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tierische Angst vor Ärzten und Spritzen

Thema: tierische Angst vor Ärzten und Spritzen

Hallo. Unser Sohn 6,5 Jahre musste gleich nach der Geburt auf Intensiv, weil er einen Infekt hatte. Dort mussten die Ärzte teils sehr häufig und lange probieren und stechen, um Zugang legen zu können. Leider verfolgt ihn dieses Trauma noch immer... Nun haben wir Donnerstag die Auffrischungsimpfung... Bislang weiß er nicht, dass er den Termin hat. Wenn wir es sagen, wird er Aufstand machen und hysterisch werden. So ist es auch, wenn wir zum Zahnarzt gehen. Er sollte die Zähne versiegeln lassen, keine Chance! Soll ich einfach losfahren mit ihm ohne was zu sagen? Auch blöd, oder? Was soll ich nur tun??? Viele grüsse

von schnecke1 am 09.04.2013, 08:38



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Mmh..also einfach losfahren wäre unfair und irgendwie auch ein Vertrauensbruch. Zum einen verschiebst Du den "Aufstand" nur und zum anderen fühlt sich der Kleine bestimmt auch verar.... nach dem Motto "Mami Du hast das doch gewusst"... Kannst Du ihm eine Belohnung in Aussicht stellen?? Meiner ist 7 und geht tierisch gerne ins Schwimmbad. Hat auch Angst vor Spritzen, ist aber sehr tapfer, wenn er weiß, dass wir ihm zeitnah einen großen Wunsch erfüllen. Die Belohnung darf bestimmt auch unverhältnismäßig groß sein Eisbecher, Playmobil etc.... liebe Grüße

von nutellajunkie am 09.04.2013, 08:59



Antwort auf Beitrag von nutellajunkie

Nein, leider ziehen Belohnungen nicht... Er weiß, wenn er sich die Zähne versiegeln lässt, darf er sich was aussuchen lego oder was auch immer. Ist ihm egal... Wenn wir zum Zahnarzt mussten, hat er sich immer im Bad eingeschlossen... Aber wir können von aussen auf machen. Es bringt alles nix... Danke trotzdem...

von schnecke1 am 09.04.2013, 09:07



Antwort auf Beitrag von schnecke1

Hallo, ich würde ihm auf jeden Fall schon zu Haus sagen, wo es hingeht, sonst verlegst du das Drama auf den Warteraum- dann möchte ich nicht mit dir tauschen. Unser Sohn (12,5 Jahre) musste jetzt 65x jede Woche eine Dosis Testosteron gespritz bekommen und war auch nieeee ein Spritzenfreund. Nach der Ersten habe ich mich gefragt, wie ich mit den Geschimpfe und Geheule das 1,5 Jahre aushalten soll. Aber dann kam meine Hilfe. Eine Freundin von mir, die Brustkrebs hatte und dann mal ein 4-Augengespräch-ohne das ich es wusste- geführt hat. So von "Betroffenem" zu "Betroffenem"- denn Mama, die einen nur zur "Schlachtbank" führt, hat ja keine Ahnung von Schmerzen.... Die hat ihm erklärt, dass sie auch doofe Sachen durchmachen musste, die sie schrecklich fand. Aber sie wusste, dass ihr das hilft und deshalb hat sie es ertragen... Seit dem gab es kein Gejammer mehr und er hat nie zugegeben, dass dieses Gespräch stattgefunden hat.... Vielleicht habt ihr ja auch einen "Betroffenen", der euer Kind besser "verstehen" kann..?? Karen

von Marfanmama am 09.04.2013, 09:22



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Besorg dir in der Apotheke emla Salbe, die anästhesiert lokal gut ( vorher fragen wo geimpft wird ), wichtig : schon ne gute Stunde voher recht dick auftragen und gut abkleben, daß sie einziehen kann. Erkläre ihm, daß die Haut dann schläft und er den Pieks nicht so spürt wie er das kennt. Lass es ihn davor selbst kurz testen, er wird merken, daß die Haut taub ist, wenn er darüber kratzt. Es ist wichtig, daß er mal wieder nicht so schlimme bis positive Erfahrungen macht, die Atmosphäre sollte sehr locker sein, nicht wieder festhalten und mit Geschrei (!), wenn er schon so traumatisiert ist muss man das unbedingt unterbrechen, sonst verselbständigen sich die Emotionen ( Scham, Erdniedrigung ) und es geht um viel mehr Angst als nur um den Pieks an sich. Frag ihn, was es ihm erleichtern würde vielleicht hat er selbst noch Ideen ( Musik dabei hören, die Arzthelferin impft statt des Arztes, der Arzt soll seinen Kittel ausziehen, was auch immer, frag erstmal ihn !) Also bloss nicht ohne Vorankündigung sondern sorgsam vorbereiten. Und gib ihm nie das Gefühl er stelle sich an, er darf Angst haben, aber alle haben ihn lieb und wollen ihm helfen !

von cosma am 09.04.2013, 10:12



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Danke für die Tipps. Werd mal nach der salbe fragen. Erinnerst du dich übrigens vor einiger Zeit hab ich im aktuell gefragt wegen Krankheit von meinem Mann, müde, schlapp, Fieber, schüttelfrost, schweissausbrüche, schlechte leberwerte, Höhe leukos. Naja, er war dann noch zur sono, vergrößerte milz und Leber. Erneut blutabnahme ergab CMV. Allmählich wird es besser. Viele grüsse

von schnecke1 am 09.04.2013, 11:42



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Danke für die Tipps. Werd mal nach der salbe fragen. Erinnerst du dich übrigens vor einiger Zeit hab ich im aktuell gefragt wegen Krankheit von meinem Mann, müde, schlapp, Fieber, schüttelfrost, schweissausbrüche, schlechte leberwerte, Höhe leukos. Naja, er war dann noch zur sono, vergrößerte milz und Leber. Erneut blutabnahme ergab CMV. Allmählich wird es besser. Viele grüsse

von schnecke1 am 09.04.2013, 11:42



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Hast du es für dich aufgearbeitet? Wenn nicht, würde ich das mal tun. Zum Kind: Bei Zahnärzten gibt es Spezialisten für kindliche Ängste, so eien würde ich aufsuchen. Auch eine "Therapie" kann helfen (unsere Tochter hat eine Vorgeschichte wie dein SOhn und entwickelte mit 8 Jahren seltsamerweise so eine Angst - sie bekam von meiner Kollegin, die Hypnotherapie macht, einige Sitzungen und ein "Angstfresserchen"). Oder ein Arzt, den man auch sonstwie kennt (unser Hausarzt ist ein guter Freund, der darf bei den Kindern viel, der ZA, zu dem wir dann gewechselt sind, war mit Herrn Fredda in der Schule, schwupp ging der Mund wieder auf, sonst wäre noch der Vater einer Schulfreundin meiner Tochter im Gespräch gewesen). Niemals mit dem Kind wohin fahren, ohne dass es weiß, was los ist - das finde ich ganz schlimm (und ruckzuck hast du keine Spritzen- sondern eine Autophobie gezüchtet).

Mitglied inaktiv - 09.04.2013, 10:02



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Ja, ich hab das Thema aufgearbeitet und bin damit durch. Vermittelt ihm auch keine Ängste oder sorgen. Sondern Versuch ihn immer zu bestärken. Wir sind bis heute in Behandlung bei einer Heilpraktikerin. Es gibt da noch mehr Baustellen als nur das arztproblem. Denke wir sind auf einem guten weg. Hatte auch überlegt, ob ich mich vielleicht erst impfen lassen kann bei der . Weiß nicht, ob ich was brauch, aber das lässt sich leicht nachsehen. Vielleicht würde er dann die Angst verlieren. Viele grüsse

von schnecke1 am 09.04.2013, 11:37



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Hat sich denn mal ein Arzt richtig Zeit für ihn genommen? Erst ein Kuscheltier behandelt oder so? Mein Sohn hatte doll Angst vor Ärzten und letztlich schaffte unser HNO Arzt es, das er nun keine Angst mehr hat. Impfung war auch ganz schlimm für ihn, aber das ist ja zum Glück nicht sooo oft.

von Princess01 am 09.04.2013, 10:32



Antwort auf Beitrag von schnecke1

Wir mussten den Zahnarzt wechseln, unser Familienzahnarzt hat mir eine tolle Kinderzahnärztin empfohlen. Da ist schon die Atmosphäre ganz anders, das Behandlungszimmer toll kindgerecht dekoriert und der absolute Knaller für meinen Sohn ( damals 7): Fernseher an der Decke mit Kinderfilmen... Das Versiegeln der Backenzähne hat trotzdem 4 Sitzungen (in relativ kurzem Abstand) gedauert, weil die Ärztin immer ganz genau drauf geachtet hat, wie viel er schafft, und auch immer gefragt hat, ob er noch kann. Am Ende hatte er so viel Vertrauen, dass sie ihm zwei Zähne gezogen hat (der eigentliche Grund, weshalb wir da waren), ohne dass er es gemerkt hat. Das Spritzenproblem haben wir erst neuerdings, seit er am Kinn hätte genäht werden müssen und die Betäubung verweigert hat. Ich würd ihn mit sowas auch nie überraschen, sondern immer gut darauf vorbereiten, dann hat es bisher meist gut geklappt. Belohnungen würde ich nicht versprechen (was nicht heißt, dass es nicht hinterher ein schönes Eis oder eine kleine Überraschung gibt), aber vielleicht kannst du mal mit dem Arzt sprechen? Der muss sowas ja häufiger erleben und hat vielleicht einen guten Tipp oder kann sich dann besser auf deinen Sohn einstellen.

Mitglied inaktiv - 09.04.2013, 11:55



Antwort auf Beitrag von schnecke1

Emla Pflaster vor Impfungen schon ausprobiert? Unbedingt einen guten Kinderzahnarzt suchen. Zum Fissurenversiegeln gibt es Unterlagen, zum Vorbereiten des Kindes zu Hause.

von Lauch1 am 09.04.2013, 22:00



Antwort auf Beitrag von Lauch1

Wir waren von Jan bis März wöchentlich beim Zahnarzt. Die Helferin hat ihn ganz behutsam rangeführt. Sie haben Bücher angesehen, er hat die Instrumente ausprobiert, hat selber am Modell einen zahn versiegelt... Alles egal, sobald es um ihn geht, dann macht er dicht. Pflaster bzw. Salbe werd ich mir besorgen. Kenn ich so noch nicht. Danke. Vg

von schnecke1 am 09.04.2013, 22:11



Antwort auf Beitrag von schnecke1

Es gibt eigene Kinderzahnärzte, die mit Hypnose arbeiten.

von Lauch1 am 10.04.2013, 07:22



Antwort auf Beitrag von Lauch1

Stimmt, wäre auch noch ne Möglichkeit. Werd mich mal informieren.

von schnecke1 am 10.04.2013, 08:20