Liebe Frau Ubbens, ich habe eine Frage bzgl meiner Tochter, die im April 2017 6 Jahre alt wird. Ich war 3 Jahre in Elternzeit und habe kurz nach dem 3. Geburtstag meiner Tochter wieder angefangen, Vollzeit zu arbeiten. Da meine Arbeitsstelle in einer anderen Stadt ist, bin ich nur am Wochenende zuhause. Ich komme i.d.R. Donnerstag Abend nach Hause (meistens schläft meine Tochter schon) und fahre Montag morgen, nachdem ich sie in den Kindergarten gebracht habe. Während der Woche telefonieren wir jeden Morgen und Abend. Sie weint dann eigentlich nie oder sagt, dass ich zuhause sein soll. Meistens hört sie sich "neutral" bis zufrieden an. Sie geht von ca 7:30 Uhr bis 16:00 Uhr in den Kindergarten (ab Sommer in die Schule + offene Ganztagsbetreuung) und wird ansonsten von ihrem Papa, der ebenfalls Vollzeit arbeitet, betreut. Die Großeltern wohnen weit weg und wir sehen sie nur ca 2-3 Mal im Jahr. Obwohl alles im Großen und Ganzen recht reibungslos abläuft, frage ich mich manchmal, ob wir ihr mit unserem "Lebensmodell" in irgendeiner Weise schaden. Wie schon gesagt, weint oder klammert sie nicht, wenn wir in unserem normalen Rhythmus sind. Allerdings, weiß ich nicht, was in ihr brodelt, sie es aber nicht ausspricht. Es gibt/gab bisher nur folgende Situationen, in denen sie bitterlich weint und sagt, ich soll immer zuhause sein und in der Stadt arbeiten, in der wir wohnen: a) wenn ich z.b. auch noch montags Homeoffice gemacht habe, aber aus Termingründen abends an meinen Arbeitsort zurückfahren muß (meist gegen 20:00 Uhr, so dass meine Tochter noch wach ist/war) b) wenn meine Tochter, mein Mann und ich ein Wochenende in der Stadt, in der ich arbeite, verbracht haben (kommt äußerst selten vor). Beim letzten Mal hat sie schon beim Abschied am Bahnhof bitterlich geweint. Heute ging es beim Abschied gut, aber als wir abends telefoniert haben, hat sie sehr stark geweint und wollte, dass ich bei ihr bin und in unserer Heimatstadt arbeite. Ich weiß, dass es natürlich schöner/besser wäre, wenn ich jeden Tag bei meiner Familie wäre. Leider läßt sich das aber nicht so leicht realisieren. Was denken Sie? Schadet die Trennung während der Woche meiner Tochter? Am Wochenende versuche ich, soviel wie möglich für meine Tochter da zu sein (Haushalt mache ich größtenteils am Sonntag Abend, wenn sie schläft. Im Sommer muß ich allerdings ein paar Stunden für den Garten abzwacken) Danke für Ihre Einschätzung und Entschuldigung für den langen Text.
von Linna am 27.02.2017, 22:56