Zu lach, brutal oder gerade richtige erziehungsmethode?

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Frage an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Diplom Sozialpädagogin

Frage: Zu lach, brutal oder gerade richtige erziehungsmethode?

Hallo mein Kind geht auf das 3.Lebensalter zu. Ich bin allein erziehend, kein kontakt zum Vater und kein neuer Partner. Ich habe seit gut einem Jahr immer wieder das gleiche Problem. Mein Kind möchte einfach nichtssss trinken. Egal wie ich es mache. Wenn ich mit dem Becher hinterher renne, bekommen wir vielleicht mal wenns gut läuft einen becher trinken pro tag hin ( gerade mal 150 ml). Wenn ich nichts mache und warte bis es vielleicht mal durst bekommt, trinkt es garnichts bis wenn überhaupt 4 schlücke. das geht jetzt schon seit einem jahr so... ich weiß mir nicht mehr zu helfen. Früher hing mein Kind bis zum fast 2. Lebensjahr ständig an der brust und war ja dauertrinker. Heute nichts mehr davon zu sehen. Wenn überhaupt liebt es Milch, aber die soll ja angeblich verstopfen laut Kinderarzt. Und hier ist dann das nächste Problem: VERSTOPFUNG seit einem jahr immer das gleiche. Das Kind drückt gut 3 Tage immer wieder, bekommt natürlich den Stuhlgang nicht aus sich raus, bis ich irgentwann eingreife und eine Darmspülung mache (eher selten) oder Zäpfchen gebe (eher als Spülung). Wenn ich warte bis es von alleine aufs klo kann oder in die Windel macht, kommt es eher vor, dass das Kind sich übergeben muss, weil das Essen nirgentswo mehr hinkann ( ist ja alles verstopft im Magen darm bereich.) Ihre Ausscheidungen sind so enorm trocken und groß, dass es beim Toilettengang oft nicht rauskommt und stekcenbleibt. (tut mir leid wenn ich so genau beschreibe) Ich weiß nicht warum mein kind nicht versteht, dass es trinken muss. Es ist fast 3 Jahre alt und versteht sonst auch alllllesss was ich sage, nur das nicht.... Was soll ich noch tun? Cola und das ganze Chemiezeugs lasse ich sie nicht trinken, ich gebe Tee, Wasser, Saft, und habe auch schon versucht den ganzen tag Eis zu geben. Bringt auch nix. Neulich ist mein Kind 2 mal nachts aufgewacht und hatte stuhlgang in der Windel. Anscheinds hat es im schlaf in die Windel gekackt. Egal was ic mache, es funktioniert NIX: Ich lasse mein Kind schon manchmal eine stunde auf dem Klo sitzen damit es endlich mal versteht es ist jetzt ernst!!! Es darf erst runter wenn es kaka gemacht hat. Ich dachte das bewirkt einen Effekt der KOnsequenz. Aber nix funktioniert. Was soll ich machen? Auf die Toilette setzen bis es endlich aufs klo gemach hat? Trinken reinzwingen bzw den ganzen Tag mit dem becher hinterher rennen? Garnichts tun, bis es sich übergeben muss? Darmspülungen? Lakotlose MIlchzucker etc und das ganze wirkt nicht. Mein Kind weiß das schon und trinkt dann erst recht nichts. Alles ist falsch oder? Der Kinderarzt meint einfach ich wäre das Problem, aber auch wenn ich mein Kind machen lasse, was es möchte was das trinken betrifft, ändert sich nichts. Wo anders trinkt es auch nichts! Habe ich vielleicht zu lange gestillt und das kind hat irgentwie einen kleines Drauma`???? Bitte um Hilfe!!!!!!

von Ubootsylt am 09.06.2014, 21:48



Antwort auf: Zu lach, brutal oder gerade richtige erziehungsmethode?

Liebe Ubootsylt, die Verstopfung rührt sicherlich von der zu geringen Trinkmenge her. Zudem hat Ihre Tochter Angst vor dem Stuhlgang, denn es wird ihr weh tun. Das es einen Zusammenhang gibt, versteht sie noch nicht. Stellen Sie Ihrer Tochter immer einen Becher Flüssigkeit mit auf den Essenstisch. Sie darf vor dem Essen erst einmal ein paar große Schlucke nehmen. Laufen Sie Ihrer Tochter nicht hinterher, es streßt sie nur beide. Haben Sie schon verschiedene Trinkgefäße ausprobiert? Vielleicht mag Ihre Tochter schon aus einem Glas, wie die Großen, trinken? Oder mit Strohhalm? Evtl. auch aus einer Trinkflasche (nicht Nuckelflasche)? Probieren Sie es möglichst ohne Druck aus. Kochen Sie vorübergehend etwas "flüssiger". Es gibt Kartoffelpürree statt Kartoffeln, Suppe und viel Soße. So bekommt Ihre Tochter schon etwas mehr Flüssigkeit als bisher. Bzgl. der Verstopfung sollten Sie sich Rat beim Kinderarzt oder auch in der Apotheke holen. Dort kann man Ihnen Tipps geben, wie Sie z.B. Milchzucker, Leinsamen etc. "unsichtbar" unter´s Essen mischen. Zwingen Sie Ihre Tochter nicht, auf der Toilette sitzen zu bleiben. Sie muss jetzt das Gefühl bekommen, dass alles ganz "normal" ist und nicht ein Dauerthema, das den Tag beherrscht. Sie sollte gerne zur Toilette gehen und keine Angst haben. Versuchen Sie, mal eine Woche nicht über die Trinkmenge bzw. den Toilettengang mit Ihrer Tochter zu reden. Es hat sich vermutlich schon ein innerer Druck bei Ihrer Tochter aufgebaut, den es jetzt zu durchdringen gilt. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 11.06.2014



Antwort auf: Zu lach, brutal oder gerade richtige erziehungsmethode?

Huhuu, wie ist es mit sehr wässrigem Obst (Wassermelone und Co.)? wie mit wässrigem Gemüse (Gurke etc.)? Trinkt Dein Kind gerne mit Strohhalm? Bei Dir mit aus dem Glas? Im Plantschbecken das Wasser? Aus einer Sportflasche? Aus einer Nuckelflasche? Es gibt sooo viele Gefäße :-) Bitte lass Dein Kind nicht auf dem Topf sitzen. Sie hat nachts in die Windel gemacht? Das ist doch super! Und es ist ein Zeichen dafür, dass sie entspannt besser abführen kann, als tags unter "Druck", denn Du ja nicht absichtlich machst, sondern aus Sorge. Ballaststoffe wirken stuhlauflockernd. Google am besten mal ballaststoffreiche Lebensmittel und reiche diese, in Kombination mit sehr wasserhaltigen Lebensmitteln. Ich glaube, bei euch beiden geht es jetzt darum, die krisenhaftigkeit der Situation zu erkennen und zu durchbrechen. Wenn der Schritt erstmal geschafft ist, seit ihr schon weiter. Das geht nicht mit Hau-Ruck-Methoden und nimmt etwas Zeit in Anspruch. LG Sarah mit Jendrik

von Jendriks_Mama am 11.06.2014, 12:25