Gibt es hier noch Paare, die eine Stiefkindadoption gemacht haben ? Wie sind bei Euch die Reaktionen ? Wie hat sich Euer Familienleben verändert ?
Mitglied inaktiv - 30.01.2012, 12:22
Thema: Erstee :-)
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...hier, wir haben auch *rechne* 2004 eine Stiefkindadoption gemacht. Reaktionen - waren eigentlich nicht viele, lediglich meine Quasi-Ex-Schwiegereltern (als die Eltern vom leiblichen Vater) sind jedes Mal voll des Lobes für meinen Mann, dass der sich "so toll engagiert und auch alle finanziellen Folgen übernimmt für ein angenommenes Kind, das ist ja schließlich nicht selbstverständlich". Ansonsten sind wir aber eigentlich für alle anderen eine "ganz normale Familie", und da meine Tochter mit meinem Mann jetzt aufwächst, seit sie 3 Jahre alt ist, ist sie einfach "seine Tochter" und gut ist. Ganz selbstverständlich. :-) Unser Familienleben hat sich dadurch nicht verändert. Der soziale Vater war mein Mann vorher schon, und der biologische wird er nie sein. Im "Innenverhältnis" hat sich nichts geändert durch die Adoption.
von Leena am 30.01.2012, 12:43
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Schön, die erste die ich "treffe" , wo es auch die Konstellation gibt. Ich muss sagen, dass sich in unserem Innenverhältnis ( das Wort kannte ich gar nicht ) viel getan hat dadurch. Mein Mann zieht den Großen mit auf seitdem er wenige Monate ist, wir haben nun auch ein biologisch gemeinsames Kind und durch die Ado ist der Große völlig gleichgestellt. Was Unterschriften angeht, Rechte etc. Ich merke deutlich wie gut ihm das getan hat, denn er hat schon vor Jahren ein Kind "verloren", für das er kein Sorgerecht hatte und als die Mutter weit weg zog und den Umgang blockte, da musste er irgendwann aufgeben. Auch für mich ist es toll, denn ich sehe es als Entlastung, dass ich nicht mehr alleine verantwortlich bin und auch mein Mann ihn nun rechtlich vertreten kann. Gerade auch falls mir etwas passieren sollte, oder uns gemeinsam, da die Kinder dann zu seinen Eltern sollen, die ja nun auch die rechtlichen Großeltern sind. Von daher hat es uns sehr viel Sicherheiten gegeben und noch mehr Zusammengehörigkeitsgefühl. Von seinen Emotionen hat er nie einen Unterschied gemacht zwischen leiblich und nicht leiblich, er ist sein Papa durch und durch. Aussenstehende wie unsere Familie fanden es allesamt toll, seine Oma ( 90 ) sagte ganz süß : Dann wird auch rechtlich eins, was im Herzen schon immer eins war :-) Allerdings lese ich in Foren immer wieder, dass Stiefkind Ado unmöglich sei, man würde alle Verbindungen zum leiblichen Vater kappen, das Erbrecht etc. Tja, der leibliche Vater hier wollte und hatte nie Kontakt, zeugt ein Kind nach dem anderen und es erschließt sich mir nicht, warum diese Bindung wichtiger sein sollte, als die zum sozialen Papa der Teil des Lebens des Kindes ist und es aufzieht. Mein Ex hat schneller unterschrieben als den Brief zuende gelesen :-) Der Große kennt die Wahrheit ( neutral bis positivgeschönt ) und sollte er ihn suchen wollen, dann werden wir ihn unterstützen. Wurzeln bleiben Wurzeln und ich würde mich freuen, wenn er dem Jungen irgendwann die Chance auf ein Treffen geben würde wenn er den Wunsch danach hat.
Mitglied inaktiv - 30.01.2012, 14:15
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"Allerdings lese ich in Foren immer wieder, dass Stiefkind Ado unmöglich sei, man würde alle Verbindungen zum leiblichen Vater kappen, das Erbrecht etc." Na, "unmöglich" ist eine Stiefkind-Adoption nun schon mal nicht. ;-) Bei uns war es auch so, dass der leibliche Vater jeden Kontakt zum Kind kategorisch ablehnt, in mittlerweile 13 Jahren das Kind genau einmal gesehen hat - als wir uns zufällig mal auf der Straße begegnet sind und er sich lächelnd abgewandt hat, ohne die kleine Person da an meiner Hand auch nur eines Blickes zu würdigen... Allerdings besteht hier Kontakt zur Familie des leiblichen Vaters, also meine Tochter kennt ihre Großeltern, Tanten etc., also sind auch nicht alle "Wurzeln gekappt" o.ä., wenn jemand irgendwann den Kontakt suchen möchte, der leibliche Vater oder das Kind, weiß also jeder, an wen er sich wenden muss...Mittlerweile lehnt meine Tochter zwar auch jeden Kontakt zum leiblichen Vater ab (hatte ich ja auch oben schon geschrieben), aber auch das kann sich sehr gut wieder ändern... Erbrecht war für mich übrigens kein entscheidungsrelevantes Thema. Für meinen Mann ist es selbstverständlich, dass alle Kinder ihm gegenüber gleichermaßen erbberechtigt sind - der Teil ist SEINE Entscheidung. Und was den leiblichen Vater betrifft - da würde mein Kind vermutlich höchstens Schulden erben (sofern er nicht noch seinen Lottogewinn erzielt *schiefgrins*), oder zu Unterhaltszahlungen an den Vater herangezogen werden - aber darauf kann man gut verzichten bei einem Mann, der nie Interesse zeigen konnte, sich nie gekümmert hat, nie auch nur eine einzige müde Mark bzw. jetzt einen einzigen müden Euro fürs Kind übrig hatte...
von Leena am 03.02.2012, 14:52
Antwort auf Beitrag von Leena
Ich glaube die Eltern von meinem Ex wissen nichts von meinem Großen. Aber ich habe sie auch nie kennengelernt, wohnten recht weit weg. Ich hoffe unser Großer sieht es auch irgendwann so wie Deine Tochter, denn ich glaube mein Ex wird sich nicht ändern.
Mitglied inaktiv - 03.02.2012, 16:54