hallo frau höfel,
würd gern wissen wie lange das insgesammt dauert?habe mich gestern mit dem kia unterhalten weil ich ja in einem monat mit dem abstillen beginnen mochte, der meinte es dauert bis ca. 11. monat???? und wenn ich in 1-2 monaten abstillen möchte, ist das dann plötzliches abstillen?
und noch ne andere frage, wenn mein kleiner,5 monate alt jezt im moment mittagsbrei bekommt und später abendbrei welche mahlzeit muss ich dann durch pre nahrung ersetzen,ist das egal?
ein kurzer bericht wäre nett
bin total durcheinander?!
LG
Mitglied inaktiv - 13.08.2009, 13:16
Antwort auf:
wie lange dauert das abstillen, ab 6. monat?
Liebe zeinab,
wenn Sie morgen abstillen, dann müssen Sie alle Stillmahlzeiten durch Pre-Nahrung ersetzen.
Wenn Sie nach und nach abstillen, ohne Pre-Nahrung, dann dauert es in der Tat 11 Monate.
Wenn Sie jetzt mittags mit ein Paar Löffelchen Gemüse anfangen, dann müssen Sie bis zum Sattsein noch Stillen. Nach ein paar Wochen ist Ihr KInd dann eine ganze Portion mit Kartoffeln, Gemüse und Fleisch. Wenn das soweit ist, dann bekommt er zu dieser Mahlzeit nur noch Wasser.
Genauso geht es mit den anderen Mahlzeiten. Je mehr feste Nahrung (umso weniger Stillen) oder Stillen ersetzt durch Pre-Nahrung.
Hier nochmal die Beikostzeichen:
"Dein Baby ist bereit für Beikost, wenn es die folgenden Anzeichen zu erkennen gibt:
o es ist in der Lage alleine aufrecht zu sitzen,
o der Zungenstoßreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt,
o es zeigt Bereitschaft zum Kauen,
o es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken,
o es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen lässt.
In den meisten Fällen ist dies etwa mit einem halben Jahr der Fall, manche Babys (eher wenige) sind schon früher so weit, andere (eher mehr) brauchen noch etwas länger.
Muttermilch/HA-Nahrung reicht in fast allen Fällen als alleinige Nahrung für das gesamte erste halbe Jahr (und auch noch darüber hinaus). Die zu frühe Einführung der Beikost hat keine Vorteile, aber viele Nachteile. Die zu frühe Einführung der Beikost belastet das Verdauungssystem und die Nieren des Babys und fördert das Allergierisiko. Deshalb sollten die oben genannten Punkte wirklich erfüllt sein, ehe mit Beikost begonnen wird.
Die Einführung der Beikost sollte langsam erfolgen. Es ist am günstigsten mit einem Nahrungsmittel zu beginnen, zunächst nur eine geringe Menge anzubieten (jeweils nur mit ein paar Löffeln beginnen) und diese dann langsam zu steigern. Am Anfang sollte nur eine neue Nahrung, ein oder zweimal am Tag gegeben werden und etwa eine Woche gewartet werden, bevor wieder etwas Neues angeboten wird. (Also nur Karotte, nur Kartoffel, nur Banane, nur geriebener Apfel usw.).
Der Sinn dieser Vorgehensweise ist folgender: Falls sich eine allergische Reaktion zeigt, kann man auf diese Art leichter feststellen, was sie verursacht hat. Auch wenn das Risiko einer allergischen Reaktion nach dem ersten halben Jahr nicht mehr so groß ist, besteht die Möglichkeit dass eine Speise eine allergische Reaktion auslöst (Ausschlag, Durchfall, Erbrechen). Wurde immer nur ein neues Nahrungsmittel eingeführt, dann lässt sich leichter feststellen, welches Nahrungsmittel nicht vertragen wurde. Die betreffende Speise sollte dann aus dem Speiseplan gestrichen und erst zu einem späteren Zeitpunkt wieder angeboten werden. Bereits eingeführte Nahrungsmittel, die gut vertragen werden, können miteinander gemischt werden.
Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Milchnahrung betrachten.
Ohnehin sollte der Begriff BEI-Kost wörtlich verstanden werden, es ist ergänzende Kost, die die Milchnahrung nicht ersetzen, sondern ergänzen soll. Sollte die Milch durch die Beikost ersetzt werden, würde es ANSTATT-Kost heißen.
Wird in Zusammenhang mit der Beikostmahlzeit gestillt, kann das Kind außerdem einige Nährstoffe aus der Beikost besser aufnehmen und verwerten.
Im ersten Lebensjahr braucht ein Baby noch keine reichhaltige Speisekarte mit viel Abwechslung, weniger ist hier mehr, insbesondere, wenn das Kind allergiegefährdet ist.
Bis zum Alter von sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei Milchmahlzeiten." (Biggi Welter)
Sie können dann mit Pastinake oder Karotten starten - nur ein paar Löffelchen. Und nicht enttäuscht sein, wenn Ihr Kind nach ein paar gierigen Tagen nochmal die Lust verliert und den Mund zukneift. Dann bitte einfach warten, bis das Kind Ihnen das Essen mit der Hand vom Löffel/aus der Hand nimmt!
Supergute Rezepte gibt es bei Birgit Neumann hier bei RuB.
Liebe Grüße
Martina Höfel
von
Martina Höfel
am 13.08.2009