nochmals ich....
Was bedeuted Saugverwirrung eigentlich genau? Kann es sein dass mein Sohn das hat? Wir geben ihm (6 wochen jung) ab und zu einen Schnuller am abend zum einschlafen oder wenn er weint und sich sehr aufregt, das hilft ihm wieder runter zu kommen. Auch hat er zweimal bisher abgepumpte mumi mit nem Flässchen bekommen weil ich weg mußte und mein mann mit ihm alleine war.
Er macht beim anlegen nun oft den Mund nicht mehr richtig au um richtig anzudocken.... meine brustwarzen werden beidsets schon leicht wund und gereizt da er ja zudem auch so oft an die Brust möchte zus Zeit (was ich ja aber nicht schlimm finde)
was kann ich machen daß er wieder wie zuvor besser aufmacht und andockt ??
Mitglied inaktiv - 14.10.2009, 09:04
Antwort auf:
saugverwirrung?
Liebe streunerin,
um deine Frage zu beantworten zitiere ich dir aus dem "Handbuch für die Stillberatung" von La Leche Liga:
"Viele Stillexperten haben beobachtet, dass ein
Neugeborenes auf den Wechsel zwischen Brust und Flasche während der
ersten Lebenswochen mit Verwirrung reagieren kann (Neifert, 1995). Diese
Verwirrung kann dadurch verursacht werden, dass das Baby seine Zunge, seinen Kiefer und seinen Mund beim Stillen anders bewegt als beim Saugen an einer Flasche, einem Beruhigungssauger (Schnuller) und den meisten Formen der Stillhütchen (Newman, 1990). In einer Studie zeigte sich, dass 30 % der Mütter, deren Babys im Krankenhaus Flaschen erhalten hatten, von ernsthaften Stillproblemen berichteten, gegenüber 14 % der Mütter, deren Babys keine Flasche erhalten hatten (Cronenwett, 1992).
Kittie Frantz, eine frühere LLL Stillberaterin, Kinderkrankenschwester
und Ausbilderin für Stillberatungskurse an der Universität von Kalifornien,
Los Angeles, schätzt, dass künstliche Sauger während der ersten drei bis vier Wochen bei 95 % der Babys zu einer augverwirrung führen. Manche Babys reagieren nach einer Woche, während der sie mit der Flasche gefüttert wurden, mit einer Saugverwirrung, andere bereits nach ein oder zwei Flaschen - oder anderen künstlichen Saugern. Ein Baby, das in den ersten drei oder vier Wochen gut an der Brust trinken gelernt hat, ist weniger anfällig für eine Saugverwirrung.
...
Dr. Ruth Lawrence warnt vor dem Gebrauch eines Beruhigungssaugers
während der ersten Lebenswochen, weil die Möglichkeit besteht, dass das
Baby auf den Sauger "geprägt" werden kann. Diese "Prägung" kann dazu
führen, dass das Baby eine Vorliebe für feste und unnatürlich geformte Sauger entwickelt. Der Begriff "Prägung" wird auch benutzt, um die Bindung zu beschreiben, die manche Tiere zu dem ersten Objekt oder Lebewesen aufbauen, das sie zu Gesicht bekommen. "Das Saugen am Daumen oder Beruhigungssauger stellt eine Ersatzhandlung dar für etwas, was normalerweise zu einer Prägung auf die mütterliche Brustwarze führt. ...
Auch wenn der Begriff ›Saugverwirrung‹ noch keinen Eingang in die medizinische Literatur gefunden hat, gibt es eindeutige psychosomatische Beweise dafür, dass die Prägung eines Menschen durch die Einführung eines Fremdobjektes während der Prägephase verändert werden kann" ."
Eine Saugverwirrung lässt sich leider nie ganz ausschließen, auch nicht bei einem älteren Stillkind und auch nicht, wenn es vorher unter Umständen monatelang gut gegangen ist. Ein Versuch wäre es daher immer wert, die künstlichen Sauger wegzulassen und stattdessen einen Becher zu verwenden.
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 14.10.2009