Zahnpflege in der Schwangerschaft

Zahnpflege in der Schwangerschaft

© Adobe Stock, Syda Productions

Gute Mundhygiene ist für Schwangere besonders wichtig, weil Zahnschäden zu gesundheitlichen Problemen mit den inneren Organen und Infektionen des Zahnfleisches vermutlich sogar Frühgeburten auslösen können.

Bestimmt haben auch Sie schon den Satz "Jedes Kind kostet einen Zahn" gehört und wissen längst, dass er in das Reich der Ammenmärchen gehört. Dennoch ist ein klein wenig Wahres daran - kann dieser Spruch doch verdeutlichen, wie wichtig z.B. eine ausreichende Mineralstoffversorgung der werdenden Mutter ist. So ist z.B. der Bedarf an Kalzium ( wichtig für Knochenbau und Zähne ) in der Schwangerschaft wesentlich erhöht - im Laufe der neun Monate muss der Organismus des Babys 30g davon einbauen, die er nur über die Mutter bekommen kann.

Wenn bei der Schwangeren ein Mangel besteht, wird das Baby trotzdem versuchen, seinen Bedarf zu decken - wodurch die Mangelerscheinungen bei der Mutter größer werden. Betroffen davon sind u.a. die Zähne. Hinzu kommt, dass der Säuregehalt im Speichel durch die hormonelle Umstellung erhöht ist und dieser den Zahnschmelz anfälliger macht. Auch tritt in der Schwangerschaft häufiger Zahnfleischbluten auf als sonst, weil die Blutmenge im Körper wesentlich erhöht wird und das Zahnfleisch sensibler ist. Dadurch bedingt kann es leichter zu Infektionen kommen.

Eine ausreichende Versorgung mit Kalzium lässt sich zwar durch den reichlichen Verzehr von Milchprodukten sicherstellen, doch kann sie die Besuche beim Zahnarzt nicht überflüssig machen.

Schon vor der Schwangerschaft ...

... bzw. zu ihrem Beginn sollte man einen Termin beim Zahnarzt einplanen. Er kann den Zustand des Zahnfleisches prüfen, mögliche Schwachstellen behandeln und damit Zahnfleischbluten vorbeugen, sowie etwaige vorhandene Schäden an den Zähnen beheben und Tipps für die Vorsorge während der kommenden Monate geben.

Im vierten Monat ...

... steht dann der zweite Besuch an. Sie sollten ihn nicht verschieben oder gar unter den Tisch fallen lassen - auch wenn alles in Ordnung zu sein scheint und bei allen anderen Terminen kaum noch Zeit bleibt. Vorhandene, leichte Entzündungen machen sich nicht immer gleich mit Schmerzen bemerkbar und können dennoch bestehen.

Das Problem ...

... besteht vor allem in chronischen Entzündungsherden, die über das Blut der Mutter einen Einfluss auf das Baby haben könnten. Nachdem man diese Möglichkeit in Medizinerkreisen schon seit langem nicht mehr ausgeschlossen hatte, belegte eine Studie der University of North Carolina in den USA ein um das Siebenfache erhöhtes Frühgeburtsrisiko bei Frauen mit chronischen Zahnfleischentzündungen. Rückschließen konnten die Wissenschaftler daraus, dass bei bis zu 18% der Frühgeburten in den Staaten diese Ursache zumindest mit ausschlaggebend ist. Den Zusammenhang vermutet man darin, dass das Immunsystem der Mutter gegen den bakteriellen Befall im Zahnbett bestimmte Antistoffe bildet, die auf der einen Seite zwar entzündungshemmend wirken - auf der anderen Seite allerdings im Verdacht stehen, Wehen zu fördern und für eine schlechtere Durchblutung der Plazenta verantwortlich zu sein.

Der einfachste Weg vorzubeugen...

...ist eine ausreichende Mundhygiene und der Gang zum Zahnarzt ( über die beiden oben genannten Termine hinaus ), wenn es Probleme mit den Zähnen und/oder dem Zahnfleisch gibt.

Was man selbst tun kann ist:

  • Bei allem Heißhunger auf Süßes das Maß im Auge behalten und nach dem Genuss - z.B. von Schokolade - die Zähne putzen. Das ist sicher nicht nach jedem einzelnen Stück nötig, doch sollte man schon dran denken, wenn man am Tag zum zweiten oder dritten Mal Süßes gegessen hat. Sinnvoll ist dabei eine Zahnpasta mit hohem Fluorgehalt.
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  • Sich die Zeit nehmen, die Zähne bewusster und länger zu putzen, als sonst. Eile und Hektik führen schnell zu Verletzungen im Zahnfleisch. Diese sind ideale Angriffspunkte für Bakterien.
  • Eine weichere Zahnbürste benutzen, als sonst. Sehr harte Borsten reizen das Zahnfleisch unnötig.
  • Die Zahnbürste öfter wechseln als sonst. In den alten "Schätzchen" fühlen sich Bakterien pudelwohl und haben nichts besseres zu tun, als sich rasant zu vermehren.
  • Genauso wohltuend erfrischend wie auch desinfizierend sind Mundwasser auf pflanzlicher Basis, die man von Zeit zu Zeit zwischendurch benutzen kann - z.B. wenn man mal den typischen "schlechten Geschmack" auf der Zunge hat.

Zuletzt überarbeitet: März 2019

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