Liebe Frau Ubbens, mich treibt das Verhalten unserer Kinder untereinander mehr und mehr zur Verzweiflung, deshalb meine Bitte um Rat. Wir haben drei Kinder - J., 4,5 Jahre alt, und seine Zwillingsschwestern A. und E., 2 Jahre alt. Seit Geburt der Zwillinge hat J. diese sich häufig weg gewünscht, Äusserungen wie "A. soll tot sein", "die Babies sollen tot sein" waren an der Tagesordnung, dies hat sich mit de Zeit jedoch zu einer klaren Favorisieren der einen Schwester - E. - und einer deutlichen, auch immer noch mehrmals täglich verbalisierten Ablehnung der anderen Schwester verschoben, sodass man seit einiger Zeit denke ich schon wirklich nur noch von Mobbing sprechen kann. A. darf in Gegenwart von J. oft gar nichts mehr, nimmt sie etwas in die Hand, entreisst er es ihr, gibt es einen Streit unter den Schwestern, hilft er E., sich gegen die "böse A." zu behaupten (was sie durchaus auch selbst kann). A. bekommt von aussen viel Sympathie, da sie ein sehr freundliches Kind ist, das auch von sich aus auf andere zugeht, was J. eher schwer fällt, daher unter anderem auch denke ich seine starke Eifersucht. Ich weiß nur nicht mehr, wie ich "den Karren aus dem Dreck fahren kann". Sämtliches Reden und Vermittlungsversuche scheinen nicht zu helfen. Ich habe Angst, dass A. durch das ständige Mobbing und die fortlaufend geäusserte Ablehnung ihres Bruders psychischen Schaden nimmt. Sie auf der anderen Seite sagt, sie hat J. gern, sie sagt aber mittlerweile auch, dass sie Angst vor ihm hat und möchte vermehrt auf den Arm genommen werden, wenn er in ihrer Nähe ist. Was wiederum die Eifersucht seinerseits schürt, wenn ich sie "beschütze". Ich weiß wirklich nicht mehr, wie ich mich verhalten soll. Wenn J. im Kindergarten ist, ist alles gut, die Schwestern spielen miteinander und können Konflikte untereinander mittlerweile gut lösen. Das verstärkt leider bei mir den Eindruck, dass von J. das Problem ausgeht, obwohl ich weiß, dass das so natürlich nicht stimmt - er ist einfach überfordert mit der Situation und ist deshalb so aggressiv (im Kindergarten zum Beispiel ist er total umgänglich). Mir scheint, wir sind als Familie überfordert und bräuchten für jedes Kind eine eigene Bezugsperson - aber es muss doch auch irgendwie mit zwei Bezugspersonen für drei Kinder gehen? Ich hoffe darauf, dass es besser wird, wenn auch A. und E. in den Kindergarten gehen, würde aber gerne bis dahin schon aktiv etwas dafür tun, dass das familiäre Miteinander wieder gewaltfreier wird bzw. dass man überhaupt von einem Miteinander sprechen kann. Zur Zeit bin ich in Gegenwart J.s mindestens 50% der Zeit damit beschäftigt, Tränen seiner Schwestern, vor allem A.s, zu trocknen, und habe das Gefühl ich kann mich umso weniger um ihn kümmern, je mehr er seine Schwestern attackiert. Ich habe schon oft versucht, ihm dies klar zu machen, er scheint aber noch zu jung zu sein, um es zu verstehen. Was können wir als Eltern tun, um unseren Kindern - jedem einzelnen und allen im Umgang miteinander - zu helfen? Viele Grüße, an-ka
von an-ka am 03.05.2017, 22:46
