Wie wichtig sind soziale Kontakte zum gleichen Geschlecht

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Frage an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Diplom Sozialpädagogin

Frage: Wie wichtig sind soziale Kontakte zum gleichen Geschlecht

Hallo, Ich bin Mutter von 3 1/2 j. zwillingen(Mädchen und Junge) beide sind gut in der kita angekommen seit sie 1 jahr alt waren.jetzt wird meine Tochter zunehmend schüchterner und dann nimmt sich immer mehr zurück und hängt sich beim spielen an die jungsgruppe ihres Bruders ran.ich und ihre Erzieherin beobachten verstärkt das sie oft einfach" mitläuft" obwohl ihr dieses spielen nicht liegt und dann zu wild ist sie aber auch nicht alleine sein will.wie wichtig wäre eine Freundin für sie kann das ihre soziale Entwicklung stören und sie Probleme beim entwickeln von Freundschaften in der schule bekommen? Leider sind die Mädchen in ihrer Gruppe entweder älter oder deutlich jünger so richtug passt es nicht.sollte ich einen kitawechsel als letzte Lösung in Erwägung ziehen?

von Mia1986 am 14.03.2017, 09:46



Antwort auf: Wie wichtig sind soziale Kontakte zum gleichen Geschlecht

Liebe Mia1986, ich kann mich der Antwort meiner Vorrednerin nur anschließen. Noch schadet es beiden Kindern nicht, wenn diese viel zusammen sind und vor allem schadet es Ihrer Tochter nicht, viel mit Jungs zusammen zu sein. Es sollte allerdings beobachtet werden, dass Ihr Sohn in seiner Entwicklung nicht behindert wird, weil seine Schwester immer in seiner Nähe ist und er sich womöglich irgendwann davon bedrängt fühlt. Noch besteht kein Handlungsbedarf. Der Kindergarten sollte aber darauf achten, dass auch Ihr Sohn spätesens nach dem Sommer die Möglichkeit bekommt, ohne seine Schwester spielen zu können. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 14.03.2017



Antwort auf: Wie wichtig sind soziale Kontakte zum gleichen Geschlecht

Hallo, bin nicht die Fachfrau, hatte aber den Gedanken, dass ein Kita-Wechsel Deine sowieso eher unsichere Tochter noch mehr ängstigen und verunsichern würde. Das finde ich zu belastend und auch unnötig. Es ist für ein Mädchen nicht schädlich, wenn es überwiegend Kontakt zu Jungen hat. Deine Tochter erlebt ja trotzdem auch Mädchen und deren Verhalten in der Gruppe, sie ist ja nicht das einzige Mädchen unter 25 Jungen, oder? Sie muss nicht mit einem Mädchen befreundet sein, um geschlechtsspezifische Verhaltensweisen zu sehen oder sie sich abzuschauen. Klar ist es momentan nicht ideal für sie selbst, dass sie sich eher an die Freunde ihres Bruders mit dran hängt. Einfach weil sie vermutlich im Spiel mit Mädchen noch etwas glücklicher wäre. Sie ist aber noch sehr jung, und ich bin sicher, dass sie sich in den nächsten Jahren auch den Mädchen mehr anschließen wird. Es kommen ja auch jedes Jahr neue Mädchen in die Gruppe. Momentan braucht sie einfach noch die Sicherheit, die ihr Bruder ihr gibt - das ist völlig okay. Sie sorgt sozusagen gut für sich und ihre Bedürfnisse, indem sie sich diese Sicherheit sucht! Das ist gesund, finde ich. Du kannst Mädchen-Freundschaften natürlich trotzdem auch etwas fördern: Geht doch in eine Turngruppe (Sportverein) oder zu einem Wassergewöhnungskurs für Kinder usw., wo Ihr neue Kontakte knüpfen könnt. Den Bruder würde ich nicht mitnehmen. Sondern ihm - falls er klagt - ein anders Hobby anbieten (Fußball-Minis etc.), bei dem die Schwester nicht dabei ist. Es kann sicher nicht schaden, wenn die Beiden außerhalb des Kigas eigene Hobbys und Bereiche haben, wo sie allein auftreten können, wo sie also nicht als Zwillis, sondern als Individuen wahrgenommen werden, und wo Deine Tochter daher mehr Ansporn hat, sich auch auf Mädchen einzulassen. LG

von Hexhex am 14.03.2017, 11:59