Bregenz
SgDr.Kniesburges, ich habe ein etwas andere Frage. Ich bin Internistin und bekam letzte Woche eine Pat.,20SS mit V. a. Appendizitis. Sonografisch nicht ganz eindeutig, aber die App. sichtbar (was ab und an schon als Zeichen einer App. gewertet wird - jedoch nicht eindeutig). Deutl.Loslassschmerz, Lc 16000, kein Fieber. Auch der Chirurg beurteilte es so. Pat. Wollte in ein "Zentrum"(was ich gut verstehen kann). Dort wurde sie 24 std. überwacht und entlassen (Ohne Antibiose) mit der Massgabe sich bei Verschlechterung zu melden. Nun doktert sie zu Hause wohl rum, insgesamt Beschwerden besser, aber nicht weg.Erschwerend kommt eine relativ neu diagnositiziert Procto-Sigmoiditis im Sinne einer Colitis ulcerosa- aber nur linker Unterbauch. Meine Frage: soweit ich das immer gelernt hatte sollte bei einer Schwangeren eher frühzeitig und grosszügig die Indikation zur Appendektomie gestellt werden wegen Gefahr vorzeitiger Wehen etc. Ist das noch so, oder hat sich das geändert? Wie immer es bei der Pat. nun ist/war-mich hat es einfach verwundert. Ich hätte der Pat. zumindest ein AB gegeben. Vielen Dank für eine gynäkologische Einschätzung Ihre W. von der Emde
Dr. med. Stefan Kniesburges
Hallo, ja. Das sehe ich auch so. Eine Peritonitis bei perforierter Appendizitis wäre ein sehr grosses Risiko für einen Spätabort. Deshalb ist es richtig, dass man auch in der Schwangerschaft bei Appendizitisverdacht operieren sollte. Über die Antibiotikagabe kann man sicher geteilter Meinung sein. Hier würde ich dem Rat des Chirurgen folgen. Ich denke, dass ein Antibiotikum bei einer echten Appendizitis nicht sehr viel bringt. Dr. S. Kniesburges, St. Marienkrankenhaus Ratingen
Bregenz
Danke für Ihre schnelle Antwort. So kann ich das jetzt alles besser für mich einordnen. Bezügl des Antibiotikums gibt es ganz gute Studien, dass man damit eine App. in den Griff kriegen kann ohne zu operieren - aber das nur so am Rande und sicher in Jedermanns Ermessen. Guten Arbeitstag, Gruss aus dem Allgäu