Was tun, wenn mein Baby spuckt?

Baby spuckt

© Adobe Stock, onoky

Fast alle Babys spucken hin und wieder ein wenig Milch aus. Meist nach den Mahlzeiten, etwa, wenn mit dem Bäuerchen eine kleine Milchmenge wieder kommt. 

Das ist nicht weiter schlimm. Das "Ventil", das den Magen zur Speiseröhre hin dicht halten soll, funktioniert am Anfang des Lebens einfach noch nicht so zuverlässig. Ärzte sprechen von Reflux, also Zurückfließen der Nahrung in die Speiseröhre. Auch wenn Ihr Baby im Eifer des Gefechts mal zu viel getrunken haben sollte, löst sein Körper das Problem, indem die überflüssige Menge einfach gleich wieder rauskommt.

Tipps, die Ihrem Baby helfen:

Achten Sie vorsorglich darauf, dass Sie das Milchfläschchen nicht zu stark schütteln. Sonst bilden sich viele Luftblasen, die Ihr Kleines mittrinkt. Auch die Größe des Saugerlochs sollte zur jeweiligen Nahrung passen - und die Saugergröße aufs Alter Ihres Kindes abgestimmt sein. Beim Trinken sollte der Sauger immer ganz mit Milch gefüllt sein. Bei umgedrehter Flasche darf nur ganz langsam ein Tropfen aus dem Saugerloch kommen.

Falls Ihr Baby sehr gierig und hastig trinkt, lassen Sie es möglichst auch zwischendurch mal Bäuerchen machen. Das gilt ebenso für Stillkinder. Ist Ihre Brust zu Stillbeginn so voll, dass die Milch rausspritzt, streichen Sie sie vor dem Anlegen Ihres Babys ein ganz klein wenig aus: Sonst verschluckt sich Ihr Kind leicht. Gerade hastig trinkenden Kindern kann es auch helfen, wenn Sie bei den Mahlzeiten für eine möglichst ruhige und entspannende Atmosphäre sorgen.

Halten Sie Ihr Baby beim Trinken in einer eher aufrechten Position. Sorgen Sie nach der Mahlzeit für eine ruhige Phase ohne hektische Bewegungen oder wilde Hopsereien. Vielen Babys tut es gut, wenn Sie nach dem Trinken so gelagert werden, dass ihr Oberkörper leicht erhöht ist.

Speikind - Gedeihkind, stimmt das?

Gehört Ihr Babys zu den Kindern, bei denen regelmäßig kleine Mengen Milch hoch kommen? Keine Sorge, normalerweise ist das vollkommen harmlos. Die meisten dieser Babys sind dennoch fröhlich und gut aufgelegt. Es stört sie überhaupt nicht, wenn etwas Milch wieder kommt, und sie belegen den alten Spruch, dass Spuckkinder prächtig gedeihen. Denn es sind jeweils nur teelöffelgroße Mengen, die Ihr Baby spuckt. Trotzdem sollten Sie auf alle Fälle mit Ihrer Kinderärztin/Ihrem Kinderarzt sprechen, um ernstere Ursachen auszuschließen. Vielleicht ist es sinnvoll, dass Ihr Baby eine spezielle Milch für Spuckbabys bekommt.

Plötzliches oder schwallweises Erbrechen ist ein Warnzeichen

Kommt die Milch jedoch schwung- oder schwallweise wieder, ist schneller ärztlicher Rat nötig. Denn: Mitunter steckt hinter dem Spucken ein grundsätzliches Gesundheitsproblem. Das könnte der Fall sein, wenn Ihr Baby nach jeder Mahlzeit schwallweise erbricht und unglücklich, ängstlich oder bedrückt wirkt, vielleicht weint. Dahinter kann zum Beispiel eine Stoffwechselerkrankung stecken. Manchmal liegt ein Problem mit dem Magenpförtner vor: Der Muskelring, der den Magen zum Darm hin abschließt, ist verengt oder verkrampft. Eine medikamentöse Behandlung und notfalls eine einfache Operation kann den Kleinen dann schnell und wirkungsvoll helfen. Die Faustregel lautet: Sofort zum Arzt, falls Ihr Baby bei drei Mahlzeiten nacheinander heftig erbricht oder wenn Fieber dabei ist.

Selbstverständlich können schon Babys das Pech haben, sich eine Infektion einzufangen. Auch das kann ein Grund dafür sein, dass Ihr sonst immer so munteres Baby mit einem Mal heftig erbricht. Wahrscheinlich wird sich das Verhalten Ihres Kindes ändern, es wird quengelig und unglücklich sein. Eventuell bekommt es auch Fieber. So oder so sollten Sie noch am gleichen Tag mit Ihrem Kleinen zum Arzt. Das gilt natürlich auch für die Nacht: Rufen Sie den diensthabenden (Kinder-)Notarzt oder fahren Sie mit Ihrem Baby ins nächste Krankenhaus mit Kinderstation.

Tipps zur Vorbeugung

Bekommt Ihr Baby die Flasche, müssen Sie auf strikte Hygiene achten. Milchreste immer wegschütten und niemals erneut aufwärmen. Sonst könnten sich Keime vermehren. Sie können abgekochtes Wasser in einer sauberen Thermoskanne warm halten, z.B. für die Nacht oder unterwegs, jedoch keine fertig angerührte Milchnahrung. Im ersten Lebenshalbjahr Ihres Kindes sollten sie die gereinigten Flaschen samt Zubehör immer im Vaporisator oder im Wasserbad keimarm machen. Falls andere Familienmitglieder unter Erbrechen oder Durchfall leiden, sollten sie das Kleine auf keinen Fall küssen oder streicheln, auch sein Spielzeug nicht in die Hand nehmen. Besonders sorgfältiges Händewaschen mit viel Seife und warmem Wasser ist ein Muss: Nach jedem Toilettenbesuch, vor der Zubereitung der Babynahrung und bevor Sie Ihr Kleines füttern, mit ihm schmusen, es anziehen oder wickeln.

Achtung, Babys trocknen sehr schnell aus

Bei anhaltendem Erbrechen - erst recht, falls auch noch Durchfall dazu kommt - verlieren Säuglinge zu viel Flüssigkeit. Das kann sehr bedrohlich werden, daher braucht Ihr Kind frühzeitig ärztliche Hilfe.

Ihre Kinderärztin/Ihr Kinderarzt wird falls nötig Medikamente verschreiben, Ihnen aber vor allem genau sagen, was und wie viel Ihr Baby trinken sollte. Elekrolytlösungen können helfen, den Mineralstoffwechsel zu stabilisieren. Was Sie wissen sollten: Sehr junge Kinder müssen unter Umständen in die Klinik und an den Tropf, um ihren Flüssigkeitshaushalt schnell genug zu stabilisieren.

Typische Anzeichen, dass ein Baby unter ernstem Flüssigkeitsmangel leidet: Tief in den Höhlen liegende Augen, trockene Lippen, eingesunkene Fontanelle, apathisches Daliegen, das Kind nimmt keinen Anteil mehr. Die Haut am Bauch zeigt "Knitterfalten", wenn man sie kurz zwischen die Finger nimmt und dann los lässt.

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