Frage im Expertenforum Geburt an Silke Westerhausen:

@jamu:kaiserschnitt_muss das alles sein

Silke Westerhausen

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Beleghebamme der Frauenklinik in Herne

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Frage: @jamu:kaiserschnitt_muss das alles sein

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Hallo Jamu! Man kann deutlich raushören, dass Du Krankenschwester bist....So Aussagen wie ...aber das ging nicht und Punkt... ist ziemlich typisch. Andere Berufsgruppen müssen sich auch dafür rechtfertigen, warum sie diese und jene Vorgehensweise machen, nur Ärzte und Krankenhauspersonal macht es so, wie sie es wollen. Egal wie der Patient sich fühlt. Ich empfinde es eher als Demütigung mich mit gespreizten, fixierten Beinen nackt auf einen Tisch zu legen und denke, dass man auch mit geschlossenen Beinen an meine Gebärmutter kommt. Aber weil es immer schon so war... Genauso finde ich es erniedrigend mir von einer Hebamme einen Katheter legen zu lassen und diesen auch noch danach zu tragen.... ich bekomme ein Baby ... und bin nicht schwer krank. Und das ich mir auf meinen Bauch fassen würde, wenn meine Arme nicht fest geschnallt wären....????? Da ist doch noch ein grünes Tuch zwischen mir und meinem Bauch. Und dieses ganze Schreckenszenario während unser Baby auf die Welt kommt. Fürchterlich! Wie soll ich mich darauf freuen. Tut mir leid, dass dieses posting jetzt etwas aggressiv ausgefallen ist. Geht nicht gegen Dich. Ich bin einfach nur sauer und hilflos und weiß nicht wie ich aus dieser Situation rauskommen soll.


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Hallo Greta, ich bin Dir nicht böse - um Gottes Willen - nur wollte ich Dir rein medizinisch erklären weshalb und warum. Fakt ist, daß wir im Krankenhaus eben so sehr am Patienten arbeiten und ihm so nahe kommen wie sonst keinem!!!! Und glaube mir: das ist der härteste Job überhaupt - für den Arzt wie für das Pflegepersonal!!! Denn es wird nicht nur operiert und der Verband gewechselt und Essen verteilt und das war es dann - nein, Dui hast keine Vorstellung, was wir außerdem noch machen!!!! Gerade auf der Gynäkologie und Wöchnerinnenstation! Da braucht man die absolute Portion Psychologie! Auch wenn Du es nicht glauben magst: ich gehöre eindeutig und immer wieder bestätigt zu den Schwestern, die sich immer! Zeit für die Sorgen und Nöten der Patienten nimmt!Ich habe junge werdende Mütter betreut, die mal ebenso miterleben mußten, daß ihr Kind im Bauch verstirbt - und zwar im Krankenhausbett, ich habe genügend Frauen erlebt,die viel Mist überhaupt mitmachen mußten... das sind jetzt extrembeispiele, aber wir Schwestern sind bei den Mamas die ALLERERSTEN Ansprechpersonen überhaupt, mit uns wird gesprochen, bei uns wird geweint,bei uns werden die die Ängste offenbart! Das ist das Leben - und niemand - kein Mensch - nicht wir Schwestern oder der Arzt maßen uns an, eine Frau, und schon gar nicht eine Schwangere, zu bevormunden, zu deligieren oder zu überreden! Du hast Deine Fragen gestellt, ich habe rein objektiv geantwortet - ohne "Gefühl" - wie Du es scheinbar empfindest! Ich habe lediglich gesagt, daß Du mit dem KS leben mußt - ob es Dir jetzt gefällt oder nicht! So ist das Leben und die Natur! Natürlich wünschen sich die meisten Frauen eine normale Entbindung, und was ist, wenn es eben nicht geht? Wie lange möchtest Du jetzt damit hardern??? Wieso redest Du Dir so Sachen jetzt ein, wie Demütigung etc pp.? Das ist in meinen Augen einfach nur dumm, denn niemand guckt Dir was weg und niemand empfindet Dich als ausgeliefert ... Das bist nur Du, die das so empfindet. Sei doch froh, daß es den KS heute so gibt - früher hatten die Frauen keine Wahl und es war dann eben auch entsprechend schnell Ende mit dem Leben in so einer Situation! Wenn Du sooooo ein extremes Problem hast, dann denke ich, bist Du nicht sensibel genug aufgeklärt vom Arzt, hast evtl. schlechte Erfahrungen gemacht in Krankenhäusern oder was weiß ich!Dann solltest Du Dir ganz schnell einen anderen Arzt oder KH suchen. In dem Moment wo man ss wird, sollte einem schon klar sein, wo man sein Kind bekommt und daß man eben bei einem KS so operiert wird wie o.g. Und das hat nichts, aber auch gar nichts damit zu tun, weil "die Ärzte es so sagen" und. Nein, Dein Kind liegt in BEL und dann schimpfe eben mit der Natur oder Gott herum, daß Du deswegen den KS bekommst - und nicht weil irgendein Arzt es Dir so sagt! Ich finde Deine Antwort vermessen und nicht genügend bedacht. Vielleicht gehst Du noch mal in Dich und erklärst dann mal, wann der Arzt Dir den KS regelrecht befohlen hat! LG Jamu


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Hallo! Hatte gerade vor 10 Tagen einen (Not-)Kaiserschnitt. Der Blasenkatheder ist zwar nicht fein, aber glaub mir, das muß sein. Du wirst einfach nicht fähig sein, nach der OP aufs Klo zu gehen. Ich war dazu fast 3 Tage nicht fähig. Mein Kreislauf war völlig fertig und auch die OP-Wunde tat höllisch weh. Ist auch nicht fein, nackt auf dem OP-Tisch zu liegen mit leicht gespreizten Beinen, aber glaube mir auch hier, in dieser Situation, wo dann dein Baby geholt wird, ist Dir das vollkommen egal - hauptsache das Baby kommt raus und ist gesund. Ich würde diese Sachen eher als nebensächlich nennen. Natürlich kann ein KS mit einer normalen Entbindung vom Gefühl her nicht verglichen werden (hatte beides). Es ist eine Operation - es ist nun mal nicht natürlich, aber wenn es sein muß, dann muß es eben sein. Freiwillig würd ich es nicht machen wollen, aber wenn es nicht anders geht, nehm ich das alles in Kauf. Alles Gute


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Hallo Greta, dass Du keinen Kaiserschnitt haben möchtest, und Dich auch mit der OP-Situation schwer anfreunden kannst, kann ich gut verstehen. Vielleicht kannst Du aber auch versuchen, es von einer anderen Seite zu sehen? Immerhin hast Du Zeit, Dich darauf vorzubereiten und weißt, was auf Dich zukommt. Bei einem geplanten Termin kannst Du z.B. nochmal auf das KH zugehen und Dir nochmal alles genau erklären lassen. Und wenn Du Dich dort so unwohl fühlst, dann kannst Du Dich doch immer noch in einem anderen KH vorstellen. Ich wünsche Dir alles Gute für die Geburt Deines Kindes. :-))) LG Katrin (Not-KS unter Vollnarkose im nächstgelegenen KH wg. vorzeitiger Plazentalösung bei 29+4, ohne jede Vorwarnung, ohne Aufklärung, Kind erst nach 3 Tagen zum ersten Mal gesehen, aber inzwischen froh, dass Mutter und Kind am Leben sind)


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