Frage: So viele Abnormitäten?

Sehr geehrter Professor, Aus Sorge um die Gesundheit meines Ungeborenen mit der einen zystischen Niere stöbere ich zu viel in diesem Forum hier. Dabei fand ich heraus, dass irgendwie Jeder aus der Familie eine Fehlbildung hat. Meine beiden Mädchen und mein Mann haben beidseits zwei zusammengewachene Zehengrundgelenke. Bei meinem Mann finden sich noch einige andere Normvarianten, z.B angewachsene Ohrläppchen und eine leichte Peniskrümmmung. Meine Jungs haben einmal ein minimalen Herzklappenfehler bzw. einen operierten Leistenhoden. Das sind die sichtbaren Auffälligkeiten, bei genauerer Untersuchung wird man wohl noch viel mehr finden. Einer der Jungs hat auch Lernschwierigkeiten bei einem normalem IQ. Meine Jüngste liegt über dem IQ Durchschnitt..... Irgendwie scheint Keiner "Normal". Daher drängt sich die Frage auf, ob diese unauffälligen Fehlbildung nicht doch eher Norm sind? Hat nicht jeder Mensch irgendeinen Bauplanfehler? Bei der Sorge um mein Baby hilft mir das nicht weiter. Da bete ich darum, dass die andere Niere gesund bleibt ( kann man davon ausgehen? Bin nun 28 SSW) und sonst nichts anderes vorliegt ( nach zwei genauen US, Degum 2 und optimalen Sichtverhältnissen war alles toll). Aber es interessiert mich schon, ob man heutzutage einfach viel mehr findet, weil die Untersuchungsmethoden besser sind und igentlich fast jeder eine Auffälligkeit hat, ggf. sogar chromosomal? Das Thema ist sehr interessant, leider aber oft auch sehr traurig.

von 4run am 10.09.2014, 19:55



Antwort auf: So viele Abnormitäten?

Hallo 4run, Sie haben recht,daß es"Baufehler" bei jedem gibt,aber nicht jeder spielt für das Leben eine Rolle. Wenn die Untersuchungen bei Ihrem Kind bis auf die eine Niere unauffällig sind,wird man auch von weitgehender Gesundheit ausgehen können.Aber,wie Sie ja selber bei Ihren Kindern sehen,kann man nie absolute Gesundheit für das gesamte Leben garantieren,aber auch nicht jede Störung finden. Das ist leider so. Trotzdem muß man positiv denken und alle Probleme angehen.Dann kann man auch positiv nach vorne schauen! Alles Gute Prof.Hackelöer

von Prof. Dr. med. B.-Joachim Hackelöer am 10.09.2014