Allergietests

Allergietest

© Adobe Stock, New Africa

Das Vorkommen allergischer Erkrankungen im Kindesalter hat in den vergangenen 20 Jahren deutlich zugenommen. Eine Umkehr dieses Trendes ist nicht in Sicht.

Immer mehr Bedeutung erlangen die Testmöglichkeiten, um den krankmachenden Allergenen im Einzelfall auf die Spur kommen zu können. Diese Suche ähnelt nicht selten der Suche der berühmten "Nadel im Heuhaufen".

Sicher zu wissen, gegen welche Allergene Kinder sensibilisiert sind, ist für die behandelnden Mediziner i.d.R. aus folgenden Gründen wichtig: Man kann früh allgemeine Maßnahmen (Allergenvermeidung) in die Wege leiten, die schwerwiegende allergische Erkrankungen wie Asthma vermeiden helfen. Zusätzlich fällt es leichter zu entscheiden, ob eine spezifische antiallergische Behandlung sinnvoll ist.

Welche Allergie-Tests sind sinnvoll?

Als "zwar unspezifischen, aber unverzichtbaren Teil der Allergie-Diagnostik" bezeichnen die Mediziner die ausführliche Anamnese, die auch die Erkundung der Lebensumstände des Kindes einbezieht. Obwohl theoretisch nur kontrollierte Allergen-Exposition den Zusammenhang zwischen Allergen und allergischer Reaktion beweist, werden in der Praxis vor allem zwei Basis-Verfahren angewendet, um Allergien zu spezifizieren: die Haut-Tests und die Bestimmung des spezifischen IgE im Serum mittels eines Bluttests.

Die Haut-Tests

Bei den heute angewandten Haut-Tests handelt es sich um den "Prick-Test", "Intrakutantest", "Scratch-Test", "Reibtest" und den "Epikutantest". Bei allen Verfahren werden kleine Mengen verschiedener Lösungen mit Allergenen, die als "Übeltäter" in Frage kommen, mit der Haut in Kontakt gebracht. Danach beobachtet man, ob die Haut an diesen Stellen eine allergische Reaktion zeigt. Die Hauttests sind eine Basis der gängigen Allergendiagnostik.

  • Prick-Test:

    Es wird ein Tropfen des möglichen Allergens auf die Haut aufgetragen und die Haut leicht angepiekst. Nach 15 bis 20 Minuten wird dann die Reaktion auf die Testsubstanz bewertet. Als eine Standardmethode findet dieser Test bei Allergien des "Soforttyps" Anwendung.
  • Intrakutantest:

    Eine Allergendosis wird direkt in die Haut gespritzt. Nach 15 - 20 Minuten ist das Resultat zu sehen. Der Intrakutantest ist wesentlich empfindlicher als ein Prick-Test, ergibt aber nach Angaben des Deutschen Allergie- und Asthmabundes häufiger falsch positive Ergebnisse, vor allem bei Nahrungsmittelallergenen.
  • Scratch-Test:

    Der Scratch-Test ist dem Prinzip des Prick-Tests sehr ähnlich. Am Unterarm wird die Haut mehrmals unblutig leicht eingeritzt und die Lösungen mit den Allergenen auf die angeritzten Stellen aufgeträufelt, so dass sie in das Bindegewebe und an die oberflächlichen kleinen Blutgefäße der Haut - also etwas weiter in die Tiefe als beim Prick-Test - gelangen können.
  • Reib-Test:

    Der Reibtest ist besonders bei der Suche nach Nahrungsmittelallergien geeignet. Der zu testende Stoff oder Nahrungsmittel wird 10 mal mit Druck über ein vorher markiertes Hautfeld gerieben. Auch hier zeigt sich die Reaktion anch 15 - 20 Minuten.
  • Epikutantest:

    Der Epikutantest (von epikutan, wörtlich "auf der Haut") erfolgt mit Hilfe von Hautpflastern, die verschiedene Substanzen enthalten. Der Arzt prüft auch mit diesem Test, ob der Patient gegen diese Substanzen allergisch ist bzw. wie die Haut unter dem Pflaster reagiert. Dieser Test ist für Kontaktallergien geeignet. Es werden hierbei Pflaster, die mit verschiedenen Stoffen getränkt sind auf die Haut aufgeklebt. Bewertet werden kann das Testergebnis nach 48 und nach 72 Stunden.

Der Bluttest

Über einen speziellen Bluttest (RAST) werden die Reaktionsbereitschaft und die spezifische Sensibilisierung gegen die untersuchten Allergene im Labor untersucht - dabei können Antikörper vom Typ IgE aufgespürt werden, die gegen ein bestimmtes Allergen gerichtet sind. Weiterhin kann auch beobachtet werden, wieviel Histamin freigesetzt wird, wenn das fragliche Allergen dem Blut beigesetzt wird.

 

Zuletzt überarbeitet: Juli 2020

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