Frage: Tagschlaf umgewöhnen

Guten Tag, unser Baby ist jetzt acht Monate alt geworden und hat 11 kg. Bisher schläft er tagsüber ausschließlich in der Trage (mit zusätzlichem Hopsen auf dem Gymnastikball). Abends stille ich ihn in seinem Bett in den Schlaf, was immer einwandfrei funktioniert.  Er ist uns einfach zu schwer geworden und wir bekommen echt Rückenschmerzen.  Das Problem: nichts anderes funktioniert. Im Auto wird geschrien, einschlafstillen führt tagsüber zu nichts, auch nicht im gleichen Setting. Irgendwann fängt er an rumzukrabbeln. Die Federwiege funktioniert nur, wenn man ihn im tiefsten Tiefschlaf hineinlegt. Sobald er wach wird, bekommt er Panik. Wir haben einen Schaukelstuhl gekauft, der ihn auch nur zum Schreien bringt, auch wenn man ihn genau so hält, wie er in der Trage wäre. Der Papa hat auch schon versucht, sich mit ihm hinzulegen, ist in Schreien geendet. Im Kinderwagen schaut er sich 15 Minuten um, dann wird geweint. Musik führt dazu, dass er aufmerksam lauscht und dann aber die Musikquelle sucht, hinkrabbelt und sie anfassen will. Streicheln bringt ihn zum rumzappeln.  Wir wissen langsam nicht mehr weiter.  Viele Grüße  NordWest  

von NordWest am 20.05.2024, 12:12



Antwort auf: Tagschlaf umgewöhnen

Liebe Nordwest, ich denke Ihr Probelm ist etwas komplexer und beim Lesen fällt direkt auf, wie viel Hilfestellungen Sie dem Kleinen geben, die trotzdem nicht zum Erfolg führen. Alles, was Sie derzeit einsetzen führt nicht dazu, dass der Kleine lernen wird, wie man sich auch mal selber regulieren kann und dass man in Krisen einfach nur Menschen um sich herum haben muss, die einen aushalten und die nett bleiben. Was er nun gerade lernt ist, wenn man sich unwohl fühlt, muss man sich ablenken. Das birgt ein Risiko für seine spätere psychische Gesundheit. Ich denke, es ist wichtig, viel mehr auf seine Signale zu achten und ihm die Möglichkeit zu geben, in den "Mini-Krisen" des Alltags selber mal eine Lösung zu finden. Generell würde ich Ihnen raten, das Tempo in der Interaktion und auch bei den Interventionen um die Hälfte zu reduzieren und noch mal genau zu reflektieren, was es mit Ihnen macht, wenn der Kleine weint. Ich möchte Ihnen dazu 2 Artikel aus meinem Blog nahelegen zu lesen. Den letzten "Was trägt zum Reifungsprozess eines Kindes bei?" und auch den zum Thema Trösten und Weinen. Wenn der Kleine beim Papa schreit, bedeutet es nicht zwangsläufig, dass es ihm bei ihm schlecht geht, sondern es kann auch bedeuten, dass der Kleine bei ihm seine Gefühle lassen kann und dass er sich dort traut, diese auszudrücken. Nur wer lernt, dass Gefühle erlaubt sind und wer diese gespiegelt bekommt, kann auch später mit ihnen umgehen. Ich würde auch empfehlen, wieder etwas auf Massage zu setzten und eine persönliche Beratung in Anspruch zu nehmen. Ich wünsche Ihnen Gelassenheit und Freude und verbleibe mit herzlichen Grüßen, Margit Holtschlag      

von M. Holtschlag am 21.05.2024



Antwort auf: Tagschlaf umgewöhnen

Danke schonmal, Was ist denn die gewünschte Technik, ein Baby in dem Alter zum Schlafen zu bringen? Und haben Sie ein paar Tipps, in welchen Schritten wir dorthin kommen könnten?  

von NordWest am 21.05.2024, 10:55



Antwort auf: Tagschlaf umgewöhnen

Liebe Nordwest, es bedarf keiner Technik, Kinder zum Schlafen zu bringen, sondern man sollte ein paar Basics wissen und ansonsten in der eigenen Rolle klar, liebevoll und respektvoll sein. Wie ich die Babys ablege habe ich auf meiner Website unter Schlafberatungen beschrieben. Alles, was an Fragen darüber noch hinaus geht, bedarf einer persönlichen Beratung. Herzliche Grüße, Margit Holtschlag

von M. Holtschlag am 21.05.2024