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Berufswunsch ...

Thema: Berufswunsch ...

Hallo und schönen guten Abend, unser 17 jähriger ist nun (plötzlich hoch motiviert) in der Oberstufe "angekommen" und ist auf einmal (nachdem er ursprünglich Architektur oder Maschinenbau studieren wollte - in beiden Bereichen hatte er interessante Praktika und jeweils eine sehr gute Beurteilung) fest entschlossen und davon überzeugt, dass er Chirurg (!) werden möchte. Das stehe jetzt fest... Natürlich ist es seine Entscheidung, doch ich bin gerade mit gemischten Gefühlen... Hat jemand von euch Erfahrungen mit diesem Studium bzw vor allem mit dem Beruf (dass man einiges wegstecken können muss, ist schonmal klar...) ? Ob es ein Praktikum in dieser Fachrichtung gibt, werden wir nun mal in Erfahrung bringen. Ich freue mich auf euer Feedback (: Lieben Dank

von 6xM am 16.09.2016, 20:44



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Hallo, Erfahrung mit dem Studium hab ich keines - nur OP Erfahrung. Und ich find das dort nicht schlimm - ist ja alles sehr sauber, steril - da blutet auch bei großen OP nicht das große Schlachtfeld - HNO-OP sind da viel schlimmer. Und psychisch find ich das auch bei weitem nicht so belastend wie viele andere medizinische Bereiche... Chirurgie hat ja auch ganz viel von wegoperieren und alles ist besser. Und Chirurgen sind in der Regel nicht die Ärzte die über Monate hinweg einen Patienten betreuen und sein Schicksal und Umfeld voll mitbekommen - da kann man sich gut abschotten. Ansonsten würde ich da erst mal gelassen abwarten, auch die Chirurgie hat viele weite Bereiche - Unfallchirugie, Gehirnchirugie,..... und vor der Spezialisierung steht ja auch noch das allgemeine Medizinstudium. Meine Freundin wollte immer Kinderärztin werden - unbedingt, nix anderes.. schon während der Schulzeit. Jetzt ist sie Internistin - und spezialisiert sich gerade auf Kardiologie (nix mit Kindern). Praktikum im OP sollte eigentlich möglich sein. Aber klar wird er nicht am Tisch stehen dürfen - aber ich durfte durchaus schon auch bei großen OP´s beim Anästhesisten am Kopf stehen und übers Tuch guggen. Gruß Dhana

von dhana am 16.09.2016, 22:13



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wie lang sein atem dafür ist. wenn er kein abi mit maximal 1,1 abschluss hat bekommt er keinen studienplatz und muss über wartesemester gehen..und die können im schlimmsten fall bis zu 7 jahre dauern..tendenz eher noch länger weil das jedes jahr neu errechnet wird und fast jeder in die medizin will und es werden immer mehr. praktikum im op wäre mir neu..wird hier nicht gemacht. meine tochter hat zur wartesemesterüberbrückung ein FSJ in der klinik gemacht und durfte da seeeehr viel machen hat teilweise eine statiosnseite an einem tag alleine übernommen und selbst sie durfte nach einem jahr noch nicht in den OP. abwarten wie sich das bei ihm noch entwickeln wird

Mitglied inaktiv - 17.09.2016, 12:38



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Why not? Wenn die Leistungen stimmen für ein Medizinstudium. In hiesigen Kliniken habe ich als Patientin mehrfach männliche FSJler im OP erlebt, gerade zum umher schieben und umbetten sind sie gefragt. Trini

von Trini am 17.09.2016, 15:25



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Muss widersprechen: Habe folgendes abstruses gehört. Kind hatte Abinote von 2,2 und wollte unbedingt Medizin studieren. Geht ja eigentlich nicht... was hat das Cleverle gemacht ??? Hat sich einen Anwalt zur Seite genomen, und siehe da, jetzt wird er ein Studium in Medizin beginnen... Ja... so geht es also auch

von ak am 17.09.2016, 19:57



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Hej! ich empfehle erstmal Ruhe zu bewahren - selbst die am entschlossendsten wirkenden Teenies haben kurz bevor es "ernst" wurde eine Kehrtwende gemacht und sind am Endeganz was anderes geworden als entschlossen verkündet oder sogar jahrelang zielstrebig verfolgt. Wer weiß,was nach dem Abi aktuel list? Gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 17.09.2016, 22:41



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naja aber vom durch die gegen schieben oder umbetten hat man keine einsicht in einen op saal als zukünftiger chirug..das sind die normalen pflegerischen aufgaben die ein fsj´ler hat..nur eben in unterschiedlichen abteilungen

Mitglied inaktiv - 17.09.2016, 23:25



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ob man auch gelegentlich bei einer OP zuschauen kann oder ob man mit Bettpfannen jongliert. Selber ausprobieren ist natürlich NICHT möglich. deshalb entscheidet man sich ja auch erst am Ende des Medizinstudiums, welches Fachgebiet man wählt. Operieren muss/darf man ja uch als HNO oder Hautarzt oder Gynäkologe oder Orthopäde. Trini PS: Hellsinki, was macht deine Tochter eigentlich jetzt????

von Trini am 20.09.2016, 08:16



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fängt jetzt das 3. semster an...gott die zeit rennt. sie hatte sich für koreanistik (also koreanische kultur ud geschichtswissenschaften) entschieden..kam durch ihre tanzerei die in diese richtung seit fast 2 jahren geht. dieses semester bekommt sie zu koreansich noch chinesisch dazu. und das studium gefällt ihr super.sie ist mega glücklich da und hat einen schnitt von 1,2. manchmal die kids einfach machen lassen worauf sie lust haben...auch wenn das ne ganz andre richtugn ist als man sich vorstellt

Mitglied inaktiv - 21.09.2016, 09:47



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Danke für die Antwort. Trini

von Trini am 22.09.2016, 15:50



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kein problem..ein schönes we dir

Mitglied inaktiv - 24.09.2016, 10:49



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Freut euch, dass euer Sohn ein klares Berufsziel vor Augen hat, für dessen Verwirklichung er bis zum Abi hin sehr fleißig sein muss. Das schafft wahrscheinlich schon mal bessere Noten. Sollte er dann tatsächlich Medizin studieren, durchläuft er viele Stationen, bis er fertig ist. Vielleicht reizt ihn die Chirurgie überhaupt nicht mehr, und er wird Psychiater oder Pathologe...

von Tai am 18.09.2016, 14:47



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Das ist sehr sehr teuer! (Hohe 4-5 Stellige Beträge, es gibt nur wenige Plätze und keine Garantie dafür, dass es klappt ). Sicher kann man sich unverbindlich bei Anwälten, die sich darauf spezialisiert haben informieren, aber auch das ist nicht einfach, sehr teuer und kein Spaziergang! !!

Mitglied inaktiv - 18.09.2016, 17:14



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Hallo! Ist doch schön, dass Dein Kind von einem ehrgeizigen Ziel zu einem noch ehrgeizigeren umschwenkt. Für mich klingt das aber etwas infantil und fernab von "ausgegoren" ... Der Anfang jeglicher Arztausbildung ist nun mal das Medizinstudium und das darf man sofort anfangen, wenn man ein Abi um die 1,1 hat. Wenn man das erstmal nicht hat kann man eine medizinische Ausbildung abschließen und ggf. so sich in der Rangliste nach vorne kämpfen, oder man kann auch einfach (jahrelang) mal warten auf einen Studienplatz. OK, wir nehmen also an, dein Sohn hätte dann das 1,1-Abi, dann kann er mal anfangen zu studieren. In der Regelstudienzeit ist er in 6 / 7 Jahren dann mal fertig und dann kann er seinen Facharzt machen. Gut 3 Jahre später darf er sich dann schon mal Chirurg nennen. Wie nun die Arbeitsbedingungen in Krankenhäuser oder wo auch immer für Chirurgen in 10-15 Jahren aussehen werden ist nun Kaffeesatzlesen. LG, 2.

von 2auseinemholz am 19.09.2016, 08:35



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er ist hoch moitiviert, bringt sicher dann auch gute Noten und die schaden nie, auch sollte er ggf den Studienplatz nicht bekommen. Und mit 17 sollte er selbst einschätzen können wie realistisch sein Traum ist dagmar

von Ellert am 19.09.2016, 09:57



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...beim Tierarzt. Da kann er beim Kastrieren zuschauen und darf sogar mal das Skalpell reichen. Hab ich auch schon gemacht. Ansonsten ist ein Praktikum beim Metzger auch ganz förderlich in Bezug auf Anatomie usw. - Chirurgen sind auch nur Handwerker.

Mitglied inaktiv - 19.09.2016, 09:58



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Warum siehst Du das so negativ? Dein Sohn ist 17, das ist zwar nah dran am Abi, aber er hat noch Zeit. Ist doch toll, wenn er Ziele hat und die andere sind als "Fußballspieler" oder "YouTuber". Bis die Entscheidung für die Chirurgie ansteht, fließt ja noch viel Wasser den Rhein runter. Während des Studiums wird er sicher Gelegenheit haben, die einzelnen Fachrichtungen näher kennenzulernen und sich dann zu entscheiden, welche Richtung es sein soll. Architektur und Maschinenbau ist ja auch nicht gerade so eng miteinander verbunden, dass man sagen kann, er hat den roten Faden schon gefunden. Muss er mE auch noch nicht. PS: Viele Kinder meiner Kollegen studieren übrigens in Riga Medizin. Die haben alle gute Noten (alle 1,..), aber eben nicht 1,1 und in Riga geht es auch ohne NC, allerdings ist das Studium dort nicht gerade günstig.

von Babsorella am 19.09.2016, 14:22



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- eine handwerkliche Begabung - eine psychopathische Veranlagung. Aber selbst, wenn er beides nicht hat, dann wird er halt ein guter Arzt auf einem anderen Gebiet.

von Petra28 am 19.09.2016, 16:42



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Es gibt mehrere Wege, wie man an einen Studienplatz in Medizin kommt. Der NC und die Wartesemester sorgen für 40% der Studierenden, die restlichen 60% der Platze vergibt die Uni selbst. Ggf. über den sogenannten Medizinertest und/oder persönliche Gespräche. Ich würde Deinem Sohn raten direkt (also heute!) zum regionalen DRK Verband zu gehen und sich dort für das Jugendrotkreuz zu melden. Das wird gerne gesehen und kann die Wartedauer auf einen Platz ERHEBLICH verkürzen. Das mit dem Praktikum wird wahrscheinlich am ehesten bei einem niedergelassenen Chirurgen (z.B. D-Arzt) funktionieren. Da wird das Praktikum vielleicht nicht wirklich im OP stattfinden, aber Röntgenbilder entziffern o.ä. ist da auf jeden Fall drin. Wenn Du bedenken hast, dass sein Magen stark genug ist: Auf YouTube gibt es verschiedene OPs. Von klein bis groß und bis ins kleinste Detail. Da ist die Sicht auch besser als im OP selbst. Grundsätzlich finde ich es toll, wenn man sich hohe Ziele setzt. Warum nicht. Die guten Noten, die er mit der Motivation hoffentlich schreibt, sind nie verkehrt!

von shinead am 20.09.2016, 16:11



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Hallo, mein Sohn wartet seit vier Jahren auf einen Medizinstudienplatz (er hat ein Abi mit einer 1 vor dem Komma). Er hat nach dem Abi die drei Monate Krankenpflegepraktikum gemacht, die man ja sowieso machen muss und dann zwei Jahre eine Ausbildung zum Rettungsassistenten. Mit der Ausbildung ist er nun fast 1,5 Jahre fertig und arbeitet beim DRK im Rettungsdienst. Er bewirbt sich jedes Semester an den Unis, die eine medizinische Berufsausbildung honorieren. Aber bis jetzt hat es noch nicht geklappt. Da er aber unbedingt Arzt werden will, wird er die Wartezeit wohl komplett absitzen und solange im Rettungsdienst arbeiten. Die Erfahrungen, die er dort sammelt, werden ihm mit Sicherheit für später nützlich sein. Irgendjemand hat mal gesagt, am schwersten am Medizinstudium ist es, überhaupt erst einmal einen Studienplatz zu bekommen. Da steckt mit Sicherheit viel Wahrheit dahinter. Viele Grüße Dagmar

von 123mami am 20.09.2016, 17:51



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Ich kenne eine Abiturientin (Abi 2016), die hat frühzeitig Niederländisch gelernt und fängt jetzt ihr Medizinstudium in den Niederlanden an. Ob es da mehr Plätze gibt, der NC nicht vorhanden oder nicht so hoch ist, weiß ich nicht, aber es hat damit zu tun, dass man über die Niederlande schneller zum Ziel kommt (Abi-Schnitt 2,1) Sie hat in Deutschland im Praktikum im OP assistiert. Eine andere Bekannte war sich im Alter von 16 Jahren sicher: Chirurgin oder Tiermedizin. Sie hat sich für Tiermedizin - Schwerpunkt Pferde - entschieden und ich glaube zwei Jahre in Ungarn studiert (auf Deutsch, sie musste kein Ungarisch lernen). Dort muss man um die 10.000 Euro pro Jahr investieren (sie hatte ein entsprechendes Elternhaus). Danach studierte sie in München weiter und ist jetzt an genau der (großen) Tierklinik, die sie sich zum Ziel gesetzt hatte, als Tierärztin tätig (Abi-Schnitt 2,0).

von Carmar am 20.09.2016, 18:59



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Für die Niederlande und Belgien muss man vorher Sprachtest und vor Studienantritt einen Wissenstest (Naturwissenschaften etc. ) machen. Es werden viele aufgneommen und dann wir innerhlan des ersten Jahres ausgesiebt und nur ein kleiner Teil bleibt übrig. In Osteuropa gibt es auch Möglichkeiten, Budapest ist mit 7000-10000 Euro pro Semster dabei, Polen, Tschechien, Rumänien und Kroatiine geht auch, das billisgte sind 2000€ das teuerste 10000 € pro Semster. Eine 1 vorm Komma reicht nicht mehr, hinter dem Komme garantiert einem nicht mal eine 2 einen Studienplatz. Man kann sich auch in der Schweiz und in Österreich umgucken. Bitte Kosten, Aufwand und Bedingungen nicht unterschätzen. Nicht immer kann man während des Studiums wechseln, da vieles in Deutschland nicht anerkannt wird bzw. sie Studiengänge sind nicht immer gleich aufgezogen.

Mitglied inaktiv - 23.09.2016, 19:11



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Hallo lieben Dank für all eure tollen, vielseitigen Antworten. Er wird nun tatsächlich erstmal bei einem niedergelassenen Chirurgen mit langjähriger Erfahrung ein Praktikum machen dürfen. Dann sehen wir mal einen kleinen Schritt weiter. Ist das Interesse noch so groß, wird er natürlich erstmal die min 6 Semester auf Humanmedizin gehen (müssen) In Heidelberg gibt es eine Sprechstunde mit Beratung bzgl Zugangsvoraussetzungen usw -> Das wäre dann das nächste Das stimmt - Hoch motiviert ist er und hat bislang in 4 von 6 Tests die volle Punktzahl abgegrast (: Dickes Lob und eine aktuelle WhatsApp-Nachricht an mich von ihm: "Hey, mum, sry für die harte Pubi-Zeit mit mir. Echt jetzt! Ich hab dir ne Menge zu verdanken, daher werd ich auch für dich da sein wenn du mich brauchst!" Mir flossen die Tränen, ich bekam Gänsehaut, Schwindelanfall und ich weiß nicht was *g* Warten wir mal ab .... eine gewisse Reife hat er wohl zumindest (: VLG und auch euch alles Liebe

von 6xM am 24.09.2016, 17:23



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Hallo, da hast du dich wohl verschrieben, mit den "6 Semester" Humanmedizin. Es sind nämlich mind. 6 Jahre. Und dieses Studium muss jeder machen, wenn man Arzt werden will, egal in welche Richtung. Erst danach schließt sich die Facharztausbildung an, also zum Chirurgen, Internisten usw. Die Facharztausbildung dauert dann noch mal 4-5 Jahre. Es ist also ein ganz schön langer Weg. LG Dagmar

von 123mami am 25.09.2016, 05:00



Antwort auf Beitrag von 123mami

Es sind 12 Semester! Im den letzten beiden macht man Praktikum in verschiedenen Bereichen. Manchmal verdient man ein bisschen, manchmal nicht. Auch jobben neben dem Studium ist nicht so gut möglich. Manche beißen sich da durch, aber in den Ferien MUSS man Praktika machen und an den Wochenenden und abends lernen! Selbst wenn man die Mega- Leuchte ist, ist es einfach oft sehr viel Stoff! Facharztausbildung ist je nach Fachrichtung 4-6 Jahre, aber da ist man dann schon Arzt, arbeitet und verdient volles Gehalt!

Mitglied inaktiv - 25.09.2016, 15:33



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(; Ja, wer große Ziele hat, muss etwas dafür tun ... Da musste ich (andere Branche) auch durch. Ob es dann wirklich die Chirurgie sein wird, lassen wir nun mal offen (: Besten Dank nochmal und LG

von 6xM am 25.09.2016, 17:35