort wird gesagt, dass sowas nur stationär abgeklärt wird. Ist das immer so? Eine stationäre Aufnahme empfinde ich als sehr herausfordernd. Natürlich mache ich das, wenn nötig aber falls wir darum herum kommen könnten, würde ich mich freuen. Wir waren nach der Geburt mehrere Male stationär wegen Atemaussetzern bei meinem Sohn und ich habe das so schrecklich in Erinnerung. Schon bei dem Gedanken ans Krankenhaus wird mir schlecht.   Gibt es auch die Möglichkeit einer ambulanten Abklärung?    Viele Grüße und danke Kolibri


Miriam Althoff

Miriam Althoff

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Hallo Kolibri, tatsächlich kenne ich es auch so, dass die Abklärung in solchen Fällen stationär erfolgt. In meiner alten Klinik war meist nur eine Nacht notwendig. Die Kinder wurden aufgenommen und haben dann über den Tag verschiedene Mengen von dem entsprechenden Allergen bekommen, z.B. Ei verbacken als Muffin. Wenn alles in Ordnung war und die Kinder nicht reagiert haben, wurden sie am nächsten Tag wieder entlassen. Bei Auffälligkeiten wurde die Nahrungsmittelprovokation abgebrochen und teilweise Medikamente verabreicht (wie z.B. Cetirizin). Hintergrund der stationären Abklärung ist die Sorge vor stärkeren allergischen Reaktionen, die sofort behandelt werden müssten. Dies ist zwar sehr selten, jedoch zeitkritisch. Bei uns standen daher die entsprechenden Medikamente in der entsprechenden Dosierung für das jeweilige Kind direkt parat. Aber wie gesagt, starke Reaktionen sind sehr selten und in den allermeisten Fällen ist gar keine Reaktion eingetreten, da sich diese Allergien wie Kuhmilcheiweißallergie oder eben auch Hühnereiallergie oftmals "verwachsen" und später keine Probleme mehr auftreten. Ich kann Sie von meiner Seite aus nur beruhigen, dass es viel dramatischer klingt, als es ist und ich in über zwei Jahren kaum Reaktionen erlebt habe. Die wenigsten mussten abgebrochen werden oder medikamentös behandelt werden, schwere Reaktionen habe ich in meiner Zeit gar nicht erlebt. Dass Sie so schlechte Erinnerungen an Ihre Zeit im Krankenhaus haben, tut mir leid. Aber mit kleinem Baby und im Hormonrausch möchte man natürlich auch einfach nur die Zeit daheim genießen und keine Worte wie "Atemaussetzer" hören und im Krankenhaus sein. Aber vielleicht kann ein nur kurzer stationärer Aufenthalt, der hoffentlich gut verläuft und im besten Fall zeigt, dass Ihr Kind nun alles essen kann und Sie sich darum keine Sorgen mehr machen müssen, das Bild ja auch drehen :) Und ansonsten haben Sie zumindest Gewissheit. Irgendwann muss dieses Thema ja auch angegangen werden, damit Sie wissen, woran Sie sind und auf was Sie wirklich achten müssen. Informieren Sie sich doch daher mal in Ruhe und nehmen Kontakt mit einer Kinderklinik bei Ihnen in der Nähe auf, die Nahrungsmittelprovokationen durchführt, wann und wie diese sinnvoll wäre. Viele Grüße!


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