Frage: Apgar und Nabelschnur-PH

Guten Tag Herr Prof. Dr. Wirth, vor drei Wochen wurde unser Sohn an 33+1 nach vorzeitigem Blasensprung und plötzlicher Plazentalösung per Notsectio geboren. Unmittelbar nach der dramatischen Geburt wurde auch noch eine beidseitige Choanalatresie festgestellt. Dementsprechend hatte der kleine Mann schlechte Apgarwerte (3/5/7). Nabelschnur-PH lag bei 7,06. Wir sind denn diese Werte einzuordnen? Uns wurde versichert, dass sie zwar nicht gut, aber noch gerade o.k. waren. Inzwischen wurde unser Sohn in Dortmund operiert. Er ist extubiert und atmet selbständig. Allerdings schläft er noch viel und ist überwiegend nur zu den Versorgungszeiten wach. Dann aber gibt es auch viel Protest und Geschrei. Wir machen uns einfach große Sorgen. Schädelsonographie war sowohl hier als auch in DO ohne Befund. Ab wann macht denn ein MRT Sinn? Vielen Dank für Ihre Einschätzung! VG Maxi

von maxi996 am 05.08.2015, 14:58


Antwort auf: Apgar und Nabelschnur-PH

Der Apgarwert ist wie der pH-Wert ein Mosaikstein. Es ist nicht davon auszugehen, dass bei diesen Werten anhaltende Probleme entstehen. Die beschriebenen Schläfrigkeit ist bei den Frühgeborenen vollkommen normal und man muss die weitere Entwicklung abwarten. Die Sonographie ist sehr aussagekräftig und eine Indikation für ein Schädel-MRT wäre nur gegeben, wenn man eine bestimmte Fragestellung beantworten wollte, die man nicht im Sonogramm sieht. Man braucht dafür eine Teilnarkose, was ein weiteres Gegenargument ist. Die Choanalatresie ist im Regelfall gut zu behandeln. Gruss S. Wirth

von Prof. Dr. med. Stefan Wirth am 05.08.2015