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Finanzen

Thema: Finanzen

Hallo zusammen, ich lese schon sehr lange mit, jedoch ohne aktiv zu schreiben. Jetzt erhoffe ich mir, ein paar Meinungen und Sichtweisen zu folgenden Thema: Ich bin in zweiter Ehe verheiratet. Mein Mann hat Tochter, 18 Jahre, Schülerin bei der Mutter lebend. Ich habe dualen Studenten als Sohn, 21 Jahre, finanziert sich komplett alleine. Der Tochter ist mein Mann Unterhaltspflichtig. Für unsere gemeinsamen Finanzen habe wir anhand unserer Einkommen (beide Vollzeit) eine Quotelung. Jedoch ... mein Mann zieht von seinem Nettoeinkommen KU und noch Verbindlichkeiten aus Kredit („Abfindung“ erste Ehefrau) ab - in summa 1100 Euro. Erst dann erfolgt die Quotelung. Ich bin da ehrlich gesagt nicht ganz zufrieden ... Bitte um Eure Einschätzungen. Frieback

von Frieback am 20.08.2020, 11:37



Antwort auf Beitrag von Frieback

da würde ich auch meutern.....es sei denn, er verdient soviel mehr als du....

Mitglied inaktiv - 20.08.2020, 12:38



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Nein, leider nicht ... bei meiner Wahl habe ich nicht auf die Kreditkarte geachtet! Wie kann man denn dieses laufende System ändern? Argument meines Mannes: das Geld steht ihm faktisch nicht zur Verfügung.

von Frieback am 20.08.2020, 12:46



Antwort auf Beitrag von Frieback

auf der kreditkartenabrechnung steht das ja auch nicht...aber ihr werdet euch ja ein weilchen gekannt haben, bevor man zusammen wirtschaftet. wie sieht das denn mit fiktiven zahlen genau aus? er verdient 2100€ und zieht sich 1100 ab. davon zahlt er die hälfte aufs gemeinsame konto also 500. du verdienst 2100€, zahlst auch die hälfte, das macht aber 1050. obwohl du vielleicht noch deine extensions bezahlen musst/willst. was ist denn der "bedarf", also wieviel braucht ihr um gemeinsam zu wirtschaften? ich würd ja dann auch nur 500€ reinschmeissen....

Mitglied inaktiv - 20.08.2020, 18:28



Antwort auf Beitrag von Frieback

Hat er denn nach Abzug der 1100 € dann weniger als du? Wenn ja, würde ich es keinesfalls akzeptieren, dann subventionierst du seine ex und Tochter ja quer. Wenn nicht subventioniert er dich ja trotzdem noch, nur weniger, und ich finde du kannst dann nicht meckern weil du ja genau wie die anderen beiden subventioniert wirst. Bräuchte er ja überhaupt nicht machen.

von lilly1211 am 20.08.2020, 15:53



Antwort auf Beitrag von lilly1211

Nein, faktisch hat er dann immer noch nicht mehr und in der Quotelung zahlt er etwas mehr als ich. Danke für Eure Einschätzung.

von Frieback am 20.08.2020, 21:36



Antwort auf Beitrag von Frieback

Wenn er eh schon mehr zahlt als du was willst du denn dann? Er müsste wenn er nicht will ja nur hälftig kosten tragen. Vielleicht könnt ihr euch einigen dass die Tochter abgezogen wird von seinem Einkommen, aber die ex nicht?

von lilly1211 am 20.08.2020, 22:09



Antwort auf Beitrag von lilly1211

Vollkommen richtig; was will ich? Der subventionierte Gedanke gefällt mir; damit kann ich gut etwas anfangen. Wahrscheinlich nervt es mich einfach aus emotionaler Sicht, die „Vergangenheit“ mitzufinanzieren - auch wenn bei Abzug dieses Postens mein Mann in der Quotelung bei über 50 Prozent liegt.

von Frieback am 21.08.2020, 08:40



Antwort auf Beitrag von Frieback

Ja aber dann subventionierst doch nicht du seine Vergangenheit sondern er deine Gegenwart? Du, der kann auch gar keine Quote wollen und dir sagen jeder zahlt die Hälfte! Warum denkst du Anspruch auf sein Geld zu haben?

von lilly1211 am 21.08.2020, 08:52



Antwort auf Beitrag von lilly1211

Ich denke auch, dass wenn er doch ohnehin mehr zahlt als du es eigentlich keinen Grund gibt sich aufzuregen. Du musst auch akzeptieren, dass er eine Vergangenheit mitbringt, die eben auch weiter finanzielle Einschränkungen für ihn mitbringt. Ist so und bleibt erstmals so... aber er könnte auch sagen ihr macht Halbe Halbe bei den Kosten und fertig. Stattdessen scheint er doch gut zu dir zu stehen und zu sagen ihm steht mehr Geld zur Verfügung, deshalb übernimmt er auch mehr.

von SunnyNanni am 22.08.2020, 20:16



Antwort auf Beitrag von Frieback

So rein theoretisch würde ich in dem Fall seiner finanziellen Verpflichtungen an die ex und Kind eine Summe vereinbaren, die ihr beide je einzahlt, um euer gemeinsames leben im Alltag( miete, Lebensmittel, Strom, ect ) zu finanzieren. Was jeder über hat,ist dann eben für den Eigenbedarf. Wäre mir auch angenehm,da ich oft Wünsche habe, die Männer nicht verstehen( Sitzschuhe zum beispiel, die nur die Funktion haben gut auszusehen aber teuer sind;)) Da will ich keinen fragen oder mich rechtfertigen müssen

Mitglied inaktiv - 20.08.2020, 22:24



Antwort auf Beitrag von Frieback

Was ist eine Quotelung? Gibt es das offiziell in der Ehe? Ich kenne es bisher nur aus anderen Bereichen. Verteilt ihr nach Verursacher und Verbraucher Prinzip? Oder gibt es Vereinbarung, einer führt den Haushalt zu 80% zahlt dafür Betrag x weniger in die Haushaltskasse? Oder gibt es andere Verrechnungen wie einem gehört dass Wohnobjekt, Auto oä? Habt ihr einen Ehevertrag? Auf den ersten Blick würde ich die aktuellen Kosten fair verteilen und den Rest kann jeder für sich ausgeben, oder sparen. Eine zweite Ehe ist sicher finanziell anders als eine erste, es gibt nunmal ein Leben davor. Und es gibt mehrere Sichtweisen, die Ex sagt vielleicht,„ ich hab so viel Geld und Zeit In das Haus gesteckt, aufMeine Karriere verzichtet das Kind groß gezogen und kann mir jetzt nur noch eine sehr kleine Wohnung leisten und die Neue wohnt jetzt in dem Luxus Haus, was sie sich von ihrem Gehalt gar nicht leisten könnte „ Oder Du wohnst ev in einem Haus was du vielleicht gar nicht möchtest und da du es dir nicht leisten könntest zahlst du auch viel weniger dafür. Dies nur mal als Beispiel. Insofern finde ich es korrekt, dass er von seinem Einkommen erst mal seine Zahlungen abzieht und danach könnt ihr schauen wie ihr eure Kosten verteilen könnt, da muss dann verhandelt werden, wer will was wer kann was und vielleicht muss ein kleineres Auto her oder einer legt jetzt für Zeit x von seinem Ersparten etwas dazu, weil zum Beispiel der Unterhalt in 7 Jahren wegfällt. Oder einer kann jetzt mehr sparen und kann seinem Kind mehr vererben oder mal ein Auto schenken ohne dass es das Geld des anderen ist.

von Neuanfang20 am 21.08.2020, 16:15



Antwort auf Beitrag von Neuanfang20

Vielen Dank für Deinen Beitrag. Wir quoteln anhand unserer Einkommen zu unseren Gesamtausgaben (Miete, Versicherungen, GEZ, Zeitungsabo, Fitnessstudio, Tanzschule und Einkauf) . Dafür haben wir ein gemeinsames Konto. Unsere Gehälter gehen auf jeweils eigene Konten, davon dann Summe x auf das gemeinsame Konto. Es ist sicherlich fair, dass ist mir durch Eure Beiträge klar geworden. Ich hadere halt immer ein wenig über die Summe in Höhe von 1100 Euro, wäre diese nicht - okay, sie fällt sicherlich in Zukunft mal weg, dann verschieben sich wieder die Anteile - würde ich halt im Verhältnis weniger zahlen. Liebe Grüße Frieback

von Frieback am 21.08.2020, 16:46



Antwort auf Beitrag von Frieback

Wuahhhhh, bei so einer Haarspalterei rollen sich meine Zehennägel... Quotelung... Seufz... Wir haben nach der Hochzeit ein gemeinsames Konto eröffnet und ich sollte meines beibehalten. Irgendwie sind wir damit überhaupt nicht zurecht gekommen. Wir haben dann das Gemeinschaftskonto wieder aufgelöst und mein Mann hat sein eigenes Konto bei der Bank eröffnet, bei der ich schon jahrzehntelang Kundin bin. Mein Gehalt ging und geht auf mein Konto, sein Gehalt auf seines und wir zahlen was auch immer anfällt mal von dem einen, mal von dem anderen Konto. Ein bestimmtes Konzept haben wir dabei nicht. Allerdings verdiene ich mehr als doppelt so viel wie er und mein Geld war schon immer Familieneinkommen, da rechne ich nicht auf. Und es ist auch Jacke wie Hose, dass da jetzt halt eine Person mehr mit im Haushalt ist...

von spiky73 am 21.08.2020, 17:27



Antwort auf Beitrag von spiky73

Ach, meine Zehennägel können sich sehen lassen Das rechnet man ja nicht monatlich oder minütlich; die Rechnung nimmt man einmal vor. Ich bin sehr für eine faire Trennung der Finanzen; meine Frage zielte ja auf Gerechtigkeit ab und nicht in Frage stellen des Gesamtkonzeptes. Finde ich toll, wenn man so großzügig mit Finanzen umgehen kann - ich kann es (leider?) nicht.

von Frieback am 21.08.2020, 17:50



Antwort auf Beitrag von Frieback

Leider hast du jetzt noch nicht erklärt warum du denkst dein Mann sollte dich noch mehr subventionieren. Er subventioniert dich ja eh bereits. Finde ich nett und großzügig. Warum sollte er noch mehr dich subventionieren? Wieso denkst du Anspruch auf sein Geld zu haben? Er könnte ja auch halbe/halbe machen ohne Quote.

von lilly1211 am 21.08.2020, 18:06



Antwort auf Beitrag von Frieback

Das war ja nicht unbedingt auf dich bezogen. ;-) Ich tue mich nur generell schwer damit, wie andere hier in den Foren ihre Beziehungen leben. Da muss immer alles reglementiert sein bis ins letzte Fitzelchen. Oder, gerade Diskussion im Partnerforum, nach einer gescheiterten Beziehung will man bloß nicht mehr seine persönliche Freiheit aufgeben, Beziehung ja, aber nur mit Sicherheitsabstand... Das klingt für mich alles so nach "Wasch mich, aber mach mich nicht nass!" Mir liegt das nicht. Vielleicht liegt es daran, dass ich drei jüngere Brüder habe, da wurde halt alles geteilt ohne groß zu hinterfragen... Ich meine, solche Threads wie diesen hier nutzen wir oft als Gesprächsgrundlage, um auch unsere Beziehung immer wieder zu hinterfragen. Und wir sind der Überzeugung, dass wir das ganz gut hinbekommen... :-)

von spiky73 am 21.08.2020, 19:47



Antwort auf Beitrag von spiky73

Gebrannte kinder scheuen das feuer. ICH teile mein hart erarbeitetes geld nur noch mit meinen kindern. Liebe vergeht-taler besteht. Dafür sitze ich halt dann alleine in meinem schaukelstuhl und stricke. Das ist das grandiose am leben, man hat die wahl!

Mitglied inaktiv - 21.08.2020, 20:22



Antwort auf Beitrag von lilly1211

Unterschiedliche Einkommen sollte man für mein Verständnis schon entsprechend gewichten . 50/50 würde sich nach meinem Rechtsverständnis nicht vertragen. Aber Du hast recht; im Grunde würde ich gerne mehr von meinem Einkommen behalten - da bin ich offenbar schon auch knauserig. Finde aber alle Denkanstöße gut und diese helfen mir schon, meine nicht nur am Taschenrechner, sondern vor allem meine mit dem Thema emotional behaftete Balance zu finden.

von Frieback am 22.08.2020, 01:17



Antwort auf Beitrag von spiky73

Noch mal Haarspalterei: Das Modell, das du beschreibst, ist für deinen Mann ungerecht. Denn wenn du mehr als doppelt so viel verdienst wie er und ihr getrennte Konten habt bei dem üblichen Modell der Zugewinngemeinschaft habt, dann hast du de facto auch mehr als doppelt so viel Geld zur Verfügung wie dein Mann. Und es ist dein Geld, weil die Zugwinngemeinschaft eine Form der Gütertrennung ist. Wenn sich das "automatisch" so ausgleicht, dass du auch doppelt so viele Kosten trägst wie dein Mann, dann gleicht es sich aus. Es ist aber immer noch ein finanzielles Kräfteungleichgewicht. Wenn du z. B. beschließen solltest, ein Auto finanzieren zu wollen, wäre das mit deinem Einkommen und deinen Rücklagen (?) vermutlich problemlos möglich. Dein Mann müsste dich vermutlich fragen, ob du dich beteiligst. Hier habt im Prinzip die umgekehrte Konstellation, wie sie in vielen Ehen herrscht, und wahrscheinlich auch entsprechend verteilte Steuerklassen. Es geht mich nichts an, wie ihr das regelt, und dein Mann ist selber groß. Ich wollte dir nur die Rechtslage aufdröseln. Dein Mann bekäme nur bei einer Scheidung einen finanziell gerechten Ausgleich des bis dahin erwirtschafteten Zugewinns.

Mitglied inaktiv - 24.08.2020, 09:23



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Lach, du kriegst die Tage noch eine PN von mir... Aber ich finde es jetzt nicht wirklich "ungerecht" für ihn, so wie wir es handhaben. Immerhin haben wir rund anderthalb Jahre nur von einem (meinem) Einkommen gelebt. Die Kosten für Wohnung inklusive Nebenkosten, Telefon/Handygebühren, Versicherungen inklusive Kfz-Versicherungen etc gehen von meinem Konto ab. Lebensmittel zahle ebenfalls überwiegend ich. Er hat die letzten drei Monate ein paar größere Rechnungen von seinem Konto bezahlt, rund 600€ im Monat, dazu noch seine Spritkosten in Höhe von ca 100 Euro. Der Rest stand ihm zur Verfügung. Das ist kein schlechter Schnitt - so viel "Taschengeld" habe ich nicht. Aber ich war jetzt auch mal ein wenig selbstsüchtig und habe mir auf xbay zwei Poster/Drucke für zusammen 40€ gegönnt. Ab und zu darf ich das. Er leistet sich dafür ein iPhone und die dazu passende Uhr.

von spiky73 am 25.08.2020, 01:17



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Interessant; wir sind beide in Steuerklasse IV. Er Jurist, ich in leitender Funktion im Key Account. Beide mit Dienstwagen Mir ging es in erster Linie um das „bereinigte Nettoeinkommen“ sowie damit einhergehender Berechnung und nicht unbedingt um die rechtliche Einordnung. Danke für Deine gedankliche Auseinandersetzung.

von Frieback am 25.08.2020, 10:37



Antwort auf Beitrag von Frieback

Ich hatte mich nur konkret darauf bezogen, dass spiky73 meinte, man müsse da doch "gar nicht groß herumrechnen". Wie man das als Paar handhabt, ist sowieso noch mal eine ganz andere Geschichte, wie man auch an ihr sieht. In eurem Fall ist es m. E. so, wie ein paar andere schon schrieben: Er ist eben ein "gebrauchter" Mann und hat dadurch finanzielle Altlasten, damit müssen viele Zweitfrauen leben. Das kann einen wurmen, aber gerade der Unterhalt für ein Kind ist eine Leistung, die der Gesetzgeber vor alles andere stellt. Und wenn er noch einen Betrag an seine Ex zahlt, dann gibt es da wohl auch in der Vergangenheit liegende gemeinsame Verpflichtungen.

Mitglied inaktiv - 26.08.2020, 08:07



Antwort auf Beitrag von Frieback

Ich kann da nichts ungerechtes feststellen. Das ist schön, dass dein Sohn schon auf eigenen Füßen steht und du dein Geld wieder für dich hast. Du kannst es jetzt teilen mit wem du willst. Dein Mann muss ja Unterhalt zahlen für Tochter und Ex-Frau. Alles was dann noch über bleibt kann er auch teilen mit wem er mag also mit dir. LG

von Lewanna am 21.08.2020, 23:47