Hallo Frau Ochel-Mascher,
meine Tochter, Anfang Sept. 1 Jahr, soll ab Anfang Sept. von meiner Mutter 2 volle Tage (tagsüber) betreut werden, da ich wieder arbeiten gehen muss! Beikosteinführung bzw. Fingerfood klappt nicht besonders gut. Sie will immer noch tagsüber sehr viel gestillt werden. Von nachts brauch ich nicht zu reden (Ist aber auch hierfür nicht relevant). Die Stillberaterin sagt das wird schon alles funktionieren. Jetzt tu ich mich schwer, wie ich die Eingewöhnung bei meiner Mutter angehen soll. Meine Mutter betreut meine Tochter bereits seit Geburt immer wieder stundenweise (zwischen den Stillzeiten) hier bei uns zu Hause oder wir haben meine Tochter auch mal (als sie noch kleiner war) stundenweise (max. 2 Stunden) dort gelassen. Ich bin zurzeit extrem verunsichert und wohl auch überfordert und das merkt meine Tochter wahrscheinlich . Dazu kommt, sie bekommt wohl gerade innerhalb kürzester Zeit. 3,5 sind schon durch. Die anderen sind kurz vorm Durchbrechen. Ich bin sicherlich nicht die erste mit dieser "Problematik" und andere bekommen es sicherlich auch hin. Meine Verunsicherung (durch die vielen "gut gemeinten" Ratschläge um mich rum - Umfeld ist nicht besonders kinderfreundlich was die Bedürfnisse betrifft) ist zurzeit wirklich extrem. Traue jetzt doch nicht mehr meinem Instinkt und hätte am allerliebsten einen genauen Fahrplan . Den gibts aber wohl nicht, denn jedes Kind ist ja anders. Aber vielleicht können Sie mir ansatzweise weiterhelfen. Vielen Dank im Voraus und viele Grüße Claclade
von
Claclade
am 01.08.2012, 12:52
Antwort auf:
Wie bei Eingewöhnung am besten vorgehen
Hallo Claclade,
kann Ihnen vielleicht auf Grund meiner persönlichen Erfahrung weiterhelfen, da ich meinen jüngsten Sohn 2 Jahre gestillt habe. Wollte ihn mit 9 Monaten abstillen, da er jedoch sich damals dann in der Arztpraxis Mundfäule zugezogen hatte, war es mit Zufütterung aus, so dass er wieder voll gestillt wurde .
Beziehung muss ein Baby lernen ( Fremdes zum Vertrauten werden lassen ) und da Sie Ihre Mutter frühzeitig mit eingebunden haben, wird mittlerweile die Bindung zwischen Ihrer Tochter und der Oma funktionieren.
Gut ist, wenn der vertraute Rahmen bleibt, das bedeutet, schön wäre es, wenn die Oma zu Ihnen weiter ins Haus käme, um zu betreuen. Da die Oma Ihrer Tochter vertraut ist, wird sie sich sicherlich trösten und auch füttern lassen. Pumpen Sie einfach Milch ab, die Ihre Mutter dann wärmen und verfüttern kann. Sie kann auch immer wieder versuchen zu zu füttern, da dies ein Lernprozess ist, auf den sich Ihre kleine Tochter sicherlich spielerisch einlässt.
Sie wissen vom Bauchgefühl sicherlich nur zu gut, was Sie Ihrer Mutter zutrauen können und dass Ihre Kleine in deren Gesellschaft gut aufgehoben ist.
Was nur sehr schwer ist, dass ist das eigene Loslassen!
Wenn Sie wirklich loslassen wollen, dann klappt das auch.
Wenn es Ihnen jedoch noch sehr schwer fällt die Tochter abzugeben, dann müssen Sie an sich arbeiten. Machen Sie sich ganz klar, was Sie wollen. Zu Hause bleiben oder Arbeiten gehen. Wenn Sie es schaffen über Ihren momentanen „Schatten“ zu springen, dann wird Ihre Mutter Sie für einige Stunden vertreten können.
Ihre Tochter kann dies nur „toll“ finden, wenn Sie das auch „toll“ finden. Wenn Sie dies nur halbherzig zulassen, dann wird Ihre Tochter mit Ihren sensiblen Gefühlsantennen dies unbewusst nachempfinden und quengeln.
Sie schaffen den Absprung – nur Mut!
Ihre Mutter hat Sie ja auch durchs Kleinkindalter gebracht :)
Freundliche Grüße
Gaby O-Mascher
von
Gaby Ochel-Mascher
am 01.08.2012