fabsy
Hallo Dr. Busse, unser 6-jähriger verweigert seit ein paar Wochen den Großteil seiner Kleidung. Aus einem Bestand von 10 Hosen zieht er nur noch 2 Stück an, weil die anderen entweder (angeblich) zu kurz oder zu lang sind, einen Knopf haben, zu weit am Oberschenkel sind oder zu eng an den Waden. Ein Großteil seiner Shirts ist aus seiner Sicht zu dick oder zu dünn, hat zu lange Ärmel (die vor einem halben Jahr noch passten) oder sonstwas. Er hat sich die Sachen selbst ausgesucht, als wir sie kauften. Er besteht auf einer Jacke, die mittlerweile bei diesen Temperaturen zu dünn ist. Die jahreszeitlich angemessenen Jacken verweigert er, weil es angeblich Winterjacken sind. Eine "Zwischenjacke" drunter will er auch nicht anziehen. Dass er morgens dann draußen friert, leugnet er (obwohl er bibbert). Er wurde vor 3 Monaten eingeschult. Ob ihn jemand hänselt oder auslacht wegen seiner Sachen, hab ich ihn schon gefragt. Das verneint er. Ich vermutet auch, dass dieser Kontrollwahn der Kleidung andere Ursachen hat, die vielleicht in der neuen Situation mit der Einschulung zu suchen sind. Aber ich kann ja nun nicht alle Sachen aussortieren und ihn mit einer dünnen Jacke in die Kälte schicken. Jeden Morgen gibt es deswegen Tränen und er steigert sich richtig rein, bekommt Panik - nicht gerade schön, so kurz vor der Schule. Und da legen wir schon abends die Sachen für den nächsten Tag raus. Was soll ich nur tun?
Liebe F., ob das Ganze nur ein "Hilferuf" ist wegen anderer Probleme im Rahmen der Einschulung kann ich leider aus der Ferne nicht beurteilen. Im Zweifelsfall kann ihnen dann Ihr Kinderarzt und bei Bedarf ein Kinderpsychologe weiterhelfen. Wenn nicht, dann sollte man solche "Mätzchen" nicht allzu ernst nehmen und auf der einen Seite klare Konsequenz zeigen, was die Auswahl der Kleidung entsprechend dem Wetter betrifft, dann aber dem Kind die Wahl lassen, welches der für das Klima und Wetter geeigneten Dinge es anziehen möchte. Alles Gute!
Mitglied inaktiv
Du hast die Frage an den Kinderarzt gestellt, ich weiss... ich hoffe, Du nimmst es mir nicht übel, wenn ich meinen “Senf“ dazugebe. Aber bei diesem Thema hab ich jede Menge Erfahrung (leider;-) Fing bei meinen Kindern schon viel früher an, dass sie solche Anwandlungen hatten und immer noch haben. Mein Tipp: 1) alles wegräumen - Dachboden o.ä., was nicht der Jahreszeit entspricht. So schenkst Du Dir die tägliche Diskussion um die Sommersachen, die dem Kind ans Herz gewachsen sind: zu dünne Jacke, nicht angemessene Schuhe, Hosen etc. Das gibt einmal Theater aber in zwei, drei Tagen ist das Thema durch. 2) (den Trick hab ich aus dem Kindergarten abgekupfert) eine Wetteruhr mit Bildern passender Kleidungsstücke - für die Kleinen auch mit sechs noch eine gute Idee. Z.B. morgens unter 8 oder 10 Grad = Mütze, Schal , unter 5 Grad Handschuhe, bei Schnee : Schneestiefel, bei Regen die Regenjacke und Gummistiefel... am besten stellt ihr den Plan in einer ruhigen Minute gemeinsam auf. 3) wenn er nur zwei Hosen hat und drei Pullis, die er immer und immer wieder anziehen will... ok. Lass ihn doch. Der Streit lohnt sich nicht. Allerdings geb ich mir nicht extra Mühe, dass diese Sachen immer frisch gewaschen im Schrank liegen. Wenn alles in der Wäsche ist, hat er eben Pech. Ausgelacht werden die Kinder wegen unpassender Kleidung nicht. Oft lasse ich sie auch einfach mal machen, und wenn es noch so unvernünftig ist. Außer eben, man muss davon ausgehen, dass die Kleidung so unzureichend ist, dass es krank wird. Aber das kommt ja auf die Stabilität des Kindes an. Meine Jüngste würde noch bei Minusgraden im T-Shirt raus... und hat eine gute Konstitution. Bei meinem Asthmakind reicht es, wenn er mit offener Jacke und ohne Mütze in der Kälte durch den Nebel läuft und wir haben wochenlang was davon...
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