Mama2020L
Hallo, mein Sohn ist jetzt genau 8 Monate alt und stillt wie ein Weltmeister, er hat bereits über 10kg und ist ein ganz fittes mobiles Kerlchen, läuft an Möbeln, krabbelt etc. Aber an Beikost hat er gar kein Interesse. Gestartet haben wir mit genau 6 Monaten mit möhrenbrei. Er greift nur in den Löffel statt den Mund aufzumachen. Irgendwann bei verschiedenen Breisorten habe ich dann auf BLW umgestellt, weil er beim füttern den Mund absolut nicht aufmacht und nur in den Löffel greift und alles rum schleudert, ebenfalls bei Porridge; Obstbrei etc. Aber auch bei BLW nimmt er mal was in den Mund aber muss dann meist würgen, so dass das Essen nicht unten an kommt und im blödesten Fall ebenfalls die ganze restliche Milch aus dem Magen auch draußen ist. Er hat bisher wirklich nichts gegessen. Ist das bedenklich? Ich biete alles an, aber mehr als mal dran lecken und dann meist ausspucken kommt einfach noch nicht.
Liebe „Mama2020L“, vielen Dank für deine Nachricht! 💛 Du machst das ganz wunderbar – dein Sohn ist aktiv, mobil und du bietest ihm verschiedene Beikostformen an. Wichtig ist, dranzubleiben, denn die Milch allein kann die größeren Kleinen nicht mehr mit allen Nährstoffen versorgen – die Beikost wird als Ergänzung zunehmend wichtiger. Zwingen oder drängen solltest du ihn aber nicht. Geduld und Gelassenheit sind hier der Schlüssel. Die Kleinen haben ganz feine Antennen – sobald dein Sohn merkt, dass du angespannt bist, kann sich das auch auf ihn übertragen. Das Würgen beim Brei oder BLW ist nicht ungewöhnlich. Es handelt sich meist um einen natürlichen Schutzreflex, der verhindert, dass Nahrung zu tief in den Rachen gelangt. Mit der Zeit wandert der Würgepunkt weiter nach hinten – das Würgen wird weniger. Was du tun kannst: Biete weiterhin regelmäßig Beikost an – ohne Druck, einfach als Einladung. Du kannst auch direkt ein vollständiges Menü zum Mittag anbieten – vielleicht ist das spannender als reines Gemüse. Wenn dein Kleiner nicht löffeln möchte, biete nicht direkt die Milch als Alternative an. Mach lieber eine kleine Pause und versuche es später nochmal mit dem Brei. Viele Babys „spekulieren“ auf die liebliche Milch – die ist einfacher und schneller im Bauch als der herzhafte Brei. 😉 Lass ihn auch mitessen, wenn ihr als Familie esst – das weckt den Nachahmungstrieb. Weiches Fingerfood kannst du weiterhin zum Brei anbieten (z. B. gedünstete Möhre, Kartoffel, Banane, Avocado). Achte zudem auf ruhige, entspannte Essenssituationen – ohne Ablenkung oder Stress. Schau auch nochmal, ob die Essenszeiten gut passen: Das Bäuchlein sollte von der vorherigen Mahlzeit nicht mehr zu voll sein, dein Kleiner aber auch nicht zu hungrig – und ganz wichtig: nicht zu müde. Wenn du das Gefühl hast, dass das Würgen sehr stark ist oder er regelmäßig erbricht, sprich sicherheitshalber mit eurer Kinderärztin. Sie kann individuell beurteilen, ob z. B. eine Schluckstörung oder andere Ursachen vorliegen. Ich wünsche euch weiterhin viel Freude beim gemeinsamen Essen – auch wenn’s gerade noch mehr „Matschen“ als „Löffeln“ ist. 😊 Herzliche Grüße Luise vom HiPP Elternservice