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Doppelnamen konsequent durchsetzen?

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Doppelnamen konsequent durchsetzen?

Löckchen88

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Hallo zusammen, unser Sohn trägt einen Doppelnamen, auf den sich mein Partner und ich nach vielen Diskussionen und erst nach der Geburt einigen konnten. Der erste Name ist ein Klassiker (bestehend aus zwei Silben) und der zweite ist ein dreisilbiger Name italienischen Ursprungs. Da wir uns für einen Doppelnamen mit Bindestrich entschieden haben, sind beide Namen gleichberechtigt und bilden formal eine Einheit. Bei uns war die Namenssuche ein Kampf und am Ende ist es dieser Kompromiss geworden. Ich wollte für unser Kind unbedingt den italienischen Namen, in den ich mich Jahre zuvor verliebt habe und mein Partner wollte etwas Klassisches. Leider war zu befürchten, dass bei einem Doppelnamen ein Name benachteiligt wird, weil die meisten Menschen "redefaul" sind und meistens nur den ersten Namen aussprechen. Mein Partner ist bei Namen recht sprunghaft und ändert öfter seine Meinung, wogegen ich für meinen Favoriten einstehe. Es kommt regelmäßig vor, dass meine Schwiegereltern ihren Enkel nur beim ersten Namen nennen und ich sie immer wieder korrigiere und auf den vollständigen Namen hinweise. Mich macht das unfassbar traurig, weil ich den zweiten Namen, den ich favorisiert habe, unfassbar liebe und eine volle Überzeugung dafür habe. Mein Partner ist der Meinung, dass sich der volle Name nie durchsetzen wird, weil seine Eltern "nichts von dem Namen halten". Ich finde das unfair, schließlich bin ich die Mama und habe das Kind geboren - und nicht die Großeltern. Meiner Meinung nach sollten Großeltern den Namen immer akzeptieren. Ich finde es nicht in Ordnung, dass andere Menschen ein Kind absichtlich mit dem falschen, d.h. unvollständigen Namen ansprechen, nur weil der Name nicht ihren Vorstellungen entspricht. Gibt es hier Mamas oder Elternteile, die ihre Erfahrungen mit Doppelnamen mit mir teilen wollen? Mittlerweile bin ich es auch leid, ständig zu korrigieren, wenn der Name unvollständig ausgesprochen wird. Andererseits ist es schlichtweg falsch, nur einen Namen zu nennen und den anderen völlig außer Acht zu lassen. Mir ist es wichtig, dass unser Sohn für beide Namen ein Gespür bekommt und sich mit beiden Namen später identifizieren kann. Denn sollten die Großeltern ihn regelmäßig nur beim ersten Namen nennen, wird er diese Gewohnheit später vermutlich übernehmen. Nach dem Motto: ,,Wenn mich jeder nur xy nennt, dann heiße ich eben xy." Versteht ihr meine Zweifel? Sehe ich das Ganze zu verbissen? Ich habe Angst, dass sich unser Sohn "zerrissen" fühlen könnte, wenn er spürt, dass bezüglich des Namens Uneinigkeit herrscht. Gibt es vielleicht psychologische Erkenntnisse, wie sich Kinder fühlen, die mit unterschiedlichen Namensteilen angesprochen werden? Falls die Frage aufkommt, ob wir uns nicht doch auf EINEN Namen hätten einigen können: Nein, es gab am Ende wirklich nur diesen einen Kompromiss. Ich freue mich über Beiträge, die mein Gedankenkarussell vielleicht etwas stoppen können. Vielen herzlichen Dank!


Elenore1003

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Antwort auf Beitrag von Löckchen88

Ich glaube schon das man gegenüber Erwachsenen darauf bestehen darf, (da er ja auch mit Bindestrich geschrieben wird) voll ausgesprochen zu werden. Spätestens wenn er aber in der krippe, kita ist und seine Freunde hat wird es auf Spitznamen hinauslaufen. Irgendwann kommt er in ein alter wo er vllt auch über seinen Namen mit Bindestrich nachdenkt und lieber nur 1 der beiden verwendet. Vllt aber auch nicht und er möchte mit beiden gerufen werden. Das wird sich zeigen


Tai

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Antwort auf Beitrag von Löckchen88

Du solltest das entspannter sehen. Offenbar war die Namensgebung eures Kindes ein schwerer Kampf, der mit einem umständlichen Kompromiss endete, und du möchtest nun deinen Gewinn unbedingt immer mit durchsetzen. Ein Name mit fünf Silben ist ziemlich lang und wahrscheinlich auch irgendwie sperrig. Ich stelle mir da so etwas wie David-Giovanni oder Lukas-Claudio vor. Ich weiß nicht, ob es Faulheit ist, in eurem Fall nur den ersten Namen zu sagen, oder ob es einem so einfach schöner und stimmiger erscheint. Sicher kannst du bei deinen Schwiegereltern darauf bestehen, dass sie immer den vollen Namen sagen, später bei betreuenden Erwachsenen auch. Aber lohnt sich der Ärger? Sehr wahrscheinlich wird es im sozialen Umfeld sofort nur beim ersten Namen bleiben. Kleine Spielkameraden können sich den Fünfsilber gar nicht merken, für die Erzieher ist es auch praktischer, nicht immer Anton-Guiseppe oder so rufen zu müssen. Ich kenne kein Kind, das nur wegen unterschiedlicher Namensnennung psychisch zerrissen ist. Du nennst deinen Sohn eben bei seinem vollen Namen, die meisten anderen nicht. Damit wird er schon klar kommen. Und wenn er älter ist, wird er entweder nur mit dem ersten Namen oder doch mit beiden angesprochen werden wollen.


Löckchen88

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Antwort auf Beitrag von Tai

Es geht mir gar nicht mal darum, dass beide Namen "immer" voll und ganz ausgesprochen werden. Ich finde es allerdings nicht in Ordnung, wenn der Name vornherein boykottiert wird, nur weil man selbst klassische Namen bevorzugt.


misses-cat

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Antwort auf Beitrag von Löckchen88

Also ich benutze fett mal den Namen Julius- Konstantin ( sind halt 5 Silben), den finde ich für ein kleines Kind sehr sehr lang. Wenn ich mir vorstelle das das kind ihn in der Vorschule schreiben soll???? Naja jeder der es mag. Unsere jüngste heißt als Beispiel Penelope Theodra ohne Bindestrich, der Este Name ist aber auch echt lang und die älteren Geschwister kürzen ihn oft auf Penny ab , mag ich nicht besonders ist aber so. Meiner Meinung ist dein Problem nicht die Schwiegereltern sondern dein Mann der den Namen nicht wollte, das kopieren jetzt seine Eltern


Gustavina

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Antwort auf Beitrag von Löckchen88

Wir haben sehr bewusst mehrere Vornamen gewählt, jedoch ohne Bindestrich, da ich selbst einen habe und ich antworte mal aus dieser betroffenen Perspektive. Ich habe einen klassisch-deutschen 90er Jahre Doppelnamen, der in keiner Weise kompliziert oder ungewöhnlich ist. In der Familie wurde ich immer mit vollem Namen angesprochen, dennoch hat sich in der Schule schnell der erste Name bei den Kindern durchgesetzt. Redefaulheit? Vielleicht. Ich wollte aber auch nicht vier Silben lang warten, ehe ich reden durfte, An der weiterführenden Schule war es unterschiedlich. Manche Lehrer und Schüler nannten mich A, manche B, manche A-B. An meiner Psyche hat es nichts gemacht, ich fühle mich bei allen drei Varianten angesprochen; aber A-B nervt mich bis heute unendlich und ich bin noch immer damit beschäftigt, der Verwandtschaft den Doppelnamen abzugewöhnen. Meine Eltern sind mittlerweile zu 98% “brav” und Mein Mann und Meine Schwiegerfamilie haben mich noch nie beim Doppelnamen genannt. Weißt du, mir scheint, als würdest du den Namensstreit jetzt auf dem Rücken des Kindes fortführen. Natürlich kannst du den Großeltern gegenüber den “richtigen” Namen einfordern. Aber verrenn dich da einfach nicht, okay? Sonst entwickelt dein Kind irgendwann noch einen Loyalitätskonflikt wegen dir (“Darf ich mich bei C angesprochen fühlen oder nur bei C-D, weil Mami das so will?”). Es ist nur ein Name. Und nur, weil du den italienischen Namen toll findest, muss es das Kind später nicht tun, speziell, wenn es nicht mal eine Verbindung dazu gibt. Meine Kinder tragen Meine Favoriten als Drittnamen. Klar, sie wären mir lieber und wenn sie von sich aus (!) später mal beschließen, dass sie lieber so genannt werden möchten, bin ich gerne dabei. Aber ich werde mich hüten, da so eine Bedeutung drauf zu legen. “ Nach dem Motto: ,,Wenn mich jeder nur xy nennt, dann heiße ich eben xy."” …ich werde nun seit über 20 Jahren im Alltag fast ausschließlich A genannt - wie ich wirklich heiße, weiß und wusste ich dennoch immer.


Löckchen88

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Antwort auf Beitrag von Gustavina

Danke für deine Meinung! Natürlich muss mein Kind den italienischen Namen nicht toll finden. Aber das muss es den klassischen Namen auch nicht. Warum muss es immer nur bei "nicht-deutschen" Namen eine Verbindung geben? Kann man den Namen nicht einfach schön finden, ohne besonderen Bezug? Zumal ich dazu sagen muss, dass der Name gar nicht so "typisch" italienisch ist. Der Name ist bei uns recht unbekannt und den italienischen Ursprung hört man nicht raus. Das wissen die meisten nur, wenn sie die Herkunft des Namens googeln. Könnte genauso ein deutscher Name sein. :)


misses-cat

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Antwort auf Beitrag von Löckchen88

Bei deinem Mann hast du gekniffen und dich auf einen dämlichen Kompromiss eingelassen ( sagt dein Mann den konsequent beide Namen?) Da hättest du den Namen als erstes durchsetzen sollen ich behaupte zu 95 Prozent wird der dopelname auf einen gekürzt und davon wieder zu 95 den ersten Namen, dein Pech


Ally79

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Antwort auf Beitrag von Löckchen88

Aus Sicht einer Lehrerin: ich frage meine Schüler mit Doppelnamen immer, wie ich sie ansprechen soll. Kein einziger möchte mit dem ganzen Namen genannt werden und rollen nur mit den Augen, wenn ich sie so wie auf der Klassenliste nenne. Die meisten sind eher unglücklich mit dem Bindestrich Namen. Ob sich das dann im Erwachsenenalter legt weiß ich nicht. Da sehe ich sie ja eher selten.


Tante_Erna

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Antwort auf Beitrag von Löckchen88

Dann benutz du doch einfach nur deinen lieblingsnamen, wenn du dein Kind ansprichst. Viele Eltern haben Kosenamen oder Abkürzungen für ihre Kinder und dennoch wissen die Kinder genau wie sie heißen und kommen sehr gut damit zurecht, dass eben nur Mama sie so nennt. Genauso gut kann es sein, dass dein Sohn später nicht will, dass einer der Namen von seinen Freunden benutzt wird, weil Oma ihn so nennt (oder Mama). Das kannst du vorher aber nicht wissen… Ich würde meine Energie nicht für so ein Thema verschwenden. Denn es gibt wichtigeres: deinen Sohn


Minimäuschen

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Antwort auf Beitrag von Löckchen88

Ich denke, du siehst die Sache zu verbissen. Ich kenne niemanden, der seinen Doppelnamen wirklich verwendet. Es ist immer nur der eine oder der andere. Lass deinen Mann und deine Schwiegereltern den klassischen Namen verwenden (sie lassen es sich eh nicht verbieten). Wenn du den italienischen nutzt, wird dein Kind ein Gespür für beide Namen entwickeln. Vermutlich wird es sich sogar eher mit deinem Favoriten identifizieren, weil du vermutlich mehr Zeit mit dem Kind verbringst als dein Mann und deine Schwiegereltern. ...und irgendwann kommt der Zeitpunkt, da entscheidet das Kind selbst, wie es genannt werden will.


ak

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Antwort auf Beitrag von Minimäuschen

Klappt meist nicht. Unsere Nachbarstöchter heißen beide mit Bindestrich. Weder die eine noch die andere werden je so gerufen. Die 2. hat sogar einen Spitznamen.


BB0208

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Antwort auf Beitrag von Löckchen88

Der Bruder meines Mannes hat einen Doppelnamen und niemand sagt nur einen Namen. In der Kindheit wurde höflich korrigiert. Es kann also durchaus klappen. Bei meinem Schwager zu 100%!


Mia_pinkunicorn

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Antwort auf Beitrag von Löckchen88

Habe selbst einen Doppelnamen mit Bindestrich, war im Teenageralter etwas unglücklich damit, das hat sich aber wieder gelegt. Von meinen Eltern wurde aber konsequent darauf geachtet, dass der Name als Einheit verwendet wird und bis heute werde ich mit beiden Namen angesprochen und ich bestehe auf Nachfrage auch darauf. Klar gab es im Laufe der Zeit mal Abkürzungen (nur der 1. Name, etwas ganz anderes,...) die haben sich aber nur in bestimmten Freundeskreisen gehalten. Namen sind wichtig (ich liiebe Namen!), aber mach dir das Leben nicht unnötig schwer - versuche deinen Mann ins Boot zu holen, dass ihr den Doppelnamen konsequent verwendet, auf vieles andere wirst du kaum Einfluss haben (auch nicht darauf, dass sich euer Kind später vllt mal dazu entschließt, nur mit einem Namensteil angesprochen werden zu wollen).