Grottenolm1981
Hallo Herr Dr. Busse Ich bin ein wenig verzweifelt und hoffe, Sie können mir einen Rat geben. Mein Sohn wird Ende März zwei Jahre alt und spricht er wenig. Knapp 20 Wörter, aber nicht in Anwesenheit von anderen (auch nicht Großeltern oder Tagesmutter). Er nuschelt die Wörter teilweise auch ("Sasser" statt "Wasser", "Apa" statt "Opa" usw.) Er ist außerdem ein schlechter Esser. Fleisch rührt er ganz, ganz selten an, höchstens mal in der Wurst. Oder Fisch. Bei Gemüse gehen nur gekochte Möhren rein und vielleicht mal Sellerie. Am liebsten würde er nur gekochte Kartoffeln, Reis oder Nudeln essen. Obst ist hingegen kein Problem. Er steckt sich beim Schnibbeln auch schon einmal eine Möhre in den Mund, kaut ein bisschen drauf rum - und spuckt sie dann wieder aus. Das macht er mit allen Sachen, die ihm zu hart sind (Fleisch, Brotkanten, knackiges Gemüse, etc.) Ob er mittags oder abends isst, ist absolut zufällig. Mal futtert er den ganzen Teller leer, mal stibitzt er sich eine Nudel und will dann aufstehen. Die Tagesmutter ist ein wenig hartnäckiger und schimpft auch mal ein wenig, damit er isst. Aber auch bei ihr gibt es viele Tage, wo sie quasi für die Mülltonne kocht. Jetzt fängt meine Tagesmutter an, Druck zu machen. Sie ist eine nette, aufmerksame Frau und hat viele Weiterbildung in frühkindlicher Entwicklung und Förderung gemacht, aber langsam wird sie stressig. Ich hab ihr schon gesagt wenn er nichts will, soll sie ihn eben vor dem Teller sitzen lassen und gut. Aber sie versucht ihn natürlich trotzdem zum Essen zu bewegen, was in der letzten Zeit oft damit endete, dass er etwas in den Mund nahm, ein bisschen kaute und dann alles wieder ausspuckte. Eskaliert ist die Sache dadurch, dass die anderen Kinder am Tisch das jetzt nachahmen. Für meine Tagesmutter ist das sehr stressig, deshalb hat sie gesagt, das Kind soll nicht mehr am Tisch mitessen. Die Kinderärztin meinte vor etwa einem halben Jahr zu dem Thema, dass das Kind wenig spricht, dass man mit Logopädie jetzt eh noch nichts machen könnte und man das ganze deshalb etwas gelassener betrachten sollte. Die Tagesmutter meint hingegen, dass mein Sohn dringend Förderung wegen dem Kauen braucht und dass das jetzt auch schon geht. Nur wenn die Kinderärztin nicht mitzieht, kriege ich ja auch keine Behandlung beim Logopäden bezahlt. Deshalb ist jetzt meine Frage an Sie: Kann/sollte hier schon vom Logopäden interveniert werden? Gibt es andere Wege, ihn dazu zu bringen, ein wenig ausdauernder zu kauen? Ich bin langsam verzweifelt, denn der Gedanke, dass mein Kind da vor leeren Tellern sitzt während alle essen (auch wenn er ja oft nichts essen will), stimmt mich auch sehr traurig. Zumal es auch für mich sehr stressig ist, neben meiner Arbeit morgens noch das Mittagessen vorzubereiten. Ich bin Ihnen für jeden Rat dankbar.
Liebe G., jetzt steht ja die Vorsorgeuntersuchung U7 an und dabei kann Ihr Kinderarzt genau beurteilen, ob Ihr Sohn Entwicklungsprobleme hat und eine Frühförderung benötigt. Beim Essen sollte man aber in der Tat nicht drängen und nach dem Motto verfahren "wer nicht will, hat schon" und darf auch gerne hungrig vom Tisch aufstehen. Alles Gute!
AnnaLubin
Genau so ergeht uns das auch, meiner wird im April zwei, bis gestern hat er auch kein Fleisch gegessen und was soll ich sagen, gestern fing er an Hähnchenbrust zu essen, vorher spukte er auch immer Fleisch aus, gestern schluckte er es richtig runter, vielleicht brauchen unsere Kinder einfach noch Zeit.