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Auch irgendwie komisch

Thema: Auch irgendwie komisch

Ich (40) habe vor fünf Jahren die beiden Kinder meiner Schwester zu mir genommen, als diese an Krebs gestorben ist. Ich hatte damals einen Freund, von dem ich mich aber getrennt habe, weil er mich immer nur für sich haben und die neue Situation nicht akzeptieren wollte. Dann habe ich immer nur Männer kennen gelernt, die es total abgeschreckt hat, dass ich zwei Pflegekinder habe. Anfang des Jahres habe ich aber einen sehr netten Mann kennen gelernt, der das richtig toll findet mit meinen beiden Kindern. ich fühl mich fast ein bisschen überrollt von seinem Engagement und habe fast das Gefühl, dass er lieber Zeit als Familie als mit mir alleine verbringen möchte. Die Kinder finden ihn toll, er findet sie toll. Aber mir geht das ehrlich gesagt etwas zu schnell. So ein bisschen wie: "Da bekomm ich gleich eine komplette Familie und muss sie mir nicht erst noch aufbauen." Er ist zehn Jahre älter als ich und hat keine Kinder. Ich weiß, das klingt jetzt gemein von mir. Aber meine Antennen senden Warnsignale. Oder bin ich einfach schon total ballaballa, der meint es einfach nur nett und ich kann es einfach nicht glauben/akzeptieren, dass es auch solche Männer gibt? Ich glaube dennoch, ich gehe ein bisschen aufs Gaspedal und schaue erst mal vorsichtig. Meine beiden haben so einen großen Verlust in so jungen Jahren erfahren müssen, da hab ich einfach Angst, dass sie noch mal enttäuscht werden.

von CorinaM am 05.05.2020, 10:46



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egal wie und was ein mann macht , es kann nur falsch sein ;) bau dir dch keinen problemberg, wo keiner sein müßte, genieß die zeit , so wie sie ist und warte ,wie sich alles entwickelt. alles kann ,nix muss

Mitglied inaktiv - 05.05.2020, 12:25



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Also der potentiell mögliche Verlust des Neo Onkels ist nicht vergleichbar mit dem Verlust, den deine (Nichten)Kinder bereits erlebt haben. Die haben wesentlich mehr davon, wenn du glücklich bist, ob jetzt mit oder ohne "ihn". Schau´s dir einfach an......is ja auch noch sehr frisch.

von Zwergenalarm am 05.05.2020, 15:28



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Hm…. als ich meinen (jetzt) Ex kennenlernte hatte er einen 7-jährigen Sohn... und ich fand das Klasse! Ich hab mich da voll reingehängt (mit Absprache) und mich gern um den Kleinen gekümmert, in Urlaube mit eingeplant, zu meiner Familie mitgeschleppt, etc. Für mich war er einfach "da" und Teil meines Freundes. Lass ihn doch, wenn er sich da als guter Onkel einbringen und profilieren will. Ist doch schön für die Kids, man kann ja auch ganz subtil da Grenzen ziehen wenn Dir es zuviel ist. Sag ihm ruhig, dass Du auch gerne mal Zeit mit ihm alleine möchtest um Euch in Ruhe kennenzulernen. Vielleicht versucht er ja dich "über die Kinder" zu erobern und bei Dir kommt das ganz falsch an. Aber grundsätzlich finde ich das schon sehr schön so :-) LG D

von desireekk am 05.05.2020, 22:56



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...wenn er erst mal die Kinder raushalten wollen täte, würde ihm unterstellt, dass er nur dich will, und die Kinder nicht leiden kann ...wenn er sich Mühe gibt, die Kinder von Anfang an zu integrieren, wird ihm unterstellt, dass er eine auf heile Familie machen will und gar nicht wirklich Interesse an dir hat ...wenn er sich beim kleinsten Problem mit den Kindern zurück halten würde, weil er meint, dass Erziehen/Strafen/Regeln durchboxen deine Aufgabe wäre, würde ihm unterstellt, dass er sich aus allem raus halten will und ihm die Kinder egal sind ....wenn er dagegen gleich seine Verantwortung als zukünftiger "Miterzieher" wahr nehmen würde, und auch mal eigenständig "schimpfen" und auf Regeleinhaltung bestehen würde, würde ihm unterstellt, dass er übergriffig ist und "seinen Platz" in diesem Gefüge offensichtlich nicht sehen will Männer sind komplizierte Wesen und die wenigesten von ihnen haben lange genug Psychologie studiert und immer diese feine Gradwanderung zwischen "zu viel" und "zu wenig" meistern zu können Frauen sind nicht weniger kompliziert....aber sie erwarten auch noch, dass Männer auch noch emphatisch erfassen, was Frau genau erwartet...und wenn die Männer es schon nicht können und Frau ihnen dann sagt, was sie von ihm erwartet, soll er -bitteschön- doch zumindest auf Anhieb den richtigen Grauton (Schwarz ist zu sehr das eine Extrem, Weis zu sehr das andere....) erwischen

von Limayaya am 06.05.2020, 12:37



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Ich finde die Formulierung, dass du Warnsignale wahrnimmst, sehr wichtig und würde das keinesfalls übergehen. Bauchgefühle trügen selten. Ob es "nur" das ist, dass die Kinder nochmal einen Verlust erleiden könnten? Oder ist es eine Eifersucht? Oder sogar Schlimmeres? Jedenfalls, ich an deiner Stelle würde versuchen für mich selber genau zu spüren, was dich stört. Wenn du das weißt, kannst du besser damit umgehen und es einordnen.

von Sternspinne am 06.05.2020, 16:34



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...auch ich finde, dass hier bei Dir etwas mitschwingt, was ich nicht überhören würde. Du findest die Sitution „komisch“ und hörst „Warnsignale“. Wir sollten unsere Intuition niemals überhören und uns etwas einreden („Das ist doch alles eigentlich toll!“), wenn wir das gar nicht fühlen. Ein seltsames Gefühl wegzudrücken, ist immer falsch. Auffallendes und zu schnelles Interesse an den Kindern einer Frau kann in manchen Fällen ja auch anders motiviert sein. Auch wenn ich natürlich hoffe, dass das nicht stimmt, sondern Dein Freund andere Beweggründe hat. Ich würde jedenfalls den „Inner Guard“ (den inneren Wächter also, die innere Stimme) einfach wach und aufmerksam sein lassen und das Ganze gut anschauen. LG

von Banu28 am 07.05.2020, 08:01



Antwort auf Beitrag von Banu28

... weil der Bauch meistens klüger ist als der Kopf. Ich hatte schon etliche Situationen in meinem Leben, in denen ich mir selbst "gut zugeredet" habe, weil es für mein komisches Bauchgefühl keine rationale Erklärung gab. Im Nachhinein hat sich immer herausgestellt, dass der Bauch von Anfang an richtig lag. Hör auf dich selbst. Genieß die schönen Seiten, aber bleib wachsam, vor allem für das, was dir deine nicht-rationale Wahrhehmung sagt.

Mitglied inaktiv - 07.05.2020, 17:25



Antwort auf Beitrag von Banu28

Ich bin bei Banu und hatte den gleichen Gedankengang. Mich hat die Aussage stutzig gemacht, dass er eher lieber mit euch als Familie zusammen ist, aus mit dir allein. Sollte das nicht gerade in der Anfangszeit anders sein? Vermutlich habe ich zu viele schlechte Filme gesehen, sorry, aber hör auf dein Bauchgefühl.

von miaandme am 12.05.2020, 22:59



Antwort auf Beitrag von CorinaM

Bin bei meinen Vorschreiberinnen. "Antennen, die Warnsignale" senden sollte frau nicht übergehen. Zur Not hau die Bremse rein und sag es wie es ist: Es geht Dir alles zu schnell. (wie überhaupt in Corona-Zeiten? Hier (Bayern) wäre der Mann schon seit 20.3. nicht mehr bei Euch gewesen) Für mich liest sich das auch "zu schnell". Ich würde auch die Kinder schützen wollen. Wenn er ehrliches Interesse an DIR hat, wird er sich zurücknehmen. Ein Mann in dem Alter sollte auch Verständnis für Deine Gefühle haben. Folge Deinem Bauchgefühl

von Bookworm am 08.05.2020, 07:13



Antwort auf Beitrag von CorinaM

Wie oben schon eine Vorschreiberin so treffend formulierte, die armen Männer können es nie wirklich richtig machen. Aber für mich beschreibst du nichts, was mich stutzig werden lässt, im Sinne von: der pöse Mann will sich an die Kinder ran machen, und weswegen man da jetzt unbedingt Alarm schlagen müsste. Aber für mich liest es sich so, als sei dieser Mann nicht derjenige, mit dem DU eine feste, dauerhafte Beziehung eingehen möchtest. Du schreibst, ihr habt euch "Anfang des Jahres" kennengelernt. Der Jahresanfang liegt für mich schon über fünf Monate zurück. Soll heißen, dir geht alles nach fast einem halben Jahr immer noch zu schnell und du eierst noch herum? Ich meine, es kann ja nicht jeder so ein Blitztempo an den Tag legen wie mein Mann und ich, lach. Aber ich war auch sehr lange alleinerziehend. Und diese Zeit hat mich gelehrt, dass es mit einem Mann, mit dem die Beziehung nach 4, 5 Monaten nicht einigermaßen gefestigt war und zumindest in Richtung gemeinsame Zukunft ging, auch nichts mehr wurde. Unabhängig von meinem "Anhang". Ich kann dir daher nur raten, auf DEIN Herz und DEINEN Bauch zu hören. Unabhängig von den Kindern. Denn wenn es für dich selbst stimmt, es sich richtig anfühlt, dann klappt es auch mit den Kindern. Dann gibt es da auch kein zu viel und kein zu wenig, kein zu schnell und kein zu langsam...

von spiky73 am 13.05.2020, 08:56