Frage im Expertenforum Geburt an Silke Westerhausen:

Wahrscheinlichkeit sekundäre Wehenschwäche und Saugglockengeburt

Silke Westerhausen

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Beleghebamme der Frauenklinik in Herne

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Frage: Wahrscheinlichkeit sekundäre Wehenschwäche und Saugglockengeburt

JuHu1980

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Guten Tag. Nachdem meine erste Geburt vor 4 Jahren weniger schön verlaufen ist, möchte ich erfahren wie wahrscheinlich es ist, dass die zweite Geburt ähnlich verläuft. Vielleicht gibt es ja auch Statistiken hierzu, die ich noch nicht gefunden habe. Seinerzeit hatte ich wohl eine gute Eröffungsphase in der Badewanne. Nach 9 Stunden stellte sich dann eine Wehenschwäche ein. Sämtliche Maßnahmen (Bewegung, Wehentropf...) halfen nichts, die Wehen waren nur noch sehr schwach und Pressdrang hatte ich schon gar keinen. Ohne wirkliche Wehe mitzuschieben fiel mir sehr schwer und ich erreichte nach ca. weiteren 2 Stunden den Punkt, an dem ich aufgeben wollte. Ohne Wehen habe ich selbst nicht mehr daran geglaubt, dass ich das Kind auf natürlichem Weg gebären kann. Der OA klärte mich bzgl einer Saugglockengeburt auf, ohne dass ich wirklich abschätzen konnte, was das wirklich für mich heißt. Unser Sohn wurde dann aus Höhe Mitte Becken mit der Saugglocke geholt. Abgesehen von den Schmerzen, die ich niemandem wünsche, hatte ich nach Geburtsverletzung Grad III einen so starken Blutverlust, dass ich mehrmals kollabierte. Mit einem HB-Wert von 5,8 riet man mir zu 2 Bluttransfusionen. Dennoch war ich die ersten Tage völlig ausgeschaltet. Nachdem ich jetzt wieder schwanger bin frage ich mich, wie häufig auch die zweite Geburt mit sekundären Wehenschwäche und Saugglockengeburt erfolgt. Zudem habe ich die Frage, ob man auf eine Betäubung bei Saugglockenanwendung bestehen kann. Ich hatte keinerlei schmerzlindernde Medikation erhalten, habe jetzt aber erfahren, dass man bei Saugglockengeburten aber den Beckenboden betäuben kann. Ich freue mich über Ihre kompetente Auskunft. VG


Silke Westerhausen

Silke Westerhausen

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Hallo, Meist wiederholt sich der vorangegangene Geburtsverlauf nicht - eine sekundäre Wehenschwäche tritt oft durch eine "Übermüdung" der Gebärmutter auf,daher auch der hohe Blutverlust nach der Geburt,da sich die Gebärmutter nicht ausreichend kontrahierte. Auch eine Saugglockengeburt ist relativ unwahrscheinlich;das erste Kind leistete kompetente Vorarbeit,so dass die Geburt zügiger verlaufen wird. Sie sollten sich um die 35.SSW einen Termin zur Geburtsplanung in Ihrer Wunschklinik geben lassen,um so Ihre Wünsche,Vorstellungen etc äußern zu können. In diesem Zug wird auch Ihre Anamnese erhoben und durch die Schilderung Ihrer ersten Geburt ist das Personal gewappnet,so dass sich zB ein derart hoher Blutverlust vermeiden lässt. Ja,in der Tat ist eine gute Analgesie des Beckenbodens vor einer vaginal-operativen Geburt notwendig . Viele Grüße Silke Westerhausen


JuHu1980

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Vielen Dank für die ausführliche Antwort. Gibt es Situationen in denen der Frau der Wunsch nach Betäubung des Beckenbodens verwehrt wird? Ich frage mich, warum es bei mir so gemacht wurde. Im handschriftlichen Geburtsverlauf-Bericht ist keine Notfallsituation für das Kind zu entnehmen. Aktuell denke ich mehrmals täglich an diesen Augenblick, wo die Saugglocke aufgesetzt wurde bzw. auch an das was danach kam. Ich bin wirklich nicht zimperlich, aber diesen Schmerz möchte ich nicht mehr erleben. Daher möchte ich sichergehen, dass im Fall der Fälle eine Betäubung erfolgt. Vielen Dank für Ihre Antwort


Silke Westerhausen

Silke Westerhausen

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Hallo, Nein,es gibt keine Situation in der eine Beckenbodenbetäubung vor der vaginal operativen Geburt der werdenden Mutter verwehrt werden kann. Wahrscheinlich wurde die Betäubung "vergessen"...   VG Silke Westerhausen    


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