Stillen

Forum Stillen

Ich kam mir vor, wie vom anderen Stern

Thema: Ich kam mir vor, wie vom anderen Stern

Hallo Mädels. Ich war in den letzten Tagen sehr oft in der Kinderarztpraxis im Wartezimmer gesessen und kann euch sagen, dass es beim Wissen zum Thema "Stillen" ganz schön dunkel ist. Ich saß meistens da und habe nichts gesagt, hatte mit meinem Kleinen alle Hände voll zu tun, damit er nicht die Spielsachen abschlabbert, er hatte Magen-Darm-Infekt und wir wollten keine anderen Kindern infizieren. Aber dann konnte ich doch nicht mehr. Ich hatte meinen Kleinen, 14 Monate, gerade gestillt, obwohl ein Vater mit seinem 17jährigen Sohn im Wartezimmer waren, da kam neue "Kundschaft". Eine Mama mit einem Baby von 6 Wochen, die andere mit einem Baby von 3 Monaten, beide stillen, füttern aber auch zu. "Wenn ich abpumpe, dann kommt nur ganz wenig Milch. Davon kann die Kleine nicht satt werden, deshalb gebe ich die Flasche" "Ich auch. Außerdem weiß ich dann, wieviel sie getrunken hat" "Ich habe eine Brust schon abgestillt, jetzt habe ich an der anderen Brust eine Entzündung, das tut so weh, aber ich kann die andere Brust ja nicht mehr geben, die Milch ist ja jetzt GIFTIG ...jetzt muss ich Antibiotika nehmen und darf gerade nicht mehr stillen." Ich konnte nicht mehr, Gott sei Dank war noch eine andere Mutter mit dabei, die 6 Monate voll gestillt hat und dann haben wir die beiden Mädels mal ein wenig aufgeklärt. Als ich sagte, dass ich meinen Sohn 14 Monate immer noch stille und gerade voll und es funktioniert ohne jemals abgepumpt zu haben oder gar zugefüttert zu haben, sahen die mich an, als ob ich vom anderen Stern sei. "Aber nach 6 Monaten ist die Milch doch giftig, das sagen meine Verwandten immer zu mir, und die abgestillte Brust darf ich nicht mehr geben, weil die Milch doch schlecht geworden ist". Glaubt ihr, sie schaute mich an, als ich sagte, die Milch wird immer frisch beim Stillen produziert und die Brust wird nie "leer". "Echt, ich dachte, nach 10 Minuten ist sie leer, dann nehme ich meine Kleine immer ab und geb ihr dann die Flasche". Nachdem es meinem Sohn wieder besser geht, konnte ich mir gerade wieder dieses Gespräch durch den Kopf gehen lassen und bin immer noch entsetzt. Dabei ist die Kinderärztin fürs Stillen und hat mir gestern auch bestätigt, dass es das beste ist bei Magen-Darm-Infekt, auch wenn es für mich sehr belastend ist. Vielleicht sollte die La-Leche-Liga Handzettel in Kinderarztpraxen auslegen, das einzige, was dort ausliegt, sind Proben von Milupa Säuglingsmilch.

Mitglied inaktiv - 17.03.2010, 14:34



Antwort auf diesen Beitrag

Hallo Deanna, das ist eine super Idee! Frag die Praxis ob du die Zettel auslegen kannst. Keine Ahnung ob LLL das will, vielleicht musst du vorher dort fragen, keine Ahnung ob du Mitglied bist. Aber schon ein einziger Besuch bei so einer Gruppe vor der Geburt eines Babies kann einen Riesen Unterschied im Stillerfolg machen. Wow, die Mythen da draussen sind der Wahnsinn. Giftig! Und Biggi in der Stillberatung zitiert immer die Arzneimittelverordnungen rauf und runter die genau sagen, dass die meisten Antibiotika stillvertraeglich sind so wie die meisten Cortisonpraeperate und das letztlich nur Chemo und Strahlentherapie dem Stillen im Wege stehen... Giftig! Ich werd heute gleich mal schauen, was genau bei meiner Hebamme aushaengt und im Zweifel aktiv werden! Alles Liebe, S

Mitglied inaktiv - 17.03.2010, 14:38



Antwort auf diesen Beitrag

ich habe so eine debatte mit meiner schwägerin durch. sie meinte nach 6 monaten muss ich abstillen da nur noch giftstoffe drin sind und mein kind dann dumm davon wird. ich hab mich dann nur umgedreht und ihr gesagt das mein sohn entscheiden soll wann er abstillt und er dann eben dumm durch leben gehen muss weil ich ihn länger als ein halbes jahr gestillt hab. Eigentlich ist es traurig wie unwissend die Menschen sind. Darf ich dich mal was anderes fragen? Dein Sohn hat doch bestimmt schon zähnchen, wie machst du das mit dem stillen? Ich war gestern kurz davor tagsüber abzustillen, aber gegen 20 uhr musste ich meinen sohn anlegen weil ich sonst geplatzt wäre. Wie bringe ich ihm bei das er mich nicht mehr beißt? Du kannst dir ja mal meinen Beitrag weiter unten durchlesen. Ich hab auch schon alles versucht, Problem ist nur das er im schlaf beißt und nicht mehr losläßt. Schimpfen oder ihm es erklären bringt nix da er NUR im schlaf trinkt und es so nicht mitbekommt. vielleicht weiß auch noch jemand anderes rat. Biggi hab ich auch schon gefragt aber sie hat mir nur das geschrieben was ich schon versucht hab und es nicht funktioniert hat. LG mauschel

Mitglied inaktiv - 17.03.2010, 14:53



Antwort auf diesen Beitrag

Hi mauschel, also, meine Stillkinder haben mich jeweils 1x gebissen ..... und danach nie mehr! *toitoitoi* Es war mehr so ein "Ausprobieren", wenn der Hunger schon gut gestillt war .... Was ich gemacht habe?: Laut und deutlich AUA und NEIN gesagt - und das Kind sofort von der Brust weg -- die haben sich erschrocken, ich habe dann nochmal erklärt, dass das weh tat und sie nicht beißen sollen ... und wie gesagt -- danach kam nie mehr was (wobei meine Kleinste noch stillt .. mal sehen....). LG

Mitglied inaktiv - 17.03.2010, 20:04



Antwort auf diesen Beitrag

laut "nein" sagen und von der Brust nehmen. Dann gibt es ein paar Tränchen, nach ein paar Minuten wieder anlegen. Solange wiederholen, bis er es verstanden hat. Kann ein wenig dauern, aber ist in der Regel erfolgreich. Ich werde schon lange nicht mehr gebissen.

Mitglied inaktiv - 18.03.2010, 15:15



Antwort auf diesen Beitrag

problem ist das mein schnullipups schläft. Wir hatten das ja schon mal und da bin ich und er so erschrocken das er gar nicht mehr ran wollte. Nun ist es seit knapp 2 monaten so das er sich in mein arm legt einschläft und dann erst trinkt. Aber ich habe seit heute eine neue methode ihn loszubekommen. Sobald er seinen nucki merkt läßt er los und steckt sich den im schlaf in den mund. So funktioniert es auch und ich kann diese blöde flasche wieder weglassen. trotzdem danke für deine antwort lg mauschel

Mitglied inaktiv - 18.03.2010, 15:33



Antwort auf diesen Beitrag

das zeigt wie wenig kinderärzte über stillen wissen und wie veraltet teilweise die kentnnise sind. die schwester sollen die mütter doch fragen was die babies bekommen und wenn sie so ein quatsch erzählen sollten sie aufgekärt werden. wieso passiert das nicht? ich bin idR auch die einzige die in der praxis stillt- und als ich schwanger gestillt habe könnt ihr euch gar nicht vorstellen wie ich angeguckt wurde. und der hammer war meine FÄ (kollegin von mir!) meinte, nach dem 6ten monat ändert sich ja die kompisition der milch und man soll nicht mehr stillen. ich dachte ich spinne und kam mir total komisch vor ihr zu erklären was wir beide von der uni wissen sollten... ein zettel von LLL wäre super! aber ob diese mamis so was lesen möchten? viele wollen nicht und suchen ausreden LG ana

Mitglied inaktiv - 17.03.2010, 16:30



Antwort auf diesen Beitrag

Ich glaub nicht, dass die ausreden suchen. Ich glaube, dass die meisten Muetter stillen wollen aber mit so viel Fehlinfo ist es eben schwierig es zu lernen. vor allem weil der Glaube weitverbreitet ist, eine Mutter wuesste "instinktiv" was zu tun ist. So als ob irgendwer instinktive gehen, reden, oder schwimmen koennte, auch wenn wir natuerlich darauf programmiert sind, diese Dinge zu tun! Ein Faltblatt und eine Kontaktnummer koennen nie Schaden, und wenn es nur einer einzigen Stillmama was bringt! LG, S

Mitglied inaktiv - 17.03.2010, 17:52



Antwort auf diesen Beitrag

Das hab ich ja noch nie gehört, dass die Milch nach 6 Monaten schlecht wird.... Ich habe mir immer nur anhören dürfen, dass mein Kind doch nicht satt wird, wenn ich es länger als 6 Monate stille :-)

Mitglied inaktiv - 17.03.2010, 18:02



Antwort auf diesen Beitrag

ich bin der meinung die mütter wüssten instinktiv was zu tun ist, wenn sie ihrem instinkt vertrauen würden. leider ist es aber in der heutigen gesellschaft so, dass sie sich viel sagen lassen und dadurch verunsichern lassen. iallerdings bin ich voll deiner meinung, dass ein kontaktblatt absolut super wäre, auch wenn es nur 1 mutter/jahr ist, das dies in anspruch nimmt. LG ana

Mitglied inaktiv - 18.03.2010, 09:17



Antwort auf diesen Beitrag

Es geht ja schon im KH los. Mein Großer wollte stündlich an die Brust damals, meine Brustwarzen waren dann auch schon leicht geschwollen. O-Ton Krankenschwester: Naja, wenn er so oft ranwill, sollte man darüber nachdenken zuzufüttern. Dann haben sie halt zu wenig Milch. Hallo, gehts noch? Da war mein Großer gerade mal 15 Stunden alt! Da muß sich das ganze ja erstmal einpendeln. Zu einem Schnuller hat sie auch geraden, aber den wollte ich auch nicht geben - Saugverwirrung.... Ende vom Lied: Er wurde 18 Monate gestillt....

Mitglied inaktiv - 18.03.2010, 10:00



Antwort auf diesen Beitrag

ich kenne es schlimmer. war eine freundin besuchen, die entbunden hatte. ich dachte sie hatte eine normale geburt, sie war aber noch in aufwachraum da KS. da ich selber in der klinik arbeite durfte ich mir das baby angucken. 2 st auf der welt, schläft und milch kommt aus dem mund raus. ich: wieso spuckt sie milch??? die mama ist doch noch nicht da. kinderschwester (rot): na ja, die kleine hat den papa gesehen und hat sich so aufgeregt dass ich ihr wasser angeboten habe (???) ich: und wieso spuckt sie milch? na ja es war doch milch, aber es muss so sein bla bla bla. ich habe lange mit ihr diskutiert denn ist ein großes problem, stillbewusste frauen kommen dann nicht zu uns wegen so einem sch... und dann noch sagen dass die kleine aufgeregt war!!! so ein quatsch und ein kind mit 3.5 startgewicht braucht doch keine flasche. habe selbstverständlich bei der mama gepetzt und sie war sehr sauer und tzum glück hat alles gut geklappt aber geht es noch??? lg ana ps: meine hebamme, obwohl sie weiss dass ich sehr stillbewusst bin, meinte damals valentina (jetzt 1 jahr) soll nuckeln damit ihr kiefer kräftig wird.... sie hat den nuckel nie angeboten bekommen und ein paar monate später als ich mich über ein bisschen schlaf gefreut hätte =) wollte sie den nicht. gut so, finde ich jetzt dass ich meiner großen (fast 3) ihn nicht abgewöhnen kann.

Mitglied inaktiv - 18.03.2010, 13:54



Antwort auf diesen Beitrag

Naja, das Problem beginnt doch meist schon im KH. Da wird zugefüttert ohne zu fragen (einer Bekannten wurde die Tochter nach dem KS erst am nächsten Morgen gebracht und vorher natürlichschön mit Fläschchen gefüttert weil man ja nach einem KS nicht stillen kann!!!) und Stillfreundlichkeit sucht man meist vergeblich. Da bin ich echt froh, dass es in dem KH in dem meine Kinder geboren wurden ganz anders ist. Da tut man alles, um das Stillen zu ermöglichen. Nicht nur die Stillberaterin auch alle Schwestern auf der Entbindungsstation stehen mit Rat und Tat zur Seite. Und wenn es wirklich mal anfangs nicht iohne zufüttren geht (ging meiner Zimmergenossin so), dann nur Maltodextrin aus einer speziellen Flasche, die keine Saugverwirrung auslöst. Ein Stillcafe gibt es auch, für Mamas mit Kindern bis 6 Monate und von 6-12 Monate. Unsere KiÄ ist da recht locker. Definitiv pro Stillen eingestellt, aber sie meinte bei der Kleinen bei der U4 dann auch zu mir, ich könne schon mit Brei beginnen das sähe man jetzt allergietechnisch nicht mehr so eng, aber ich müsse natürlich nicht. Schade, dass es nicht überallso ist! LG platschi

Mitglied inaktiv - 19.03.2010, 11:08