Sehr geehrter Herr Professor Wirth, meine Tochter (knapp 5 Monate) wurde unmittelbar nach ihrer Geburt wegen einer Ösophagus-Atresie operiert. Vor und unmittelbar nach der Operation wurde sie geröntgt; 10 Tage nach der OP bekam sie ein Kontrastmittel und wurde erneut mehrfach geröntgt. Da wir zwischenzeitlich nach Spanien gezogen sind, wurde die Behandlung hier weitergeführt und gestern noch einmal mit Kontrastmittel geröntgt. Die Untersuchung verlief, gelinde gesagt, chaotisch. Mein Kind schrie, wollte das Kontrastmittel nicht trinken; also wurde probeweise geröntgt, festgestellt, dass sie nicht genug getrunken hatte, wieder Kontrastmittel zu Trinken angeboten, erneut geröntgt. Wieder erfolglos, sie bekam erneut zu trinken usf. Mit den Röntgenbildern, die gemacht wurden, hätte man vermutlich problemlos eine Kleinstadt ein ganzes Jahr versorgen können. Die Aufnahmen wurden gemacht, um zu prüfen, ob meine Tochter Reflux hat, um ggf. ein Medikament zum Magenschutz anzusetzen. Wie sich dann im Gespräch mit der Ärztin herausstellte, ist a) das Medikament (Nexium) an sich völlig ungefährlich und hätte problemlos weiterhin gegeben werden können und b) durch die Röntgenaufnahme gar nicht zu 100% sicherzustellen, dass kein Reflux vorliegt. Ich mache mir grosse Sorgen und auch Vorwürfe, weil ich die Sache nicht sofort unterbunden habe, als ich merkte, dass sie aus dem Ruder lief. Nun meine Fragen: - Mit welcher Strahlendosis muss ich für die Untersuchungen gestern und insgesamt rechnen? Muss ich mir Sorgen machen, dass sich das Krebsrisiko für meine Tochter signifikant erhöht hat? - Ach ja, und der Gonadenschutz reichte gerade einmal bis zur Höhe des Oberschenkelhalses. Wie ist hier die Strahlendosis einzuschätzen, kann die Strahlung den Eizellen meiner Tochter geschadet haben? - Muss ich die Röntgenaufnahme als völligen Blödsinn abschreiben, oder hatte das Ganze irgendwo doch einen Sinn, der sich mir momentan entzieht? Danke fürs Lesen und für Ihre Antwort!
von Gast100 am 11.11.2015, 10:12