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Kann das stillen so klappen?

Thema: Kann das stillen so klappen?

Hallo in die Runde, bin momentan in der 35. SSW und mache mir natürlich schon langsam Gedanken über die Zeit nach der Geburt. Bei meinem 1. Kinder, 2017 geboren, hat das Stillen leider nicht gut geklappt, wir haben uns 6 Wochen gequält und am Ende sind wir auf Flasche umgestiegen. Jetzt kommt also bald Baby Nummer 2 und natürlich möchte ich erneut versuchen zu stillen. Problem: auf Grund von Medikamenten die ich während der Schwangerschaft nehmen muss, muss mein Baby nach der Geburt für 48 Stunden auf die Kinderstation zur Überwachung und ich mache mir natürlich Sorgen, dass diese Trennung von meinem Kind nicht unbedingt förderlich für das Stillen sein wird. Klar, ich kann mein Kind auf der Station besuchen, aber ich denke es wird schon einen Unterschied machen ob ich es 24 Stunden am Tag bei mir haben kann, oder es quasi nur auf der Kinderstation besuchen kann und die Schwestern dann eventuell Nachts oder in meiner Abwesenheit eine Flasche füttern wenn es weint. Hatte jemand von euch so eine Situation und hat das Stillen trotzdem geklappt?

von Keks93 am 30.06.2021, 13:26



Antwort auf Beitrag von Keks93

Hi du, oh mein Gott was ein anstehender Stress für dich direkt nach Geburt! Als allererstes würde ich nachdrücklich und aggressiv abchecken, ob es möglich ist, dass du mit Bett auf die Kinderstation mit kannst. So unüblich ist das heutzutage ja nicht, es wäre einen Versuch wert, dass du nicht getrennt bist vom Baby. Milch wird nur gebildet durch einen Reiz an der Brust, durch saugen oder mechanisch durch eine Pumpe. Zugleich muss Kolostrum, beim Milch in Minimengen fließen. Das Saugen ist das Signal für den Körper „Baby ist da, muss versorgt werden“. Die Weichen für gute Milchbildung legt man in den ersten sensiblen 24h. Hier hättest du zusätzlich noch einen Vorteil, weil du das erste Kind ein paar Wochen gestillt hast. Als Ziel wäre es nun mind. Alle 2h einen Reiz auf die Brust zu setzen, im Idealfall dein Baby. Pumpen musst du auch auf dem Schirm haben, aber da solltest du abklären, was das Krankenhaus hat, wie der Zugang zur Pumpe ist und wie die Handhabung der gewonnen Milch ist. Denke ich hier an 2 Krankenhäuser im Umfeld - das ist ne Katastrophe und total Mütterfeindlich. Eigene Doppel ( !) Pumpe von Medela besorgen? Vorher vielleicht schon Rezept und Inder Apotheke klar machen? Ist bestimmt auch schwierig..... Hast du eine Hebamme. Die dich unterstützt? Ich wünsche dir gutes Gelingen!

von Saraid am 30.06.2021, 18:41



Antwort auf Beitrag von Keks93

Oh, das hört sich blöd an, aber natürlich ist Stillen trotzdem gut möglich. Es gibt ja oft Kinder, die auf die Neo kommen und trotzdem später gestillt werden. Ich würde im Vorfeld genau erfragen, wie oft du dein Kind sehen kannst. Und falls du regelmäßig zum Stillen kommen darfst, würde ich auch explizit sagen, dass keine andere Milch gefüttert werden darf und sie dich auch ruhig nachts holen können. Aber mach dir mal nicht zu große Sorgen. 2 Tage sind ja nicht so lang. Da hat man sich noch nichts versaut. Am wichtigsten ist der Reiz an der Brust, damit der Milcheinschuss kommt. Das dauert eh ein paar Tage. Alles Gute

von angi159 am 30.06.2021, 21:26



Antwort auf Beitrag von Keks93

Unser Sohn wurde sechs Wochen zu früh geboren, kam direkt nach der Geburt wegen Atemproblemen auf die Intensivstation, ich habe ihn das erste Mal am Nachmittag des Tages nach der Geburt im Arm gehalten und von Stillen war da überhaupt keine Rede (also möglicherweise hätte ich ihn anlegen "dürfen", aber ich hatte den Eindruck, dass das nichts wird), und er blieb dann drei Wochen und sechs Tage im Krankenhaus, derweil ich ihn immer nur stundenweise im Arm halten konnte und erst ca. zwei Wochen nach der Geburt erstmals angelegt habe. Das Stillen klappte dann im Krankenhaus auch überhaupt nicht. Kaum war er aber zuhause, ging er an die Brust, als hätte er nie etwas anderes getan, und er war dann auch mehrere Monate lang eine rein muttermilchbasierende Lebensform und wurde insgesamt 20 Monate gestillt :-) Also, ich denke nicht, dass die zweitägige Unterbringung auf der Kinderstation ein relevantes Problem fürs Stillen darstellen wird; wenn das Stillen bei Dir wieder nicht klappen sollte, dann wird es sicher nicht an der Trennung liegen, sondern an anderen Ursachen. Wenn Du eine Hebamme, die sich mit dem Stillen auskennt, hast, kannst Du vielleicht mit ihr besprechen, woran es lag, dass es bei Deinem ersten Kind nicht funktionierte, und ob man daran etwas ändern kann?

von Mörchen17 am 01.07.2021, 19:43



Antwort auf Beitrag von Keks93

Sobald ihr zu Hause seid, solltest du mit Baby nackig kuscheln (bonding, Känguruhen) und das ruhig über mehrere Tage. Hat bei mir sehr geholfen und wurde von der Stilberatung empfohlen

von kia-ora am 05.07.2021, 11:46



Antwort auf Beitrag von Keks93

Hallilo Als erstes : mach dir keine Sorgen, denn es kann klappen. Auch ich wollte unbedingt stillen. Bei uns war es so, dass mein Sohn in SSW 32+6 via Not Kaiserschnitt geholt werden musste, da die Herztöne auf dem CTG weg waren (ich war schon einen Tag vorher im Krankenhaus wegen vorzeitigem Blasensprung). Mein Sohn ist ein Frühchen war 3 Tage im incubator und 14 Tage auf der Babystation (wegen corona konnte ich mich nicht mit aufnehmen lassen) und ich bin täglich ins Krankenhaus gefahren. Ich hatte extrem Angst, dass es mit dem Stillen nicht klappt. Ich habe noch am Tag des Kaiserschnittes , kurz nach dem ich auf Station kam, die Schwester um eine Milchpumpe gebeten und hab direkt angefangen zu pumpen. Es hat etwas gedauert (2,5 Tage) bis ich erstes kolosstrum abgeben konnte. Danach wurde die Menge kontinuierlich gesteigert, bei Gelegenheit habe ich den kleinen Mann auch an die Brust angelegt. Erschwerend kommt hinzu, dass meine Schwiegermutter 8 Tage nach der Geburt ihres ersten Enkels verstorben ist und das zusätzlich extrem viel Stress (emotional und psychisch) war. Mein Sohn bekam im Krankenhaus 2x eine Magensonde gelegt, da er nicht gut zugenommen hatte und wurde über die Flasche gefüttert, wenn ich nicht da war. Als ich ihn endlich mit nach Hause nehmen durfte, hat er keine Flasche mehr bekommen sondern nur die Brust. Meine Hebamme war alle 2-3 Tage da und hat ihn gewogen, er hat gut zugenommen. Heute, mehr als ein Jahr später, bekommt er immernoch 5-6 x am Tag Muttermilch (auf dem direkten Weg ) und isst teilweise auch normal mit. Lange Rede, kurzer Sinn : Wenn du stillen willst und den Willen hast alles dafür zu geben, dann wird es auch funktionieren. LG Nezumyie

von Nezumyie am 22.07.2021, 12:26



Antwort auf Beitrag von Keks93

Hallilo Als erstes : mach dir keine Sorgen, denn es kann klappen. Auch ich wollte unbedingt stillen. Bei uns war es so, dass mein Sohn in SSW 32+6 via Not Kaiserschnitt geholt werden musste, da die Herztöne auf dem CTG weg waren (ich war schon einen Tag vorher im Krankenhaus wegen vorzeitigem Blasensprung). Mein Sohn ist ein Frühchen war 3 Tage im incubator und 14 Tage auf der Babystation (wegen corona konnte ich mich nicht mit aufnehmen lassen) und ich bin täglich ins Krankenhaus gefahren. Ich hatte extrem Angst, dass es mit dem Stillen nicht klappt. Ich habe noch am Tag des Kaiserschnittes , kurz nach dem ich auf Station kam, die Schwester um eine Milchpumpe gebeten und hab direkt angefangen zu pumpen. Es hat etwas gedauert (2,5 Tage) bis ich erstes kolosstrum abgeben konnte. Danach wurde die Menge kontinuierlich gesteigert, bei Gelegenheit habe ich den kleinen Mann auch an die Brust angelegt. Erschwerend kommt hinzu, dass meine Schwiegermutter 8 Tage nach der Geburt ihres ersten Enkels verstorben ist und das zusätzlich extrem viel Stress (emotional und psychisch) war. Mein Sohn bekam im Krankenhaus 2x eine Magensonde gelegt, da er nicht gut zugenommen hatte und wurde über die Flasche gefüttert, wenn ich nicht da war. Als ich ihn endlich mit nach Hause nehmen durfte, hat er keine Flasche mehr bekommen sondern nur die Brust. Meine Hebamme war alle 2-3 Tage da und hat ihn gewogen, er hat gut zugenommen. Heute, mehr als ein Jahr später, bekommt er immernoch 5-6 x am Tag Muttermilch (auf dem direkten Weg ) und isst teilweise auch normal mit. Lange Rede, kurzer Sinn : Wenn du stillen willst und den Willen hast alles dafür zu geben, dann wird es auch funktionieren. LG Nezumyie

von Nezumyie am 22.07.2021, 16:12