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Bundeswehr

Thema: Bundeswehr

Meine älteste Tochter will sich bei der Bundeswehr verpflichten - die Unterlagen sind abgegeben, sie trainiert fleißig für die Sportprüfung. Ich werde ihr sicherlich keine Steine in den Weg legen - aber es fällt mir schwer! In meinem früheren Freundeskreis haben die meisten Zivildienst/Ersatzdienst gemacht, ich war froh über die Aussetzung der Wehrpflicht - und jetzt will sie sich friwillig für mindestens 13 Jahren verpflichten - mit dem Wissen, dass sie auch in Kriegsgebiete muss. Sind hier auch andere Mütter mit Kindern beim Bund? Wie geht Ihr damit um? Gruß Tomito

von Tomito am 05.12.2017, 23:15



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Noch sind sie nicht da, aber der Jüngere hatte letzte Woche sein Gespräch in der Karriereberatung. Der Ältere will sich den "Verein" erst mal ansehen, indem er die Zeit zwischen BFD und potentiellem Dienst-/Studienbeginn mit freiwilligem Wehrdienst überbrückt. Vielleicht studiert er dann DOCH Kindheitspädagogik???? Ich finde das auch ziemlich doof, weil für mich die "Armee" immer noch der Hort der ganz Linientreuen ist. Trini

von Trini am 06.12.2017, 08:11



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Mein Sohn hat mal darüber nachgedacht, hat sich aber letztendlich doch anders entschieden. Ich war ganz froh darüber, weil mir natürlich die Auslandseinsätze auch Angst gemacht haben. Auf der anderen Seite ist es das Leben unserer Kinder und wenn sie diese Aufgabe übernehmen wollen sollten wir auch stolz auf sie sein. Persönlich finde ich die Anfeindung gegen Soldaten sehr besorgniserregend. Die Welt ist kein Ponyhof, da braucht es Leute, die bereit sind notfalls auch ihr Leben für Deutschland aufs Spiel zu setzten. Wir können uns doch nicht immer als Land vor der Verantwortung drücken und alles mit Geld regeln, nur weil wir eine politisch schwierige Vergangenheit haben. Gruß Sabine

von bine+2kids am 06.12.2017, 12:19



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Mein Neffe ist bei der Bundeswehr, weil er die Aufnahmeprüfung für die Polizei nciht geschafft hat (Sportteil) Er will dort weg (totlangweilig), kommt aber nicht in die Puschen und die Sportprüfung für die Polizei hat er wohl immer noch nicht geschafft. Glücklich ist er dort aber nicht (Hat Abitur, aber kein Studium- k.Plan wie dieser Dienstgrad heißt)

von Bookworm am 06.12.2017, 19:34



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Ich wäre da nicht so entspannt wie du und ich würde meiner Tochter dringend davon abraten, eine so lange Spanne meines Lebens zu verplanen- was, wenn es dann doch nicht gefällt (ganz abgesehen von den Gefahren)? Was sind denn die Beweggründe? Das Geld? Zum Glück sahen meine Kinder bis jetzt diesen Verein genauso negativ wie ich. Wenn es anders wäre, würde ich es jedenfalls nicht unterstützen.

von Emmi67 am 06.12.2017, 21:11



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und eigentlich ganz liebe Menschen... Bei der Zeit vermute ich sie will beim Bund studieren, was keine schlechte Wahl ist. Allerdings sollte sie imemr daran denken wenn sie kein BS wird was sie danach macht... Krisengebiete bedeutet nicht nichtmehr heim zu kommen allerdings kann es sein dass sie anders heimkommt als sie hin geflogen ist. Sowas wird gerne mal vergessen, ich kenne einige mit PTBS. Sicher hat sie sich über den Beruf informiert und daher würde ich ihr keine Steine in den Weg legen. Es ist ein sicherer Arbeitsplatz der viele Chancen bietet, man muss diese nur auch wahrnehmen dagmar

von Ellert am 06.12.2017, 21:49



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Der Sohn meiner Freundin hat die Offizierslaufbahn bei der Bundeswehr eingeschlagen. Sein ursprünglicher Traum war Pilot, doch es wurde die Marine. Die Grundausbildung, die Vorbereitung und die Zeit auf dem Segelschulschiff haben ihn absolut bestärkt, das Richtige zu machen. Inzwischen studiert er an einer Bundeswehrhochschule und ist anders als zu Schulzeiten ehrgeizig und fleißig. Ein angenehmer Nebeneffekt ist natürlich auch noch, dass er als Student schon ordentlich verdient. Seine Eltern waren auch nicht erfreut, dass er zur Bundeswehr geht und sehen natürlich auch den möglichen gefährlichen Einsatz in Kriegsgebieten. Aber sie sehen jetzt auch, wie zufrieden und glücklich ihr Sohn mit seinem angestrebten Berufsweg ist. Auf der anderen Seite sind zwei Freundinnen von mir mit Bundeswehrsoldaten verheiratet. Beide Männer würden jetzt davon abraten, zur Bundeswehr zu gehen. Beide haben Karriere gemacht, und einer hatte in seiner Laufbahn keinen einzigen Auslandseinsatz Aber die Zeiten waren früher wohl auch noch anders als heute.

von Tai am 06.12.2017, 22:29



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huhu das mit dem Abraten ist imemr so eine Sache. Wir haben Kollegen die sich um die Auslandseinsätze reissen weil sie viel Geld da verdienen, ich würde das nicht , definitiv nicht, aber manche sehen das eben an der Sache. Was ich eine bedenkelcihe Entwicklung sehe sind Leute die einfach 12 oder 25 Jahre ohne Perspektive als Mannschafter bleiben, keine Karriere, dennoch nicht wenig Geld aber das geld nehmen und sagen, wir haben einerlei Ehrgeizbestreben. Dann nach der Verpflichtungszeit sethen sie da....das gute Einkommen gewohnt und nichts in der Art für null Verantwortung finden. Früher waren die Zeiten wirklich anders, als mein Mann dazu ging war er ständig auf Übungsplätzen etc unterwegs, heute sind viele Bürosoldaten, haben geregelte Gleitzeiten udn Telearbeitsplätze, Vereinbarkeit Familie und Beruf ist groß geschrieben, nicht alles wurde schlechter - allerdings war damals der Weg siche, heute weiss keiner wohin es sich entwickelt und es werden sicher nicht weniger Auslandseinsätze kommen. Als wir dazu sind gabs noch die Mauer - heute ist die Welt "riesig" geworden und mit Versetzungen muss man leider einfach leben, gerade wenn man etwas werden will. dagmar

von Ellert am 07.12.2017, 06:56



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Hallo Dagmar, wie schon gesagt, ich sehe es ja nur als Außenstehende. Was genau die Gründe sind, weshalb die beiden von der Bundeswehr abraten würden, weiß ich auch nicht. Die vielen Umzüge, die vor allem in jungen Jahren dem einen Sohn sehr zugesetzt haben, muss man auch erstmal wegstecken. Beide Freundinnen haben nicht gearbeitet und sind immer mit ihren Männern umgezogen. Die eine war so einige Jahre in den USA und privilegiert in einer europäischen Hauptstadt und fand es toll. Heutzutage gibt es ja kaum noch Frauen, die nicht selbst beruflich gebunden sind. Mit einem Mann, der sich in der freien Wirtschaft halb zu Tode arbeitest, sehe ich schon auch viele Vorteile der Bürosoldaten . Geregelte Arbeitszeiten, so gut wie niedlich Überstunden, Privatversicherung auch für die nichtarbeitenden Ehefrauen, gutes Gehalt, sicherer Arbeitsplatz, früher Ruhestand. Richtig schwierige Zeiten haben die mir bekannten Berufssoldaten nicht erlebt Das kann jetzt anders kommen. Aber man muss sicher auch für die Strukturen der Bundeswehr geschaffen sein, jedem liegt diese Hierarchie sicher nicht. Gerade vorher habe ich im Radio wieder Werbung für die Offizierslaufbahn bei der Bundeswehr gehört. Es ist wohl nicht mehr so einfach, geeigneten Nachwuchs zu finden (und im Lehrgang des Sohnes meiner Freundin haben nicht wenige abgebrochen oder sind durchgefallen). LG Tai

von Tai am 07.12.2017, 09:17



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Hallo, mein Sohn hat sich für den zivilen Bereich der Bundeswehr entschieden. Er studiert zur Zeit als Beamtenanwärter - technischer gehobener Dienst. Ihm gefällt es derzeit gut. Er musste allerdings auch seine Bereitschaft erklären, das er eventuell auch im Soldatenstatus ins Ausland gehen würde. Wie ich damit umgehe - naja, man beobachtet die Weltpolitische Lage durchaus genauer und kritischer. Und ja man macht sich auch Sorgen mit was wäre wenn. Auf der anderen Seite sehe ich das es ihm derzeit richtig gut gefällt und er überzeugt ist von dem was er macht. Wirklich viel kann man da als Eltern nicht mehr machen. Gruß Dhana

von dhana am 08.12.2017, 16:45



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Hallo, mein ältester Sohn wollte schon als kleines Kind Soldat werden. In der Pubertät hat es sich dann sehr konkretisiert, er wusste mit 16 was er bei der BW machen will. Ich hatte immer gehofft (und versucht), dass er von diesem Weg abkommt. Er hat an seinem 18 Geburtstag sich von der Schule abgemeldet und paar Wochen gejobbt. Dann hat er doch eine Ausbildung angefangen und ich hoffte, dass er nach den drei Jahren von diesem Wunsch/Ziel abkommt. Dem war es nicht so. Noch bevor er seine Abschlussprüfungen abgelegt hatte machte er die Aufnahmetests, die er dann auch recht gut bestand. Er ist genommen worden, sogar da wo hin wollte - zu den Fallschirmjägern. Er ist glücklich, es geht ihm gut und alles was er macht ( jeder Lehrgang) macht er aus Überzeugung. Wir sind sehr stolz auf ihn, denn wir haben eine sehr schwierige Zeit mit ihm durchgemacht. Aber dennoch hat er sein Ziel nie aus den Augen verloren. Mein Mutterherz blutet, das kann ich nicht leugnen. Ich weiß, dass er ins Ausland gehen wird - aber daran versuche ich momentan nicht zu denken. Ich bin um jeden Monat froh, der vergeht und er noch nicht weg ist. Seine Freundin empfindet das gleiche wie ich. Zu den Eignungstests: mein Sohn empfand das psychologische Gespräch am anstrengendsten und am schwierigsten. Auf den sportlichen Teil und auf den "Wissenstest" kann man sich vorbereiten. Auf das Gespräch nicht. Und oft ist es so, dass die Vorstellung und Erwartung anders ist als die Realität. Sie hat dann 6 Monate Widerrufsrecht. Viele, die mit meinem Sohn angefangen haben, haben schon während des Grundausbildung aufgegeben. Das ist "Schinderei" und keine "locker-vom-Hocker" Zeit. Das haben viele unterschätzt. Liebe Grüße und viel Glück! Violetta

von Geburtstagsmama am 09.12.2017, 10:35



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Witzig, zu den Fallschirmjägern will mein Kleiner auch. Der Ältere denkt an die Kampfschwimmer. Trini

von Trini am 09.12.2017, 16:11



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wow dagmar

von Ellert am 09.12.2017, 19:17



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Wie meinte der Vater: Warum sollten die gerade ihn nehmen? Trini

von Trini am 09.12.2017, 20:53



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weil er gut ist und von der Sache überzeugt ? Oder aber sie nehmen ihn, er schaut es sich genau an und entscheidet sich dagegen oder aus Überzeugung dafür ? Ich weiss nicht ob man mit 17 oder 18 sich der Tragweite der Entscheidungen wirklich 100% schon bewusst ist - ich erlebe immer wieder welche die schnell wieder gehen oder die mit freiwilligem Wehrdienst sich doch verpflichten. Ändern kann keiner die Pläne seiner Kinder was für viele hier die Bundeswehr ist wäre für mich ein Kloster unvorstellbar für mich aber wenn es der Wunsch der Kinder wäre müsste man damit leben. Bewusst meinen zuraten würden wir unseren nicht weil sich eben viel zu viel wandelt und man nicht weiss was noch kommt aber würden sie es wollen hätten sie auch unsere volle Rückendeckung. Aber wir haben Mädels und zu Frauen beim Bund habe ich aus Erfahrung so meine eigene Meinung... dagmar

von Ellert am 09.12.2017, 21:07