Frage im Expertenforum Geburt an Dr. med. Stefan Kniesburges:

Blutdruckwerte wirklich so schlimm

Dr. med. Stefan Kniesburges

Dr. med. Stefan Kniesburges
Chefarzt und Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Frage: Blutdruckwerte wirklich so schlimm

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Hallo Wenn eine Frau normalerweise immer einen Blutdruck von 130/90 o.ä. hat und dieser nun in der SS ansteigt auf etwa 140/90 bis 150/95 ist das dann sehr dramatisch oder nicht. Ich bin jetzt ET+2 und habe aber keine Probleme wie Ödeme, Eiweiß o.ä. Es geht mir auch sonst nicht schlecht also kein Ohrensausen, Augenflimmern usw. Dem Kind geht es laut CTG auch gut. Die FÄ (leider nur Vertretung) hat totale Panik gemacht und mir Beloc mite verschrieben (2x1/2 Tabl.). Habe dann zuhause den Beipackzettel gelesen und da stand daß beim Kind eine Bradykardie auftreten kann... Genau dieses ist in der ersten SS bei diesem Medikament passiert und hat zur SOS Sektio geführt..Dieses möchte ich natürlich nicht nochmal erleben. Habe die Tabletten nach telef. Absprache mit ihr dann doch nicht genommen. Jetzt ist nur die Frage was ist im Geburtsverlauf schlimmer. Etwas hohe Blutdruckwerte oder ein gedrückter Blutdruck mit Medikamenten. Möchte so gerne einen weiteren KS ersparen. Wann wird ein Blutdruck wirklich gefährlich für das Kind und muß nicht auch berücksichtigt werden welchen Blutdruck eine Frau normal hat. Außerdem glaube ich das ich gar nicht immer so hohen Blutdruck habe. Messe zuhause 3x tgl. nach und habe nie! Werte über 145/90. Immer nur wenn ich beim Arzt bin. Solll heute mich in der Klinik vorstellen zum Doppler. Was mache ich wenn der Druck den ganzen Tag "normal" ist und dann dort wieder so hoch. Manchmal habe ich das Gefühl die glauben einem nicht... Kann ich eigentlich auch eine Einleitung verlangen, bevor der Druck noch mehr ansteigt und dann vielleicht noch ohne Medikament auskommen? Ich hoffe es sind nicht zu viele Fragen und sie können sie beantworten Danke Bine


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Hallo, der erhöhte Blutdruck ist ein Leitsymptom einer Gestose. Das Ausmaß der Blutruckerhöhung ist ein Maß für den Schweregrad der Gestose. In Ihrem Fall handelt es sich um eine leichte Gestose, die sich aber jederzeit verschlimmern kann. Deshalb ist zumindest eine engmaschige Überwachung erforderlich. Die Therapie einer Gestose ist letztendlich die Entbindung. Deshalb ist Ihre Frage nach einer Geburtseinleitung aufgrund des SS-Alters absolut gerechtfertigt. Es gibt keine absoluten Grenzwerte für geburtshilfliche Entscheidungen, sondern man muss diese unter Berücksichtigung der Gesamtsitation (Zustand der Mutter, Zustand des Kindes, Höhe und Einstellbarkeit des Blutdruckes, Veränderung von bestimmten Laborwerten etc) treffen. Dr. S. Kniesburges, St. Anna Hospital


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