Frage: Nackentransparenz ohne Blutwerte?

Sehr geehrter Herr Prof. Hackelöer, ich habe bei meiner Frauenärztin eine Nackentransparenzmessung durchführen lassen (12+0) und dabei folgende Werte erhalten: keine vorausgegangenen SS mit Trisomien Mütterliches Alter: 38,6 Jahre Scheitel-Steiß-Länge: 62,4 mm Nackentransparenz: 1,8 mm Risiko für Trisomie 21: Hintergrundrisiko: 1:99 Adjustiertes Risiko: 1:403 Risiko für Trisomie 18: 1:941 Risiko für Trisomie 13: 1:2963 Meine Frauenärztin meinte, die Werte seien gut, eine zusätzliche Untersuchung der Blutwerte (also PAPP-A und Beta-hCG) sei daher nicht nötig, da diese nicht so entscheidend seien und keinen großen Unterschied mehr machen würden. Ich habe dann keine Blutuntersuchung durchführen lassen. Nun bin ich aber doch etwas besorgt, da ich die Werte mit den Werten bei meiner ersten SS 2011/12 verglichen habe. Damals wurde eine Nackentransparenz kombiniert mit einer Blutuntersuchung durchgeführt. Eine separate NT ohne Blutwerte wurde damals gar nicht angeboten. Die Ergebnisse waren: Hintergrundrisiko Trisomie 21: 1:211 Adjustiertes Risiko Trisomie 21: 1:5028 Risiko für Trisomie 18: 1:5780 Risiko für Trisomie 13: 1:18081 Da waren die Risiken noch deutlich geringer als jetzt. Natürlich war ich damals auch noch jünger, aber kann der Unterschied nur am Alter liegen? Nun frage ich mich, ob ich nicht doch besser eine zusätzliche Blutuntersuchung hätte durchführen lassen sollen bzw. noch durchführen lassen sollte, um genauere Ergebnisse zu bekommen. Stimmt es, dass die Blutwerte zusätzlich zur NT-Untersuchung keinen großen Unterschied mehr machen? Um wie vieles ist die kombinierte Untersuchtung NT und Blutwerte genauer als nur NT? Im Internet habe ich durchaus Hinweise gefunden, dass die Ergebnisse bei NT und Blutwerten deutlich abweichen können und somit ein ganz anderes Gesamtergebnis herauskommt. Ich bin mir unsicher, wie ich die erhaltenen Werten auf Grund von NT und Alter alleine ohne Blutwerte nun einschätzen soll. Invasive Methoden kommen für mich übrigens nicht in Frage, da ich das Fehlgeburtsrisiko nicht in Kauf nehmen möchte. Vielen Dank für Ihre Einschätzung!

von Studentenblume am 06.05.2014, 09:23



Antwort auf: Nackentransparenz ohne Blutwerte?

Hallo Studentenblume, zunächst: sämtliche Ergebnisse des Ersttrimesterscreenings sind keine Diagnosen,sondern nur Risikoeinschätzungen mit Zahlen.Wieweit diese Werte gegenüber Ihrem Altersrisiko(was auch in die Berechung mit eingeht und daher höher ist,als bei der letzten Schwangerschaft) gesenkt werden können,hängt von den einzelnen Faktoren ab,die in die Berechnung eingehen,z.B. Nackentransparenz(NT),Nasenbein,Trikuspidalregurgitation,Ductus venosus(alles vom Kind),aber auch Biochemie(aus Ihrem Blut)..Die Hormonwerte aus Ihrem Blut sind am instabilsten,da sie durch Sie beeinflusst werden können(z.B.Hormoneinnahme,Infekte u.ä) und auch im Labor durch falsche Lagerung des Blutes verändert sein können.So können also diese Werte zwar manchmal auch einen Hinweis auf die Tr.13/18/21 geben,aber zum Preis von einer hohen Rate falsch positiver Befunde.Aus meiner Sicht wäre es besser dafür 3 Ultraschalluntersuchungen(aber gute!) 13.,17.,und 21.Woche zu machen.Dann wäre die Sicherheit höher,weil dies ja alles Befunde vom Kind direkt sind.Nur:100% wird dies nie,aber dafür gibt es ja jetzt die Bestimmung der fetalen DNA aus Ihrem Blut(Harmony-Panorama-Praenatest) ,was auch sehr sicher ist und kein Punktionsrisiko hat,aber ca € 500 oder mehr kostet. Was Ihnen reicht,können und müssen nur Sie entscheiden. Alles Gute Prof. Hackelöer

von Prof. Dr. med. B.-Joachim Hackelöer am 06.05.2014



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